Wie der Phoenix aus der Asche – der HC Davos bezwingt die Adler mit 6:2

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Der HC Davos schafft gegen Adler Mannheim eine begeisternde Rückkehr in den 86. Spengler Cup. Vom 0:2 zum 6:2

Die Adler haben es in ihren Händen. Die Euphorie der HC Davos-Fans war riesig, die Erwartungshaltung nicht geringer und dann blieben die Davoser gegen das Team Canada ohne jede Change. Damit können die Davoser auch nicht mehr Gruppensieger werden und die direkte Halbfinalqualifikation schaffen. In der Pole-Position für den Gruppensieg und den zusätzlichen freien Tag sind nun die Adler Mannheim, die es nach ihrem Sieg gegen die Canadier in den eigenen Händen haben. Die grosse Frage ist, hat der DCD die Niederlage verdaut?

Davos heute Abend ohne das Zuger-Duo Damien Brunner und Rafael Diaz und auch ohne Berra. Kleiner Schock in der zweiten Spielminute. Nach einem Check von Sciaroni an Plachta von den Adlern bricht ein Plexiglas an der Bande. Es entsteht ein kleiner Unterbruch. Beide Spieler sind ohne Blessuren wohlauf. Kaum sind vier Minuten gespielt. Dennis Seidenberger, schiesst den Puck ins Seitennetz, von dort zu Genonis Körper und schliesslich über die Linie ins Tor. Der Goalie des HCD hat keine Chance. Der Puck will für die Davoser einfach nicht ins Tor auch nach dem Musterzuspiel von Kane zu Eriksson schein t der Platz für den kleinen Puck nicht gross genug zu sein. An diesem Spengler Cup ist der HCD mittlerweile 70 Minuten ohne Goal. Die Zuschauern sehen ein flottes Spiel, in dem aber die letzte Konsequenz doch etwas fehlt. Die Davoser sind wirklich verbissen bemüht, endlich den ersten Treffer an diesem Turnier zu schiessen. Fazit nach den ersten 20 Minuten. Erneut hat der HCD nicht getroffen. Inzwischen sind es 80 Minuten Spielzeit und kein Treffer. Eine traurige Überraschung an diesem Turnier.

Das Mitteldrittel soll Klarheit bringen

Vier Minuten sind gespielt. Unglaublich aber katastrophales Fehlverhalten des ganzen Davoser Blocks. Florian Kettemer kann ungehindert das 2:0 erzielen. Der HC Davos hat jetzt sieben Gegentreffer kassiert und noch kein Goal geschossen. Doch keine 60 Sekunden später die Erlösung. Der junge Corvi bricht den Bann und erzielt das erste Davoser Tor. Der Churer wird eingesetzt von Maestro Thornton. Und es ist zugleich der erste Treffer von Corvi im blau-gelben HCD-Dress. Jetzt haben die Davoser Blut geleckt. Mit Glück und Hilfe der Hüfte von Sifers kann Dino Wieser im Powerplay das 2:2 erzielen. Wieser „again“, noch einmal der Prättigauer, der mit einem präzisen Handgelenkschuss Goalie Endras zum zweiten Mal innert wenigen Minuten bezwingen kann. Ein schneller Angriff des HCD und ein schönes Tor. Stand in der 32. Spielminute 3:2 für Davos. Der Platzhirsch ist nun klar der Herr im Ring. Patrick Kane zeigt „Schmankerl“ seines grossen technischen Könnens. Inzwischen hat Sciaroni erneut Plachta hart, aber fair gecheckt. Der blutende Plachta muss in die Garderobe. Gekonnte Aktionen auf beiden Seiten. Die Mannheimer machen jetzt wieder mehr für die Offensive. Falls sie die Gruppe gewinnen, hätten sie morgen einen freien Tag. Die Sirene ertönt und alle Fans und die Spieler hört man fast Durchatmen. Der HCD sorgt für die ersehnte Wende und ist jetzt an diesem Turnier angekommen. Corvi, offenbar der Taxi-Fahrer für Thornton und Kane, bricht den Bann und Dino Wieser mit einer Doublette erlöst endgültig Fans und Turnierleitung.

Tore wie am Fliesband

Kaum sind die Mannschaften wieder auf dem Eis zaubert Loui Eriksson. Der schwedische NHL-Profi von den Dallas Stars wird von Taticek und Sykora herrlich angespielt und lässt auch Endras keine Chance. Der HCD führt mit 4:2. Und die Defensive der Adler sieht diesmal nicht gut aus. 49. Spielminute, was für ein Goal. Hofmann erzielt endlich seinen ersten Treffer an diesem Turnier. Endras wehrt einen Hammer von Sykora ab, Hofmann nimmt den Puck aus der Luft und setzt ihn gekonnt ins Tor.  Die Davoser im Torrausch, Alatalo, der Finne mit Schweizer Lizenz wird von den ermüdeten Adlern völlig alleine gelassen. Er bezwingt den ebenfalls nicht mehr ganz frischen Endras zum 6:2. So schnell kann es im Eishockey gehen. die Davoser-Fans stehen auf und geben ihren Lieblingen eine Standing Ovation. Gestern Enttäuschung, heute Partystimmung so schnell ist vergeben und vergessen.
Mannheimer Adler – Davos 2:6 (1:0, 1:3, 0:3) mit 6504 Zuschauer (ausverkauft).
Tore:

4. Spielminute Dennis Seidenberg 1:0
24. Spielminute Kettemer (Glumac) 2:0
25. Spielminute  Corvi (Thornton) 2:1
29. Spielminute Wieser (Steinmann, Back/Ausschluss Sbisa) 2:2
32. Spielminute Wieser 2:3
41. Spielminute Eriksson (Taticek) 2:4
49. Spielminute Hofmann (Sykora, Forster) 2:5
51. Spielminute Alatalo (Thornton) 2:6
Strafen: Beide Teams je einmal 2 Minuten
Mannschaftsaufstellung Adler Mannheim
4 Dennis Seidenberg, 5 Luca Sbisa (SUI HC Lugano/Anaheim Ducks), 7 Shawn Belle (CAN), 8 Yanick Lehoux (CAN), 9 Marcel Goc, 10 Craig MacDonald (CAN), 14 Steve Wagner (USA), 16 Mike Glumac (CAN), 17 Marcus Kink, 19 Ken Magowan (CAN), 22 Matthias Plachta, 23 Niklas Deske, 26 Jaime Sifers (USA), 27 Adam Mitchell (CAN), 28 Frank Mauer, 29 Danis Reul, 33 Doug Janik (USA), 36 Yannic Seidenberg, 38 Marco Maurer (SUI ZSC Lions), 44 Dennis Endras, 47 Christopher Ullmann, 52 Dominik Bittner, 57 Ronny Arendt, 61 Mirko Höfflin, 63 Nick Bonino (USA Neumarkt/Anaheim Ducks), 69 Florian Kettemer, 77 Nikolai Goc, 90 Felix Brückmann, 91 Marc El-Sayed, 50 Jason Pominville (USA/CAN)
Staff: Harold Kreis (CAN), Mike Schmidt (CAN), Fred Brathwaite (CAN)
Schiedsrichter: Jerabek, Reiber, Arm und Müller
Mannschaftsaufstellung HC Davos
30 Leonardo Genoni, 35 Reto Berra (Birl), 2 Santeri Alatalo (FIN/SUI), 6 Tim Ramholt, 16 Rafael Diaz (Zug), 24 Josef Martha (CZE), 26 René Back, 29 Beat Forster, 32 Noah Schneeberger, 91 Robin Grossmann, 97 Matthias Joggi, 15 Gregory Hofmann, 17 Petr Taticek (CZE), 18 Gregory Sciaroni, 19 Joe Thornton (CAN), 21 Janick Steinmann, 23 Loui Eriksson (SWE), 37 Petr Sykora (CZE), 56 Dino Wieser, 83 Reto von Arx, 87 Dario Bürgler, 88 Partick Kane (USA, Biel), 96 Damien Brunner (Zug)
Staff: Arno Del Curto, Remo Gross


Bilder: D.Peter/Linsenreflektion.ch & A. Derungs
Reportage: Andrea Derungs

 

 

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