Landwassertal – Kleinod im Herzen des Bündnerlands

reisebericht_landwasserviadukt

Man lässt Davos hinter sich und begibt sich in entgegengesetzter Richtung der allgemeinen Reiserichtung. Nicht über den Wolfgangpass, sondern in Richtung Thusis, dies nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn oder zu Fuss. Alsbald, nach Verlassen der Hochebene von Davos, öffnet sich einem ein wildromantisches Tal, das Landwassertal.

Unsere Reise beginnt im oberen Prättigau…
Genauer gesagt in Klosters, wo wir die Bahn in Richtung Davos-Platz besteigen. Nun ein Paar Gedanken zu unserer bevorstehenden Wanderung von Wiesen bis zum Bahnhof Filisur. Gut geeignet für einen warmen Nachmittag, da sich die Route weitgehend durch kühle Wälder erstreckt. Wenn man es gemütlich nimmt beträgt die reine Marschzeit ca. zwei Stunden. Der Höhenunterschied auf der gesamten Strecke beträgt ca. 150 Meter, wobei es zu Beginn eher nach unten geht, dafür auf dem letzten Kilometer aber wieder ansteigt. Als kleiner Tip vielleicht ist zu erwähnen, dass wenn man sich im Besitz einer gültigen Gästekarte der Landschaft Davos befindet, die Bahnfahrt zwischen Klosters und Filisur kostenfrei ist.

 

So nun haben wir Davos-Platz erreicht, wo wir aber umsteigen müssen. Hier ist leider Warten angesagt und dies für dreißig Minuten. Die Wartezeit überbrücken wir mit dem Einkauf des Proviants, was wir praktischerweise im Einkaufszentrum gleich über der Strasse erledigen.
Die Bahnfahrt von Davos zu unserem Startpunkt in Wiesen beträgt 20 Minuten.
Der Beginn unseres Wanderwegs befindet sich gleich gegenüber der Station, wo sich ein schmaler Wanderweg den Wald hinunter schlängelt. Nach 5 Minuten Marschzeit sehen wir Links von uns eine der zahlreichen schluchtüberspannenden Brücken, das Wiesnerviadukt der Rhätischen Bahn. Später wird uns der Weg noch am wohl berühmtesten Viadukt des Bündnerlandes vorbeiführen, dem zum UNESCO Weltkulturerbe gehörendem Landwasserviadukt. Weit unter uns hört man den Fluss rauschen und nimmt war, dass es da ganz schön tief runter geht. In Anbetracht des schmalen Wegs sollte man da nicht unbedingt ausrutschen…
Immer weiter zieht sich der Weg entlang des malerischen Tals vorbei an Plätzen entlang des Wassers, die zum verweilen einladen. Nun wird auch das Tal etwas weiter und der Mischwald begrüßt uns trotz der Jahreszeit mit herrlichen Farben. Während wir den Fluss über eine alte, geländerfreie Brücke überqueren, weht uns eine kühlende, angenehme Brise taleinwärts entgegen. Hier hat es nun sogar einige kleine Sandbänke die vom klaren Wasser umschmeichelt, zu einem Bad einladen. Da ist aber Vorsicht geboten. Durch etliche Stauwehre weiter oben, oder in den Bergen einsetzende Niederschläge, könnten Springfluten entstehen. Dies wird auch anhand der Warnschilder dokumentiert, die über diesen Umstand informieren.

 

Vor uns sehen wir nun hinter einer von links ins Tal stehenden Felszunge, die Umrisse des 65 Meter hohen Landwasserviadukts, welches sich seit einer Frischzellenkur, in der Nacht in einem Farbenspiel präsentiert. Wir halten einen Moment inne an diesem Punkt, der zugleich den Ausgang aus dem Tal markiert. Hier hätten wir nun die Möglichkeit rechts abzuzweigen, den Hang hoch und über Schmitten wieder zurück nach Wiesen zu kommen. Wir gehen hier aber links parallel zur Strasse hinauf zum Bahnhof von Filisur, wo wir uns die letzten Schweisstropfen aus dem Gesicht wischen. Bald sind wir wieder im Zug und fahren am zuvor unterschrittenen Landwasserviadukt vorbei das Tal wieder bergwärts, durch die Wälder über das Wiesnerviadukt, zurück bis nach Davos-Platz. Auch auf dem Rückweg haben wir hier wieder eine Umsteigezeit von dreißig Minuten…

…wieder in Klosters angekommen noch ein Tip gastronomischer Art. Im Nachbarort Monbiel direkt an der Durchgangsstrasse gelegen befindet sich das Restaurant Hohwald, das mit einer kleinen aber feinen Speisekarte einlädt, an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse Platz zu nehmen und sich den Köstlichkeiten wie Maluns oder Capuns begleitet von einem hausgemachten Eistee hinzugeben.

Reportage und Bilder D. Peter/Linsenreflektion.ch