Millionen von Menschen, Farben und Gerüchen – Zugreisen in Indien

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Wie taucht man am besten in ein Land ein? Indem man sich in den Alltag der Menschen begibt und mit ihnen reist. In Indien bedeutet das Zugreisen….

Eine Reise nach Indien wäre nicht komplett, wenn man nicht wenigstens ein paar Stunden in einem Zug und auf einem Bahnhof verbringt. Man sollte sich nicht abschrecken lassen durch die uns all so bekannten Photos und Filme von überfüllten Zügen mit Trauben von Menschen auf den Dächern. Man kann auch komfortabel in Zügen mit Klimaanlagen reisen.

Allerdings ist es interessanter in der zweiten Klasse, speziell wenn man nur eine kurze Strecke von ein paar Stunden zurücklegen muss. Obwohl es auf den Bahnhöfen nach riesigem Chaos aussieht, steckt dahinter ein wohl fuktionierendes System des drittgrössten Bahnnetzes der Welt, welches etwa 63.000 km und 6.800 Stationen umfasst. Nur das russische und das chinesische Netz sind größer.

Reservierungen, für die erste Klasse und die AC Klasse kann man online bei Indian Railways (http://www.indianrail.gov.in) oder vor Ort am Bahnhof tätigen, bei der zweiten Klasse heisst es einfach, frühzeitig das sein. Langweilig wird es bestimmt nicht. Indische Bahnhöfe sind darauf ausgelegt das man wartet und das auch schon mal Stunden oder Tage lang. Auf den größeren Bahnhöfen gibt es Aufenthaltsräume, getrennt nach Frauen und Männern, kleine Kioske welche Getränke und Snacks verkaufen und die überall herum schwirrenden fliegenden Händler.

Eintauchen, beobachten, Menschen, Farben und Gerüche auf sich wirken lassen. Zugfahren und Bahnhöfe gehören genauso zum Indienerlebnis wie das Taj Mahal, Kajaharo oder die Backwater Tours in Kerala.

Sabina Herbst