Der Lieblingsgegner der Flyers, die Rapperswil-Jona Lakers verhalfen ihnen nach zwei Niederlagen hintereinander wieder zurück auf die Siegesstrasse. Obwohl die Gastgeber zwei Mal einen Rückstand aufholen können, verlieren sie nach dem Penaltyschiessen.
Der 23. Sieg von 24 Spielen
Der Gastgeber, die Lakers liegen nach zehn Spielen am Schluss der Tabelle und fünf Niederlagen in Serie. Auch beim 24 Duell gelingt den Klotener den 23. Sieg. Die Rosenstädter haben bereits jetzt den Ruf eines Punktelieferanten.
Trotz der Niederlagenserie begann das Team von Anders Eldebrink sehr konzentriert. Mit viel Einsatz neutralisierten sie die Gäste gut. Doch um die Flyers ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, agierte die Lakers viel zu verhalten. Die Flyers taten nur das Nötigste, wie eine eingespielte Minimalisten-Truppe. Sie zogen sich ungewohnt weit zurück, immer in Lauerstellung auf Fehler der Gegner. In der fünften Spielminute „ritt“ Romano Lemm eine erfolglose Attacke gegen Aebischer. Erst in der 10 Spielminute, in einer 3-auf-2-Situation gelang Yannic Herren mit einem Rückhandschuss über die Fanghand des Lakersgoalies den ersten Treffer. 150 Sekunden später, nach gewonnenem Bully, zeichnete sich der Slowake Sejna für das ersehnte Ausgleichstor verantwortlich. In der 15. Spielminute erneuter, gesammelter Angriff der Flyers. Herren traf nach einem Konter nur den rechten Aussenpfosten, gegenüber rettete von Gunten den Puck doch Martin Gerber neutralisierte die Situation gekonnt. Trotz mehr Spielanteilen versäumte Neukom hinter dem eigenen Tor Flyersstürmer Philipp Schelling aufzuhalten. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und netzte unbedrängt in der 18. Spielminute zum 1:2 ein.
Verpasste Torchangen
Nach einem unbefriedigten ersten Drittel hatte das Heimteam zu Beginn des zweiten Drittels gleich riesige Torchancen zum Ausgleich erarbeitet. Doch erneut ungenutzt liess der Block um Persson, Camichel und Jörg gleich deren zwei „Verpuffen“ obwohl sie nun plötzlich jeden Zweikampf gewannen. Die Kloten Flyers taten weiter nur das Nötigste, was einmal mehr auch ausreicht. Der anfängliche „Auf“-Schwung der Gastgeber verflog nach wenigen Minuten wieder und so stand es auch nach dem zweiten Drittel noch immer 1:2.
Bangen und hoffen
Die Lakers überstanden im Schlussdrittel zwei Unterzahlspiele. Auf der Strafbank verbüssten die zwei Klotener Camichel und Nodari ihre Zweiminuten-Abkühlphasen. Obwohl die Gastgeber vermehrt im Klotener Drittel standen und zu guten Chancen in Überzahl kamen, verstrich die Zeit ohne Tore. Nach 52 Minuten belohnte Antonio Rizzello mit einer starken Einzelleistung die lautstarken Rappi-Fans zum verdienten 2:2. Der Weitschuss von Antonio Rizzello veranlasste die Klotener etwas aufzudrehen, doch es kam „nur“ noch zu einem Pfostenschuss durch Aurelio Lemm.
Weil auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte, musste schliesslich das Penaltyschiessen entscheiden. Als einziger traf der Amerikaner Peter Mueller. Bei seinem Namen denkt wahrscheinlich kaum ein Schweizer zuerst an einen Eishockeyspieler. Noch dazu an einem amerikanischen. Perter Mueller begann seine Eishockey-Karriere ebenso wie Robbie Earl von den Lakers im US National Team Development Programm des US-amerikanischen Eishockeyverbandes USA Hockey. In den letzten sechs Jahren spielte er insgesamt 297 Partien für Phoenix, Colorado und Florida in der NHL. Dabei erzielte er 63 Tore und 97 Assists.
Am Schluss gab es für die Rapperswil-Jona Lakers einen Punkt. Das dürfte durchaus im Sinn des Kloten-Trainers Felix Hollenstein sein. Er hatte in den 1990er-Jahren als Spieler drei Meistertitel an der Seite von Lakers-Coach Anders Eldebrink geholt und war danach von 2005 bis 2012 dessen Assistent in Kloten.
Rapperswil-Jona – Kloten Flyers 2:3 (1:2, 0:0, 1:0, 0:0) n.P.
Diners Club Arena. – 4217 Zuschauer
Tore:
10. Spielminute 0-1 Yannick Herren (Janick Steinmann, Lukas Frick)
11. Spielminute 1-1 Peter Sejna
18. Spielminute 1-2 Philippe Schelling (James Vandermeer, Marcel Jenni)
53. Spielminute 2-2 Antonio Rizzello (Valentin Lüthi)
Penaltyschiessen: Peter Mueller 0:1
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil und 2mal 2 Minuten gegen Kloten
Mannschaftsaufstellung Kloten Flyers:
Goalie 28 Martin Gerber, Ersatztorhüter 1 Jonas Müller
Block 1: 25 Micki Dupont, 58 Eric Blum, 44 Matthias Bieber, PostFinance-Topscorer 23 Tommi Santala, 88 Peter Mueller
Block 2: 72 Patrick von Gunten, 62 Félicien Du Bois, 22 Victor Stancescu, 41 Michael Liniger, 93 Fabio Högger (1. NLA Spiel)
Block 3: 57 Lukas Stoop, 9 Jim Vandermeer, 15 Philippe Schelling, 10 Marcel Jenni, 67 Romano Lemm
Block 4: 33 Gian-Andrea Randegger, 38 Lukas Frick, 17 Aurelio Lemm, 19 Janick Steinmann, 71 Yannick Herren.
Trainer: Felix Hollenstein und Kimmo Rintanen
Bemerkungen und Abwesenheiten der Kloten Flyers:
Simon Bodenmann, Cyrill Bühler und Robin Leone alle verletzt. Lukas Hoffmann als überzählig. Yves Müller zuletzt meist überzähliger Verteidiger kehrt mittels B-Lizenz bis auf weiteres zum SC Langenthal in die NLB zurück. Ebenfalls wurde der 20-jährige Stürmer Jorden Gähler beim Flyers-Kader ausgemustert. Er befindet sich derzeit beim HC Thurgau im Probetraining.
Mannschaftsaufstellung Rapperswil-Jona Lakers:
Goalie 33 David Aebischer, Ersatztorhüter 74 Ivars Punnenovs, der 19-jährige Torhüter hatte bisher zwei Einsätze im Kasten. Zwei Drittel lang gegen Fribourg und gegen Bern sogar von Beginn an. Nach beiden Partien wählten ihn die Journalisten verdientermassen zum besten Spieler. Nachwuchstalent Ivars Punnenovs kam via Oberthurgau und Kloten letzte Saison zu den Elitejunioren der Lakers.
Block 1: 58 Valentin Lüthi, 22 Matteo Nodari, 23 Duri Camichel, 8 Niklas Persson, 61 Mauro Jörg
Block 2: 55 Daniel Fernholm, PostFinance-Topscorer 10 Robbie Earl, 9 Stefan Hürlimann
Block 3: 25 Franco Collenberg, 63 Dan Weisskopf, 13 Peter Sejna, 97 Adrian Wichser, 18 Lars Frei
Block 4: 30 Sandro Gmür, 24 Marc Geiger, 17 Antonio Rizzello, 64 Benjamin Neukom, 87 Samuel Friedli
Trainer: Anders Eldebrink, Roli Schmid
Bemerkungen und Abwesenheiten der Lakers:
Cyrill Geyer, Derrick Walser und Andreas Camenzind sind verletzt, Nils Berger, Cedric Hüsler und Nicolas Thibaudeau überzählig.
Schiedsrichter: 88 Philipp Clément, 15 Brent Reiber, 10 Andreas Abegglen, 11 Joris Müller.
Reportage & Bilder: Andrea Derungs