Föhnsturm und Evakuierung bleiben aus, dafür Kaiserwetter und frühlingshafte Temperaturen.
Das OK ist für alle Eventualität gerüstet
Am Freitagabend wurde von offizieller Seite für das Berner Oberland eine Föhnsturmwarnung heraus gegeben. Schon im Vorfeld hat das Organisationskomitee ein Evakuierungsplan ausgearbeitet. Doch zum Glück musste dieses Prozedere nicht umgesetzt werden. Im Gegenteil, die Nacht von Freitag auf Samstag war windstill und über den hochaufragenden Bergkämmen zeigte sich der Vollmond und ein Meer von leuchtenden Sternen.
Letzter Start über die Mitteldistanz
Für die verbleibenden 24 Mitteldistanz-Gespanne hiess es heute zum letzten Mal auf der 34km langen Strecke ihr Bestes zu geben. In der Kategorie DS veränderte sich das Klassement vom Vortag nicht mehr. Klaus Holtmann GER ist mit einer Gesamtzeit von 6h09:06.8 der klare Weltmeister über die Mitteldistanz. Nach der Bestzeit im 18.8km langen Prolog, musste sich Joserra Lebron aus Spanien nach den insgesamt 86.8km verteilt auf drei Tagen mit 10:02.2 Min. Rückstand mit der Silbermedaile „begnügen“. Die Russin Ekateria Zhukova Verteidigte ihre dritte Position mit der Gesamtzeit von 6h48:59.9 und einem Rückstand von 39:53.1 Min. auf das schnellste Gespann.
Beeindruckende Dominanz zeigte die Französind Sandine Muffat in der Kategorie DL1 mit 3-6 Siberian Huskys. Sie gewinnt mit der Gesamtzeit von 4h55:11.6 vor dem Schwedischen Gespann, gefahren von Malin Sundin, dass den Tagesrekord von 1h57:13.6 aufstellt aber in der Endabrechnung mit 19.9 Min. Rückstand die Silbermedaille abholt. Der Lichtensteiner Edi Lussmann konnte über alle drei Tage seinen dritten Platz verteidigen.
3-6 Siberian Huskys | |||||||
18.8km | 37.6km | 34.5km | |||||
Name | NAT | Prolog | Run1 | Run2 | Ziel Zeit | Abstand | |
260 | Sandrinw Muffat | FRA | 50:41.8 | 2,06:20.6 | 1,58:09.2 | 4,55:11.6 | |
259 | Malin Sundin | SWE | 50:50.8 | 2,07:27.1 | 1,57:13.6 | 4,55:31.6 | 19.9 |
267 | Edi Lussmann | LIE | 51:34.8 | 2,10:35.5 | 2,04:26.5 | 5,06:36.8 | 11:25.2 |
262 | Christian Münkel | GER | 56:50.2 | 2,11:48.2 | 1,59:40.8 | 5,08:19.2 | 13:07.6 |
257 | Michael Landau | GER | 58:11.4 | 2,16:11.6 | 1,58:08.3 | 5,12:31.3 | 17:19.7 |
258 | Hannelore Proske | GER | 1,01:59.6 | 2,25:34.7 | 1,59:13.5 | 5,26:47.8 | 31:36.2 |
256 | Andrea Marcenaro | ITA | 1,01:59.7 | 2,23:45.5 | 2,01:37.4 | 5,27:22.6 | 32:11.0 |
263 | Valerie Maumon | FRA | 58:32.5 | 2,24:49.6 | 2:04:32.9 | 5,27:55.0 | 32:43.4 |
265 | Mona Suter | SUI | 1,03:24.7 | 2,20:19.1 | 2,05:19.4 | 5,29:03.2 | 33:51.6 |
268 | Malk Müller | GER | 59:35.6 | 2,25:50.0 | 2,05:26.0 | 5,30:51.6 | 35:40.0 |
261 | Klaus Böhm | GER | 1,02:10.2 | 2,29:37.4 | 2,17:21.3 | 5,49:08.9 | 53:57.3 |
264 | Raimo Pohlmann | GER | 1,05:35.5 | 2,32:35.8 | 2,17:58.9 | 5,56:10.2 | 1,00:58.6 |
Bei den grossen Gespannen wurde auch der Prolog am Donnertag das Zünglein auf der Wage. Die beiden Deutschen Andrea Kraft und Daniela Bigalke bestimmten das Tempo. Donato Egli aus der Schweiz und Patrick Fournier FRA wechselten sich in der Rangierung um Platz drei ab.
7 oder mehr Siberian Huskys | |||||||
18.8km | 37.6km | 34.5km | |||||
Name | NAT | Prolog | Run1 | Run2 | Ziel Zeit | Abstand | |
272 | AndreasKraft | GER | 44:49.4 | 1,55:24.9 | 1,40:06.1 | 4,20:20.4 | |
276 | Daniela Bigalke | GER | 46:58.3 | 2,01:47.7 | 1,47:40.8 | 4,36:26.8 | 16:06.4 |
270 | Donato Egli | SUI | 49:08.8 | 1,59:38.8 | 1,53:29.8 | 4,42:17.4 | 21:57.0 |
274 | Patrick Fournier | FRA | 48:50.0 | 2,05:11.8 | 1,53:07.7 | 4,47:10.4 | 26:50.0 |
271 | L. Martinez Sonsona | ESP | 49:15.6 | 2,14:23.1 | 1,50:11.1 | 4,53:49.8 | 33:29.4 |
278 | Marcel Kreuzig | GER | 56:34.2 | 2,23:05.3 | 2,10:40.5 | 5,30:20.0 | 1,09:59.6 |
275 | Cay Knödler | GER | 57:23.8 | 2,31:25.0 | 2,01:58.9 | 5,30:47.7 | 1,10:27.3 |
277 | Andy Matsch | SUI | 55:29.8 | 2,49:53.9 | 2,02:48.3 | 5,48:12.0 | 1,27:51.6 |
Während die Mitteldistanzer ihr Dreitage-Rennpensum geschafft haben, ging es für alle anderen Kategorien erst um den zweiten Lauf. So schön es im Winter bei einem solch schönen Bergpanorama auch ist, für die Hunde sind die Temperaturen im „Rennmodus“ zu warm und nicht ideal. Die heissblütigsten Musher stellten sich sogar in Kurzarm-T-Shirt auf die Kufen. Durch die vielen interessierten Zuschauern und Hundefan’s, das Starten und einlaufen in’s Ziel sieht das Start/Zielgelände aus wie ein riesiger, lauft intensiver und lebender Ameisenhaufen.
Im Skijöring der Frauen mit einem Hund, dominierten wie Vortags klar die vier Ladys aus Schweden. Die beiden Schwestern Maja und Clara Karlsson liefern sich auch heute einen heissen Fight wo es nach 13.5km nur um Sekunden um den Tagessieg geht. Bei den Männen spielt sich ein „Sekunden-Drama“ um die ersten fünf Plätze ab. Die beiden Schweizer Martin Benedetti und Christian Müller gegen die Slovaken Michal Ivanco, Roman Reistetter und der Tagesschnellste Igor Stefan. Alle fünf Männer erreichen das Ziel unter 34.48 min. Das ist eine super spannende Ausgangslage für den morgigen „Schlusskampf“.
Rund 10 Minuten länger brauchen die Skijärer mit den massigeren Zughunden, den Alasken Malamut, den Samoyeden oder dem Grönländer. Nebst dem superschnellen Russen Pavel Otbektin haben die drei startenden Schweizer Rolf Schrei, Susanna Camastral und Marcel Tobler ein Wörtchen um die Medaillenplätze mit zu reden.
Im grossen Starterfeld der Kategorie B1 über die Distanz von 13.5km mit sechs Siberian Huskys kämpft der Schweizer Christoph Sudan um einen Medaillenplatz. Vor Ihm liegt über zwei Minuten Tagesvorsprung Stephan Krkoska CZE und mit winzigen 5 Sekunden Vorsprung der Franzose Laurent Berge.
Viel mehr als einen Hundenasenvorsprung hat sich Ueli Gerber an diesem schönen Wintertag heraus gefahren. Über 5 Minuten Vorsprung vor dem Polin Jolanta Solek, Am Freitag hatte Gerber seiner Konkurrentin sogar über 8 Minuten abgenommen. Da sollte einer Goldmedaille nichts mehr im Wege stehen….
Das Zuschauermagnet sind die ganz grossen Gespanne mit mindestens neun Hunden. Die Schnellsten können sich über die Distanz von 18.8km um 10 Minuten gegenüber dem Vortag verbessern. Der Pole Mateusz Surowka legt eine Spitzenzeit von 30:10.9 Minuten vor, da er auch schon am Freitag der Schnellste war.
Reportage & Bilder: Andrea Derungs