Der GP Mutschellen ist für Oldtimerfahrer und motorsportbegeisterte Zuschauer zu einem festen Termin im Eventkalender geworden. Trotz Dauerregen haben sich 95 Prozent der 190 angemeldeten Fahrer mit ihren Fahrzeugen – Rennwagen, Rennmotorräder und Gespanne aus den unterschiedlichsten Epochen – auf der der 1,5 Kilometer langen Rennstrecke von Rudolfstetten auf den Friedlisberg eingefunden um einen friedlichen Wettstreit auszutragen.
Dröhnende Motoren am Sonntag Morgen
Um Punkt 08:30 Uhr präsentierten sich bunte, grelle, laute und futuristisch wirkende Oldtimer aus verschiedenen Epochen. Die Auswahl an Renn- und Rennsportwagen aus der Vorkriegszeit ist einmalig. Viele dieser Oltimer werden durch die charakteristisch surrenden Kompressor-Motoren angetrieben.
Raritäten aus aller Welt
Bestaunt von wetterfesten Zuschauern flitzten legendäre Marken wie Krobth, Mochet, Rovin, Zündapp, Geissmann, Victoria Spatz, Berkeley, Bugatti und viele mehr über die nasse Piste. Eine Augenweide sind die Rennwagen (Monopostil) aus der Nachkriegszeit. Über 3 000 Besucher haben den Wettstreit miterlebt. Auch wenn die Besucherzahl im Vergleich zum letzten Grand Prix vor zwei Jahren massiv kleiner ausgefallen ist, sind die Veranstalter trotzdem mit dem Resultat zufrieden. Für die meisten Fahrer ist dies ein gelungener Saisonauftakt – konnten die Fahrer doch ihre Oldtimer auf nasser Piste bis an die Grenzen ausreizen.
Heisse Zweiräder mit prominenten Fahrern
Die Fraktion der Rennmotorräder am GP Mutschellen ist riesig. Im Fahrerfeld sind viele prominente und Rennfahrerlegenden in die Sättel gestiegen. Luigi Taveri will es mit seinen gut 80 Jahren immer noch wissen und auch Willi Jaberg aus Windisch auf einer Sunbeam 90 TT von 1932 war am Start. Selbstverständlich durften die legendären Motosacoche-Rennmaschinen nicht fehlen. Ein besonderer Leckerbissen für die treuen Fans waren die zahlreichen Seitenwagen, darunter ein Suzuki-Gespann aus dem Jahr 1971, gefahren von Schwegler und Heini. Glücklicherweise kam es zu keinen grösseren Unfällen – lediglich ein Gespann kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich, jedoch ohne Verletzungen für die Fahrer.
Die Micro’s ganz Maxi
Besonderen Applaus gab es für die 150 Micro-Cars, die pünktlich um 9 Uhr von Wohlen AG her auf dem Dorfplatz Rudolfstetten eintrafen und um die Mittagszeit einen Corso auf der Rennstrecke absolvierten.
In 70 Jahren 40 mal um die Welt – Erwin Dubler
Mehrfacher Rekordhalter am 9. Micro-Car-Treff ist Erwin Dubler. Erstens hat er seit der Premiere im Jahr 1976 keinen einzigen Micro-Car-Treff ausgelassen. Zweitens ist der Wohlener mit gut 88 Jahren sicherlich der älteste Teilnehmer und drittens dürfte er mit Abstand am meisten Kilometer auf seinem „persönlichen Tacho“ haben. Seit seiner Fahrprüfung im Jahr 1939 hat Erwin Dubler nach eigener Schätzung rund 1,5 Millionen Kilometer zurückgelegt.
Elegant und Vornehm die Fahrzeuge aus der Region
26 Fahrerinnen und Fahrer der „Dorfgruppe“ sorgten für Aufmerksamkeit. Sassen doch in mehreren Gefährten stilgerecht aufgemachte Beifahrerinnen in originellen Kostümen aus den Zwanziger-Jahren. Zu bestaunen gab es den Ford T 1926, den Rolls-Royce aus dem Jahr 1933, einen Austin Tourer 1936, den Alfa Romeo 6c 2500 Sport, einen MC TD von 1950, sowie ein Chevrolet Feuerwehrfahrzeug von 1964. Auch zwei Porsches und natürlich der VW Käfer durften nicht fehlen.
www.gpmutschellen.ch
Bilder Andrea Derungs