Die Titelverteidiger haben den Sieg und den Einzug ins Halbfinale mit einer äusserst disziplinierten Leistung mehr als verdient. Die Finnen bleiben ohne Punkte und sind Gruppenletzter. Im Halbfinal ist für die „Joker“ die letzte Gelegenheit doch noch einen Sieg für sich zu erarbeiten.
Gruppensieg für Ruhetag
Die Aufgabe ist klar. Wer heute gewinnt ist Gruppenerster und verdient sich so einen zusätzlichen und wichtigen Ruhetag.
Die Titelverteidiger mit ihrem Glücksbringer, der Weisskopfseeadler, sind mit einem überzeugenden Sieg über den Russischen KHL-Vertreter HC Salavat Yulaev Ufa gestartet.
Obwohl die Finnische Mannschaft Jokerit Helsinki nach 16 Sekunden in ihrem ersten Spiel in Führung gingen, mussten die seit diesem Jahr ebenflls in der KHL vertreten sich mit einer bitteren Niederlage gegen die Russen abfinden. Doch sollten sie heute die zweite Schweizermannschaft mit zwei Toren Differenz besiegen, würde sogar der Gruppensieg winken.
Die Adler klar am Drücker
Die Genfer starten wie die Feuerwehr. Die Cracks von Chris McSorley sprechen auf dem Eis eine klare Sprache. Die Finnen von Jokerit sind im Würgegriff der Adler. Der Kanadische „Schnellzug“ Alexandre Picard schiesst brandgefährlich auf das Gegnerische Tor zu und scheitert. Der völlig freistehende Romy fackelt nicht lange und schiesse in der siebten Spielminute die Genfer im Powerplay zum 1:0 in Führung. Die Finnen scheinen verunsichert. Sie verlieren fast jeden Zweikampf. Im Vergleich zum Vortag sind die „Joker“ kaum wieder zu erkennen. Nach 17. Spielminuten wurde gerade mal zwei Abschüssle auf das tor von Janick Schwendener „abgefeuert“. Nach den ersten 20 Minuten spricht das 17 zu 4 Schussverhältnis eine überdeutliche Sprache.
Klartext in den Kabinen
Vom ersten Moment des zweiten Drittes ist klar, dass es wohl eine „Gardienenpredigt“ in der Kabine der Finnen gegeben hat. Bereits in der ersten Spielminute der erste Abschuss von Jokerit aufs Genfer Tor. In der 24. Spielminute haben die Finnen mehr Abschüsse geschafft als im ganzen ersten Drittel. Soloaktion von Verstärkunsspieler Inti Pestoni. Der Ambri-Captain scheitert aber am Schwedischen Keeper Henik Karlsson. In regelmässigen Abständen generieren die Genfer Strafen. Gleich drei Mal innert sechs Minuten – fast Durchgehend können die Finnen in Überzahl agieren. Doch sogar in doppelter Überzahl schaffen sie es nicht den Puck hinter Schwendener zu versenken. In der 34. Spielminute gelingt der Anschlusstreffer durch den Verteidiger Ville Lajunen doch noch. Das 1:1 scheint die Finnen zu beflügeln. Sie powern jetzt weiter auf das Genfer-Tor.
Die grosse Change für die Schweizer. In der 38. Spielminute können die Adler für 72 Sekunden in doppelter Überzahl agieren. Chris McSorly nimmt sogar den Keeper vom Eis. Sechs Genfer gegen drei Finnen, da sollte der Führungstreffer Pflicht sein. .. Die Uhr tickt und die Zeit verrinnt ungenutzt. Das zweite Dritte „gewinnen“ die Finnen mit 14 zu 8 Abschüssen und dem Anschlusstreffer.
Das Drittel der Entscheidung
Inti Pestoni macht den Anfang für den Siegeszug vom HC Genève-Servette. In der 42. Spielminute bringt es sein Team mit dem 2:1 auf die Siegerstrasse. Im Gegenzug sind die Finnen, die dringend Tore benötigen, wieder in ihr Passive-Muster vom ersten Drittel zurück gefallen. In der 47. Spielminute muss Petr Koukal für ein Foul an Alexandre Picard auf die Strafbank. Das Geschenk nehmen die Adler dankend an. Das Gebrüder-Duo Tom und Taylor Pyatt bereiten den endgültigen Siegeszug vor. Mit dem 3:1 ist der Gruppensieg gesichert, wenn die Finnen in den verbleibenden 12 Spielminuten nicht aus ihrer „Schockstarre“ erwachen. Und der „Joker“ ist wieder da. Jetzt sind es die Genfer die unter Dauerdruck stehen. Der Schwede Linus Omark flippt wegen der angeblichen Offside-Strafe aus und reklamiert bei den Unparteiischen äusserst emotional. Für seine erboste „Anmerkung“ muss er für zwei plus 10 Minuten auf die Strafbank. Damit nimmt er sein Team drei Minuten vor Drittelsende definitive aus dem Rennen.
Die Westschweizer haben mit dem 3:1 Sieg ihr Ruhetag-Ticket verdient erspielt.
HC Genf Servette – Jokerit Helsinki 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
Davos Vaillant Arena mit 6’300 Zuschauern – Ausverkauft
Tore:
7. Spielminute Kevin Romy (Assist Lombardi) 1:0 im Powerplay
34. Spielminute Ville Lajunen (Assists Omark & Koukal) 1:1 im PP
42. Spielminute Inti Pestoni (Assist Daniel Vukovic) 2:1
38. Spielminute Gebrüder Taylor & Tom Pyatt 3:1 im Powerplay
Strafen:
5. Spielminute 2Min Cédric Hächler wegen Haken
12. Spielminute 2Min Taylor Pyatt für hoher Stock
28. Spielminute 2Min Daniel Vukovic wegen Beinstellen
30. Spielminute 2Min Cody Almond für Haken
34. Spielminute 2Min Timothy Kast für hoher Stock
37. Spielminute 2Min Atte Ohtamaa wegen Beinstellen
38. Spielminute 2Min Tomi Mäki für Halten
47. Spielminute 2Min Petr Koukal wegen Stockschlag
57. Spielminute 2+10Min Linus Omark eine Disziplinarstrafe
Mannschaftsaufstellung HC Genève-Servette Spiel 5 15:00 Uhr
Tor/Ersatztorhüter:
92 Janick Schwendener, 1 Christophe Bays
Verteidiger:
22 Jonathan Mercier, 25 Dario Trutmann, 47 Eliot Antonietti,
51 Francis Bouillon USA/CAN, 55 Daniel Vukovic,
56 Frédérice Iglesias, 57 Goran Bezina, 58 Roman Loeffel,
65 Ramon Untersander,
Stürmer:
10 Matthew Lombardi CAN, 11 Tom Pyatt CAN,
14 Taylor Pyatt CAN, 15 Roland Gerber, 17 Arnaud Jacquement,
18 Inti Pestoni, 19 Timothy Kast, 21 Tim Traber CAN/SUI,
26 Christopher Rivera, 36 Matt D’Agostini CAN, 40 Daniel Rubin,
72 Florian Douay FRAU, 81 Alexandre Picard CAN, 88 Kevin Romy, 89 Cody Almond CAN, 91 Jeremy Wick
Trainer/Assistent:
Chris McSorly CAN & Louis Matte CAN
Mannschaftsaufstellung Jokerit Helsinki
Tor/Ersatztorhüter:
1 Henrik Karlsson, 31 Riku Helenius
Verteidiger:
4 Ossi Väänänen, 6 Topi Jaakola, 10 Cedric Hächler SUI,
13 Ryan Gunderson USA, 47 Ville Lajunen, 55 Atte Ohtamaa,
60 Santeri Saari, 74 Marco Maurer SUI, 77 Niko Peltola
Stürmer:
9 Niklas Hagman, 12 Steve Moses USA, 14 Tomi Mäki,
18 Semir Ben-Amor, 26 Petteri Wirtanen, 28 Jani Rita, 32 Riku Hahl, 39 Niko Kapanen, 42 Petr Koukal CZE, 50 Juhamatti Aaltonen,
61 Tommi Huhtala, 67 Linus Omark SWE, 72 Severi Sillanpää,
76 Jere Sallinen, 79 Eetu Pöysti, 90 Johann Harju SWE
Trainer/Assistent:
Erkka Westerlund & Hannu Virta
Reportage & Bilder: Andrea Derungs