Traditionsturnier in Rothenburg und Sempach 13.-14. September 2014

Zwei tolle Tage erlebten die besten Traditions-Fahrer in Rothenburg und Sempach. Die Vielfalt der Kutschen und die familiäre Atmosphäre erinnerten wieder an frühere Zeiten, als Stil und Kultur im Fahrsport noch einen hohen Stellenwert hatten. Bei dieser Gelegenheit nutzen auch die Holzrücker ihre Chance, auf dem gleichen Platz mit Pferdefreunden aus einer anderen Sparte sich präsentieren zu können.

Traditionsfahren ist einfach toll
Die Fahrgruppe Innerschweiz organisierte erstmals ein Traditionsturnier in Rothenburg mit einem Kutschen-Corso durch das Städtchen Sempach. Hauptinitiant und Organisationspräsident Franz Knüsel stellte zahlreichen Fahrern Kutschen aus seiner Privatsammlung zur Verfügung.


Der zweitägige Anlass startete mit einem Corso von Rothenburg über Kirchbühl ins Städtchen Sempach und zurück. Die historische Altstadt von Sempach bot dafür die ideale Kulisse. Das Bild der nostalgischen Gespanne und die Erklärungen von Kutschenexperte Dr. Andres Furger und von Pferdejournalist Thomas Frei begeisterten ein zahlreiches Publikum. Als Sonderprüfung bewerteten noch acht Juroren aus dem Kreis von Kutschensammlern die Gespanne.

Distanz- und Traditionsfahrt
Am Sonntagmorgen benoteten Erhard Schneider, Willi Coradi und Reinhold Trapp die Pferde, Geschirre, Kutschen und die Gesamteindrücke der Gespanne. Anschliessend starteten die Teilnehmer auf die 15 Kilometer lange Geländestrecke. Unterwegs warteten fünf Hindernisse, die früher jeder Kutscher im Alltag zu bewältigen hatte. Die Strecke am Samstag und Sonntag war wunderschön, doch das Gelände und das flotte Tempo von Pferden und Kutschen viel. Am Sonntagnachmitttag massen sich alle Gespanne noch im Hindernisfahren. Auch diese Aufgabe war mit den teilweise grossen und schwerfälligen Kutschen nicht immer einfach. Die gleichen Aufgaben, aber ohne Präsentationswertung absolvierten auch die Teilnehmer der Distanzfahrt.
Die Teilnehmer waren über die Veranstaltung des Lobes voll. Auch Franz Knüsel war am Schluss überglücklich. „Ich freue mich über den zweiten und dritten Rang in der Gesamtwertung von Marcel Luder und Brigitte Spörri, denn sie haben es beweisen, dass Turnierfahrer mit meinen Kutschen auch ganz vorne mitfahren können“, meinte er voller Stolz. Den Sieg holte sich aber Daniel Würgler mit seinen vier Kladruber-Schimmeln und einer imponierende Coach von Reinhold Trapp. Am Schluss dankte Daniel Würgler im Namen aller Traditionsfahrer allen Organisatoren und Gastgebern für den tollen Anlass. „Wir Traditionsfahrer wünschten uns noch mehr viel mehr solcher Anlässe“, waren seine Schlussworte.

Holzrücken
Ursprünglich war das Holzrücken nur als Lückenfüller für den Sonntagmorgen geplant, doch das Interesse war so gross, dass die Prüfungen bis in den Abend hinein dauerten. Viele Holzrücker nutzten eine Woche vor dem Jahreshöhepunkt anlässlich dem Equus helveticus in Avenches die Chance als Standortbestimmung. In einen Parcours mit acht Hindernissen massen sich 50 Pferde der Rassen Freiberger, Haflinger und Shetlandponys. „Alle können hier gewinnen“, meinte der Holzrücken-Initiant Alois Zehnder. Zu den Favoriten in ihren Kategorien gehörten auch die beiden Richter Peter Nussbaumer und Stefan Hartmann. Sie beurteilten nicht nur fremde Leistungen, sondern stellten sich selbst auch dem Wettkampf. Am Schluss waren nicht das Alter und nicht der Status, ob Amateur oder Profi ausschlaggebend, sondern nur die Kraft, Sicherheit und die Ruhe des Pferds sowie die Erfahrung des Führers. Der entscheidende Ort für den Erfolg im Holzrücken scheint sich aber immer mehr vom Wald auf den Trainingsplatz zu verlagern. Die Rückewettkämpfe waren für die Zuschauer wohl auch sehr interessant, auch wenn sie nicht ganz so augenfällig wie das gleichzeitige Hindernisfahren der Traditionsfahrer waren.

Gesamt Ranking Traditions_Turnier Rothenburg 13.-14. Sept. 2014

Kat. Fahrer Num. Präs. Rang Gelände Rang Hindern. Rang Punkte Rang
4 Sp Daniel Würgler Leymen 35 3.2 1 0 1 0 1 3.17 1
4 Sp Marcel Luder Oftringen 32 9.3 9 0 1 0 1 9.33 2
2 Sp Brigitte Spörri Agasul 24 10.8 12 0 1 0 1 10.83 3
2 Sp Christian Mettler Lostallo 26 5.2 3 10 5 0 1 15.17 4
2 Sp Guido Bernasconi Breganzona 16 5.3 6 10 5 0 1 15.33 5
2 Sp Thomas Wegmann Adkikon-Nid. 1 14.3 21 10 5 0 1 24.33 6
2 Sp Albert Sporrädli Steinach 22 4.7 2 20 11 0 1 24.67 7
4 Sp Christoph Holenstein Algetshausen 33 7.2 8 20 11 0 1 27.17 8
2 Sp Andre Blatter Eschert 21 12.3 16 16 10 0 1 28.33 9
1 Sp Geri Würsch Stans 14 18.0 27 6 4 5 20 29.0 10
2 Sp Karl Hueber Zwingen 19 12.3 17 20 11 0 1 32.33 11
1 Sp Heiner Staub Latterbach 6 10.3 11 10 5 15 24 35.33 12
2 Sp Hans Hausheer Humlikon 18 10.0 10 28 16 0 1 38.0 13
1 Sp Ruth Wunderlin Gordola 13 13.2 20 30 17 0 1 43.17 14
1 Sp Elio Campagna S. Antonio 9 16.5 26 20 11 10 21 46.5 15
4 Sp Toni Windlin Kerns 30 30.7 29 20 11 0 1 50.67 16
2 Sp Mario Bezzola Zernez 17 11.2 13 46 21 0 1 57.17 17
Tandem Heinz Wohlgemuth Seewen 28 27.7 28 30 17 0 1 57.67 18
1 Sp Ines Zehnder Murten 11 12.8 19 40 20 10 21 62.83 19
1 Sp Silvio Moor Cureglia 8 5.3 4 38 19 21.2 28 64.53 20
1 Sp Nicole Schindler Luzern 15 12.2 15 46 22 20.4 27 78.57 21
1 Sp Luca Rossini St. Maria i. C. 12 12.5 18 62 23 31.6 29 106.1 22
1 Sp Veronika Boss Stans 7 15.8 24 74 24 20 26 109.33 23
4 Sp Erwin Bürge-Sutter Bettwiesen 34 5.3 4 134 25 0 1 139.33 24
1 Sp Erika Lamprecht Illnau 4 6.7 7 190.2 26 15 24 21.87 25
1 Sp Mette Hübscher Mauensee 5 16.3 25 212 27 10.8 23 239.13 26
2 Sp Bettina Zimmermann Vitznau 23 12.0 14 10 5 0 1 22 Disq.
1 Sp Thomas Limacher Willisau 2 15.2 23 464 28 0 1 479.17 Disq.
2 Sp René Heiniger Lohn-Ammannsegg 20 14.5 22 912 29 0 1 926.5 Disq.

 

Reportage: Werner Schönenberger
Bilder: Andrea Derungs