2014 – Interessantes steht vor der Tür
Nach einem intensiven, Eidgenössischen, Jahr im 2013 könnte man meinen, dass sich die Schwinger nun ein bisschen zurück lehnen und ein ruhiges Jahr geniessen. Dieser Gedanke ist aber weit daneben gegriffen. In diesem Jahr steht mit dem Kilchberg Schwinget, auf Zürcher Boden, ein weiterer Grossanlass mit Eidgenössischem Charakter an. Dieser Saisonhöhepunkt findet am Sonntag 7. September statt. Das Schwingfest dauert ein Tag und es werden dementsprechend ,,nur‘‘ sechs Gänge geschwungen. Auch die Teilnehmerzahl ist gegenüber einem Eidgenössischen Schwingfest enorm kleiner. Nur gerade sechzig Schwinger aus der ganzen Schweiz können sich für dieses Fest qualifizieren. Darum ist es nicht verwunderlich dass sich alle fürs 2014 einiges vorgenommen haben. So starteten die meisten Kämpfer ihr Wintertraining Anfang November. Es wurde viel an Kondition, Technik, Kraft und Koordination gefeilt.
Start in die neue Saison
Zwischen Februar und April finden in jedem Teilverband verschieden Hallenschwinget statt, wo die Athleten in den Zweikämpfen gerne austesten, ob sie mit ihrem Aufbautraining vom Winter auf Kurs für die neue Saison sind.
Einige Schwinger bereits Top
Nach einigen Wettkämpfen zeigt sich dass die Spitzenschwinger vom vergangenen Jahr bereits wieder in Form sind.
Der amtierende König Mathias Sempach konnte bereits zwei Hallenturniere für sich entscheiden. Aber auch sein Schlussganggegner in Burgdorf und Kilchberg Sieger 2008 Christian Stucki gewann zwei Feste für sich. Aus dem Berner Lager konnten die beiden Eidgenossen Mathias Glarner (zwei Siege) und Mathias Siegenthaler (ein Sieg) Erfolge feiern.
Bei den Nordwestschweizern scheint Mario Thürig der Mann des Frühlings 2014 zu sein. Bereits drei Siege gehen auf sein Konto. Auch Christoph Bieri verbuchte zwei Festsiege. Der Eidgenosse Bruno Gisler musste eine Halbjahresperre wegen eines positiven Doping Befundes abwarten, und stieg noch nicht in die Wettkampfsaison ein.
Im Innerschweizerlager ist die Spitze sehr ausgeglichen. Jeden Fest-Sieg ergatterte sich ein anderer Schwinger. Zum Tagessieg reichte es je einmal Adi Leimbacher, Christian Schuler, Benji von Ah und Marcel Mathis. Einzig Andreas Ulrich gelang es bereits zwei Mal ein Fest für sich zu entscheiden.
Aus der Nordostschweiz kann man verkünden, dass sich Daniel Bösch gut von seiner Verletzung erholt hat. Er zeigte an beiden Festen an denen er Teil nahm gute Resultate. Das Rapperschwiler Verbandsschwingfest konnte er gar für sich entscheiden. Mit dem Sieg am Schaffhauser Frühjahrsschwinget gelang auch dem Oli Stefan Burkhalter ein Sieg. Gespannt darf man auf die Leistung vom ersten 16. Jährigen Thurgauer Samuel Giger sein. Bereits an seinem ersten Wettkampf bei den Aktiven am Berchtoldschwingfest in Zürich konnte er die hoch hängende Auszeichnung nach Hause nehmen. Am Rheintal Oberländer Verbandschwingfest zeigte er wiederum eine hervorragende Leistung und gewann dank eines gestellten Schlussganges gar sein erstes Fest bei den grossen. Man muss sehr tief in der Archivkiste wühlen um solches gleichen nochmals zu finden.
Die Südwestschweizer werden es auch in diesem Jahr nochmals sehr schwer haben gegen die Spitzenschwinger der anderen Verbände zu bestehen. Marc Gottofrey konnte sich in Lausanne als Tagessieger feiern lassen, aber wie er sich gegen die Berner, Innerschweizer, Nordost – und Nordwestschweizer zu behaupten weiss wird sich zeigen.
Vorschau
Am ersten Mai Wochenende starten mit dem Mittelländischen, dem Thurgauer, und dem Zuger kantonalen die ersten Kranzfeste und dann wird sich zum ersten Mal zeigen wer wirklich für die Saison 2014 bereit ist. Mathias Sempach ist als König nun nicht mehr der jagende sondern der Gejagte. Jeder wird versuchen sich gegen den König zu behaupten und ihm eine Niederlage zuzufügen.
Daniel Bösch wird nach der verletzungsbedingten Auszeit alles daran setzten das verpasste nachzuholen. Der Schwingerkönig von Nion Arnold Forrer findet immer noch grossen Spass am aktiven Schwingsport und wird am 7. September bestimmt auch ein ,,Wörtchen‘‘ am Tagessieg mitzureden haben.
Christian Stucki würde seinen Kilchberg Sieg von 2008 gerne bestätigen und wird für seine Gegner bestimmt keine einfache Aufgabe sein.
Die Innerschweizer warten nun seit geraumer Zeit auf einen Erfolg an einem Anlass mit Eidgenössischem Charakter und sind scharf darauf diese Durststrecke endgültig zu beenden. Ist nur zu hoffen, dass die Verletzungshexe die Gebrüder Leimbacher endlich einmal verschont und Philipp wie auch Adi eine starke Saison abliefern können.
So kann man das geschehene in den Sägemehlringen gespannt verfolgen und vielleicht entpuppt sich nach den ersten grossen Wettkämpfen ein möglicher Kilchbersieger 2014 heraus.
Reportage: Daniel Spöri
Bilder: Andrea Derungs