
Die grossen Überraschungen blieben aus – mit vielleicht einer Ausnahme in der Kategorie Show.
Der Gewinner in der Kategorie Kultur ist Martin Suter Bestsellerautor
Ausgezeichnet als regelmässiger Bestsellerautor und erfolgreichster Schriftsteller der Schweiz. Der kommerziell erfolgreichste Schweizer Schriftsteller war auch 2010 äusserst produktiv und heimste weitere Preise ein. 2010 erhielt Martin Suter den Swift-Preis für Wirtschaftssatire für seine satirische Kolumne «Business Class». Er veröffentlichte den Roman «Der Koch», der monatelang die Bestsellerlisten anführte, und schrieb das Drehbuch des neuen Films «Small World» mit Gérard Dépardieu. Zusammen mit Stephan Eicher schrieb er das Singspiel «Geri», das im Dezember in Zürich Premiere feierte.
Nationalratspräsidentin 2009/2010 Pascale Bruderer ist die Gewinnerin der Kategorie Politik
Nominiert als überzeugende und engagierte Politikerin und Nationalratspräsidentin, die mit Erfolg Brücken zwischen Alt und Jung schlägt. Sie ist jung, clever, souverän und beschlagen. Seit 2002 sitzt die Aargauer SP-Politikerin Pascale Bruderer im Nationalrat. Im Jahr 2010 stand sie dem Rat als Präsidentin vor. In ihrem Präsidialjahr hat sich Bruderer ein Oberthema gesetzt. «Brücke der Generationen» lautete es und soll massgebend für ihren Kontakt mit der Bevölkerung sein. Neben ihrem Amt engagiert sie sich für die Stiftung Intergeneration – eine Plattform, die die Zusammenarbeit zwischen den Generationen fördert.
Das Gewinnerduo in der Kategorie Gesellschaft: Marianne Kaufmann und Rolf Maibach Helfer im Albert-Schweitzer-Spital in Haiti.
Nominiert für ihren couragierten und unermüdlichen Einsatz in Haiti vor allem nach dem verheerenden Erdbeben vom Januar 2010.Engel des Albert-Schweitzer-Spitals in Haiti.
Sophie Hunger Sängerin und Songwriterin Gewinnerin der Kategorie Show
Nominiert als erfolgreiche Musikerin, die es schafft, mit ihrer zeitlosen Musik alle Generationen anzusprechen.
Die international gefragte Musikerin Sophie Hunger füllt mit ihren zeitlosen, melancholischen Nummern die Konzertlokale von Prag bis Paris. Ihre neue CD «1983» schaffte es auf Anhieb auf den 1. Platz der Swiss-Album-Charts. In Montreux verwandelte sie die Miles Davis Hall in einen Ort des Staunens. Während fast zwei Stunden zog die Sängerin und Songwriterin zusammen mit ihrer Band das Publikum in ihren Bann.
Gewinner der Kategorie Wirtschaft: Felix Richterich Verwaltungsratspräsident Ricola
Nominiert als erfolgreicher Unternehmer, der sein Kräuterbonbon Ricola weltweit als Nummer eins positioniert hat.
Es ist eine bemerkenswerte Leistung, ein Kräuterbonbon weltweit als Nummer 1 zu positionieren. Selbst im Supermarket in Whitehorse, Yukon, findet man Ricola. Der Marketing-Profi Felix Richterich, der das Familienunternehmen in dritter Generation führt, machte das Bonbon mit dem Slogan «Wer hat‘s erfunden?» auch im Ausland zum Kult. Der Betrieb in Laufen bei Basel setzt mit 350 Mitarbeitenden jährlich über 316 Millionen Franken um und exportiert seine Kräuterbonbons und Tees mittlerweile in 50 Länder.
Schweizer des Jahres 2010
Marianne Kaufmann und Rolf Maibach Helfer im Albert-Schweitzer-Spital in Haiti
MIt ihrem couragierten und unermüdlichen Einsatz in Haiti vor allem nach dem verheerenden Erdbeben vom Januar 2010 konnten Sie das Fernsehpublikum überzeugen: Marianne Kaufmann und Rolf Maibach sind die «Schweizer des Jahres» 2010.
Seit 14 Jahren arbeitet Rolf Maibach im Albert-Schweitzer-Spital in Deschapelles. Über Weihnachten und Neujahr 2009/2010 machte er Ferien in der Heimat. Er hörte am Radio vom Erdbeben in Haiti. Am nächsten Tag reiste er ab. «Als ich hier ankam, trieb es mir die Tränen in die Augen. Vor unserem Spital lagen Hunderte von Verletzten und warteten darauf, operiert zu werden.» Trotz der anderslautenden Empfehlung der Botschaft blieb auch die junge Pflegefachfrau Marianne Kaufmann während der Katastrophe im Spital, wo sie, wie sie sagt, ihre Bestimmung und ihr Glück fand: Die Arbeit mit den Patienten erfüllte sie. Schwester Marianne ist der gute Engel des Albert-Schweitzer-Spitals in Haiti.
Der «LifeTimeAward» 2010 gewinnt Emil Steinberger für sein Lebenswerk
Der 78-jährige Luzerner Kabarettist, Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler wurde für sein Lebenswerk der «LifeTimeAward» 2010 verliehen. Emil Steinberger begann als Postbeamter und wurde als Emil schnell zur Kultfigur der Schweizer Kabarettszene: Mit seinen Programmen brachte er in den 1970er und 80er Jahren Millionen von Menschen zum Lachen. Und zwar im In- und Ausland. Schon als Schüler fasziniert Emil Steinberger die Welt der «Comedy». Er improvisiert Sketche und gibt kabarettistische Einlagen zum Besten. Nach seinem Schulabschluss absolviert er zunächst eine Lehre als Postbeamter. 1960 verabschiedet er sich vom «Pöschtler»-Dasein und studiert Grafik an der Luzerner Schule für Gestaltung. 1967 eröffnet er zusammen mit seiner damaligen Frau Maya Rudin das «Kleintheater am Bundesplatz». Neben seiner Arbeit als Theaterdirektor beginnt er zu dieser Zeit selbst als «Emil» die Bühne zu erobern. Mit seinen selbst geschriebenen «Geschichten, die das Leben schrieb» avanciert er in kürzester Zeit zum erfolgreichsten Kabarettisten der Schweiz. 1977 geht Emil Steinberger als «Kniemil» mit dem Schweizer Nationalzirkus Knie auf Tournee und gewinnt damit auch die Herzen der Zuschauer in der Romandie und im Tessin. Er tourt mit seinem Kabarettprogramm auch durch Deutschland und die damalige DDR. Dort wird er in kürzester Zeit zum Prototypen des Schweizers schlechthin. Das deutsche Fernsehen strahlt seine Auftritte aus und er erreicht innert kürzester Zeit grosse Bekanntheit in Deutschland. Nach weiteren Programmen beendet er 1987 von einem Tag auf den anderen seine Kabarretistenkarriere. Das Leben als ständig tourender Künstler erträgt er nicht länger. 1993 verabschiedet er sich für 6 Jahre nach New York. In die Anonymität der Grossstadt. Zurück in der Schweiz gründet er mit seiner zweiten Frau Niccel Kristuf, die er in New York kennen gelernt hat, einen Verlag. Inspiriert durch seine Bücher kreierte er ein neues Bühnenprogramm, mit dem er seit Jahren erfolgreich unterwegs ist. Die 500. Vorstellung ist bereits gespielt und Emil tourt damit immer noch durch die Schweiz und Deutschland. Emil ist in zweiter Ehe verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn aus seiner ersten Ehe. Er wohnt mit seiner Frau Niccel am Genfersee.
Last but not least eine gelungene Abendshow die mit den musikalischen Showacts von Nek, Gustav mit Chor (den Gewinnern „Kampf der Chöre), Pepe Lienhard mit Band, Sina und Büne Huber im Duett und den fantastischen Naturally 7 abgerundet wurde.
Text: S. Kern / SRF
Bilder: D. Peter, Linsenreflektion.ch)