Gelungene Aufholjagd der Kloten Flyers

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Bereits nach vier Spielminuten liegt der Gastgeber, die Kloten Flyers 0:1 im Rückstand. Die Vorentscheidung fiel im Mittelabschnitt. Bis zum Schluss steigern sich die Flyers markant und gewinnen gegen die SCL Tigers ungefährdet 4:1 und gehen in der Serie 2:1 in Führung.

Das Abstiegsgespenst vor Augen

 

Ideal starteten die SCL Tigers in die Dritte Play-out-Runde. Bereits in der 4. Minute gingen die „Grosskatzen“ in Führung. Wie von einer Tarantel gestochen lief Etienne Froidevaux in die gegnerische Zone. Diesen Schuss konnte Ronnie Rüeger noch abwehren, doch gegen den Nachschuss von Joel Genazzis zwischen den Schonern war der Kloten-Goalie hingegen machtlos. Kloten spielt konfus, kaum ein Angriff klappte, und in der Defensive herrschte ebenfalls bei jedem Tiger-Vorstoss Orientierungslosigkeit. Erneut schien die Game-Strategie der Gäste perfekt aufzugehen. Die Langnauer standen kompakt, machten die Räume geschickt eng und nahmen so dem Laufstarken Gegner seinen grössten Vorteil, das Tempo. Bisher sorgte in dieser Serie das Quäntchen-Glück für die Flyers, dass die Tigers es nicht gewohnt sind, einen Vorsprung zu verwalten. In der Qualifikation waren solche Situationen äusserst selten. Meist mussten die Tigers vergeblich einem Rückstand hinterherhecheln. Der 0:1-Rückstand stachelte die Klotener an und nur fünf Minuten später wurde dann das Tor der SCL Tigers fast schon belagert. Nach mehreren Schussabgaben und einem fröhlichen Rungestochere vor Bäumles Tor, war es der Tscheche Kamil Kreps, der nach Videokonsultation als Torschütze zum 1:1-Ausgleich gefeiert wurde. Heftiger Protest seitens der Tigers. Dem Tor sei ein hoher Stock vorausgegangen. Die Proteste verklangen nach erneuten Videokonsultation. Der „Schuldige“ liegt nicht bei den Gastgebern, denn vorher liess Philippe Rytz seinen Gegenspieler zu lange gewähren. Kreps profitierte lediglich von der Unordnung in Langnaus Defensivabteilung. Je länger das Drittel dauerte desto mehr trumpfte der Gastgeber mit zunehmender Dominanz auf. Die  SCL Tigers fühlten sich benachteiligt und zu unfreiwilligen Strafen genötigt.

Auf Konfrontationskurs mit den Schiris

Für das Mitteldrittel kamen die Flieger wie verwandelt aus der Kabine und zeigten mehr Druck und Zug aufs Tor. Nach über drei Stunden Spielzeit (183:07 Minuten) lag Kloten erstmals überhaupt in dieser Serie in Führung. Mit einem Weitschuss hette Emil Lundberg im Powerplay in der 24. Spielminute sein bisher wohl wichtigstes Tor zum 2:1 erzielt. Die bisher stabil-agierenden Tigers gerieten mehr und mehr ins Straucheln. Die Tigers provozierten und kassierten einige Strafen und legten sich frustriert mit den Schiedsrichtern, statt mit dem Gegner an. Ausgerechnet Kim Lindemann sass beim 2:1 auf der Strafbank und seine Teamkollegen liessen Matthias Bieber mit dem Puck ungehindert ums Tor herumkurven. Gekonnt hielt Thomas Bäumle dessen ersten Schuss und auch den Nachschuss von Victor Stancescu. Im unmittelbar dritten Anlauf landete die Scheibe dennoch im Tor. Die gravierenden, taktischen Fehler der Langnauer häufen sich. Fünf Minuten später, wechselten sie erneut in Unterzahl, zum falschen Zeitpunkt. Die Zürcher profitierten klar im Mitteldrittel davon, dass sie acht Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis spielen konnten Eine weitere brenzlige Situation schien bereinigt, als Sami El Assaoui Klotens Dennis Hollenstein checkte und abdrängte. Der Verteidiger blieb liegen – und die Videowiederholung der strittigen Szene musste am Laptop geprüft werden bevor die zuerst nicht reagierenden Schiedsrichter und Hollenstein entlaste wurden. In einem weiteren Powerplay passte Hollenstein in die Mitte zum frei stehenden Verteidiger Lukas Stoop. Er traf aus rund zehn Metern zum 3:1.

Der Bann war gebrochen

Nachdem die ersten beiden Playout-Duelle mit je einem Auswärtssieg nach Penaltyschiessen entschieden wurden, konnte Kloten diesmal seiner Favoritenrolle wärend der regulären Spielzeit gerecht werden. 12 Sekunden im Schlussdrittel traf Micki Dupont nach einem Rückpass vom Bullykreis aus zum 4:1. Jetzt versuchten die Kloten Flyers in erster Linie das Resultat zu halten und auf Kontermöglichkeiten zu lauern. Die SCL Tigers zeigten zwar eine Reaktion jedoch schafften es nicht mehr wirklich gefährliche Torchancen zu kreieren. Jetzt ist zu hoffen, dass die Klotener ihre „Playoutschmach“ positiv umsetzen können.
Kloten Flyers – SCL Tigers 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)
Kolping-Arena – 4389 Zuschauer
Tore:

4. Spielminute Joël Genazzi (Etienne Froidevaux, Simon Moser) 0:1
9. Spielminute Kamil Kreps 1:1
24. Spielminute Emil Lundberg (Stancescu, Bieber/Ausschluss Lindemann) 2:1
29. Spielminute Lukas Stoop (Denis Hollenstein) 3:1
41. Spielminute Micki DuPont (Brian Willsie, Simon Bodenmann) 4:1
Strafen:
3mal 2 Minuten gegen die Kloten Flyers
7mal 2 plus 10 Minuten (Haas) gegen die SCL Tigers
Mannschafts-Aufstellung SCL Tigers
71 PostFinance-Topskorer Kurtis McLean, 30 Thomas Bäumle, 32 Bryce Lampman, 2 Philippe Rytz, 8 Simon Lüthi, 39 Jörg Reber, 18 Tobias Bucher, 92 Sami El Assaoui, 29 Christian Moser, 4 Federico Lardi, 10 Pascal Pelletier, 75 Mark Bomersback, 19 Joël Genazzi, 40 Etienne Froidevaux, 89 Simon Moser, 95 Lukas Haas, 61 Adrian Gerber, 20 Kim Lindemann, 11 Robin Leblanc, 16 Claudio Moggi, 14 Arnaud Jacquemet, Ersatztorhüter 1 Remo Giovannini
Trainer: Alex Reinhard und Konstantin Kurashev
Bemerkungen: Popovic verletzt, Stettler, Nüssli, S. Moggi, Rexha, V. Lüthi und Brunner überzählig
Schiedsrichterquartett: Michael Küng, Stéphane Rochette, Andreas Abegglen, Michael Rohner
Mannschafts-Aufstellung Kloten Flyers:
91 PostFinance-Topskorer Denis Hollenstein, 66 Ronnie Rüeger, 25 Micki DuPont, 58 Eric Blum, 57 Lukas Stoop, 72 Patrick von Gunten, 62 Félicien Du Bois, 15 Philippe Schelling, 8 Nicholas Steiner, 93 Vincent Praplan, 13 Simon Bodenmann, 51 Emil Lundberg, 18 Brian Willsie, 22 Victor Stancescu, 94 Samuel Walser, 28 Kamil Kreps, 67 Romano Lemm, 44 Matthias Bieber, 97 Robin Leone, 38 Raffaele Sannitz, 71 Yannick Herren, Ersatztorhüter 29 Lukas Meili
Trainer: Felix Hollenstein und Kimmo Rintanen
Bemerkungen: Liniger, Santala und Jenni alle verletzt, Müller krank und Giroux gesperrt, Bagnoud und Neher überzählig

 

NLA Playoff / Playout 2013

Viertelfinals (Best of 7)

02.03.13

05.03.13

07.03.13

09.03.13

ev. 12.3.

ev. 14.3.

ev. 16.3.

Stand

Fribourg (1.) – Biel (8.)

4:2

4:1

3:2

3:0

Bern (2.) – Servette (7.)

4:0

2:5 n.V.

5:6

1:2

EV Zug (3.) – Lugano (6.)

2:1

1:2

2:3

1:2

ZSC Lions (4.) – HC Davos (5.)

2:3

5:3

0:3

1:2

Playouts (Best of 7)

Kloten (9.) – SCL Tigers (12.)

3:4 n.P.

3:2 n.P.

4:1

2:1

Ambri (10.) – Lakers (11.)

4:2

2:1 n.V.

3:2

3:0

 

Reportage & Bilder: Andrea Derungs