Nach dem glorreichen Startsieg gegen Ufa fängt der NLA-Leader Fribourg-Gottéron die erste Pleite am Spengler Cup ein. Die Saanestädter verlieren mit 1:2 gegen die Tschechen aus Vitkovice.
Wieder ein Feuerwerk? EinPunkt reicht Gottéron, um die direkte Qualifikation für den Halbfinal zu schaffen und sich einen spielfreien Tag zu ermöglichen. Wenn es das Team von Hans Kossmann wie schon im Auftaktspiel gegen Ufa schafft, ein offensives Feuerwerk zu zünden, wird es Vitkovice schwer haben. Vor allem auch, weil Gottéron durch die heissblütigen Fans zusätzlich angepeitscht wird. Zudem könnte die Niederlage gegen Ufa nach dreimaligem Zwei-Tor-Vorsprung in den Köpfen er Tschechen Spuren hinterlassen haben.
Neues Spiel und alles wird anders
Bei Gottéron hütet NHL-Leihgabe Cory Schneider (Ambri, Vancouver) anstelle von Conz das Tor. Kurz nach Anpfiff muss Vitkovices Barinka, ein ehemaliger Eisdrache, für 2 Minuten die Strafbank drücken. In diesem hart umkämpften Startdrittel muss NHL-Goalie Schneider mehrmals eingreifen. Die Tschechen machen ganz schön Dampf. In der neuten Spielminute das erste Tor der „Gastmannschaft“ Szturc macht das 0:1 klar. Der Flügel von Vitkovice bringt mit einem haargenauen Schuss seine Stahljungs in Vorsprung. Auch das Powerplay von Gottéron klappt nicht. Die Tschechen gehen recht aggressiv und wirkunsvoll ran. Beide Teams schenken sich nichts obwohl der NLA-Leader den Ausgleich sucht tragen die Versuche keinen Erfolg. Die Steelers wehren sich defensiv erfolgreich. Kurz vor dem Ende des ersten Drittels eine Chance für Bykow, aber erneut bleibt Sindelar der Sieger. Kudelka von Vitkovice muss allerdings für 2 Minuten raus (Haken). Drittes Powerplay für Gottéron. Fribourg geht mit einem 0:1-Rückstand in die erste Pause.
Kurz nach dem Start des zweiten Druttels sind die Tschechen sind wieder vollzählig. Auch das dritte Überzahlspiel hat keinen Erfolg für die Fribourger gebracht. In der 22. Spielminute Ngoy verliert die Scheibe an Huna, der mit einem Buebetrickli NHL-Goalie Schneider übel erwischt. Statt 1:1 das 0:2 aus Sicht von Gottéron. Doch nicht genug. Zu allem Übel muss Fribourgs Turnier-Gast Hörnqvist für 2 Minuten auf die Strafbank. Der NLA-Leader bemüht sich. Zwei Schüsse gegen knapp am Tor von Sindelar vorbei. Noch eine weiteren heisse Szene vor dem Tor von Vitkovice. Im letzten Moment wird Bykow am Torschuss behindert. Kudelka muss abermals für 2 Minuten „Absitzen“. Für die Fribourger klappt heute das Überzahlspiel irgendwie nicht. Die Tschechen verteidigen sich aggressiv und sehr geschickt. Und die Gottéron-Spieler schiessen auch zu ungenau. Kurz vor Ende des zweiten Drittels praktische die perfekte Möglichkeiten, doch Bykow erzielt für Gottéron wieder kein Tor.
Vitkovice kämpft mit Haken und Ösen
Hoffnung – drittes Drittel. Fribourg macht Druck, kommt zu Chancen aber der Puck will einfach nicht ins Tor. Und die Eisdrachen sind zu wenig kaltblütig. 45. Spielminute – endlich, nach einem Bully, wird Sindelar erstmals durch Sprunger bezwungen. Das Gottéron-Idol kann den Goalie von Vitkovice überlisten. Der längst fällige Ausgleichstreffer ist Tatsache. Jetzt erst recht wird es laut in der Halle. Das Tempo wird erneut höher. Es geht rauf und runter. Beide Teams erarbeiten sich gute Möglichkeiten. Vitkovice macht jetzt auch wieder mehr für die Offensive. 6504 Fans jolen in der Halle. Auch die fünfte Partie an diesem Turnier ist ausverkauft. Die Fribourger Wirbel, aber Mauldin verpasst den Ausgleich. Der Leader aus der NLA hat Hoffnung und Esprit wieder gefunden. Und nun ist es auch wieder Laut und Stimmungsvoll im Davoser Eishockeydome. In der 51. Spielminute nimmt Vitkovices Coach Oremus ein Timeout. Fribourgs offensiver Elan wird immer wieder gestört. Sprunger will Sloboda wie gegen Ufa austanzen. Aber das gelingt dem Schweizer Nati-Stürmer nicht. In der heissen Schlussphase taucht urplötzlich Huna allein vor Schneider auf, aber der NHL-Goalie bleibt im Solo-Duell Sieger. 91 Sekunden noch, Gottéron nimmt den Goalie raus. 6 Fribourger gegen 4 Tschechen. Die letzten 60 Sekunden sind zu Spielen. Gottéron versucht es noch einmal, der Goalie geht raus. Aber die Sirene ertönt. Fribourg verliert mit 1:2 gegen Vitkovice. Somit sind die Steelers aus Tschechien Gruppensieger.
HC Fribourg-Gottéron – HC Vitkovice Steel 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
Tore:
9. Spielminute Roman Szturc (Radim Hruska, Marek Malik) 0:1
22. Spielminute Rudolf Huna 0:2
45. Spielminute Sprunger (Andrei Bykow) 1:2
Strafen:
4mal 2 Minuten gegen Fribourg
6mal 2 Minuten gegen Vitkovice.
Mannschaftsaufstellung HC Fribourg-Gottéron SA
1 Benjamin Conz, 29 Simon Rytz, 35 Cory Schneider (Ambri Piotta/Vancouver Canucks), 2 Marc Abplanalp, 61 Alain Birbaum, 44 Shawn Heins (CAN), 8 Joel Kwiatkowski (CAN), 55 Romain Loeffel, 82 Michael Ngoy, 77 Sebastian Schilt, 12 Bruno Gervais CAN Philadephia Flyes), 93 Cédric Botter, 15 Sandro Brügger, 89 Andrei Bykov, 23 Jan Cadieux, 96 Christian Dubé (CAN), 51 David Desharnais (CAN), 22 Simon Gamache (CAN), 57 Adam Hasani, 58 Sandy Jeannin, 27 Mike Knoepfli, 20 Mauldin Gregory (USA), 13 Benjamin Plüss, 86 Julien Sprunger, 17 Tristan Vauclair, 28 Partic Hörnqvist (SWE Nashville Predators), 25 Maxime Talbot (CA Philadelphia Flyers)
Staff: Hans Kossmann CAN, René Matte CAN
Schiedsrichter: Rochette, Skilliter USA, Kohler und Tscherrig.
Mannschaftsaufstellung HC Vitkovice Steel
45 Roman Malek, 35 Filip Sindelar,2 Marek Malik, 4 Tomas Voracek, 8 Denis Rehak (SVK), 18 Lukas Kovar, 22 Karol Sloboda (SKV), 42 Michal Barinka, 88 Tomas Kudelka, 95 Thomas Wellinger (SUI/Biel), 9 Jan Kana, 13 Vladimir Svacina, 14 Nathan Walker (AUS), 20 Radim Hruska, 21 Rudolf Huna (SVK), 23 Ondrej Roman, 24 Ondrej Sedivy, 27 Peter Huzevka (SVK), 61 Lukas Klimek, 69 Roman Szturc, 71 Lukas Kucera, 81 Petr Kolouch, 85 Jiri Burger, 91 Marek Bartanus (SVK)
Staff: Peter Oremus SVK, Ladislav Svozil CZE, Martin Prusek CZE, Petr Celerin CZE
Bilder: D. Peter/Linsenreflektion.ch & A. Derungs
Reportage: Andrea Derungs