Erneuter Tiefschlag gegen das Tabellenschlusslicht – Rappi verliert 0:3 gegen Gastgeber Kloten

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Die favorisierten Kloten Flyer taten gegen die Rapperswil-Jona Lakers nur das Nötigste und landete dennoch einen ungefährdeten 3:0-Heimsieg.

Verunsichtere Gäste

Kloten machte von Anfang an keine Geschenke, aber Druck. Die Gangart ging klar nur in eine Richtung. So sahen die Zuschauer nach der jüngsten Niederlangenserie eine verunsicherte Rosenstadt-Truppe. Es fehlte an Überzeugung in den Angriffen. In der Anfangsphase hatte der Ex-Rapperswiler Jonas Müller nicht wirklich viel zu tun. Erste Strafe kassierte in der achten Spielminute Samuel Friedli. Er musste wegen eines Ellbogenchecks auf die Strafbank und bescherte den Flyers das erste Powerplay. Obwohl Kloten sich lange im gegnerischen Drittel installieren konnte, fehlte es aber an guten Ideen. Die Lakers überstanden die Strafe relativ problemlos. Zweite Strafe gegen die Lakers, Franco Collenberg musste in der 12 Spielminute auf der Strafbank Platz nehmen. Aber auch das zweite Klotener Überzahlspiel verlief ohne grosse Hypes. Die Gastgeber konnten die Change nicht umsetzen. In der 16. Spielminute Duri Camichel liess Janick Steinmann mit einem tollen Move ins Leere laufen und zog alleine auf den jungen Jonas Müller zu. Müller parierte  den Angriff von Camichels souverän. Doch da hatten die Schiedsrichter einen Stockschlag von Steinmann gesehen. Es folgte das erstes Powerplay für die Rapperwil-Jona Lakers. Kämpferisch zeigten sich die Rosenstädter in einem starken Überzahlspiel. Fernholm kam dem 1:0 für die Gäste mit einem Hammer-Schuss aus bester Position am nächsten. Doch Jonas Müller vereitelte gekonnt einen Gegentreffer. Kurz vor der ersten Pause versucht Kloten noch einmal Druck zu machen. Doch wirklich gefährlich wurde es vor dem Rappi-Tor aber nicht mehr.

Unterhaltsamer Start im Mittelabschnitt

Am Anfang des zweiten Drittels kamen die Lakers zu einigen Abschlussmöglichkeiten aber ohne positives Resultat. Plötzlich tauchte Topskorer Bodenmann auf der Gegenseite vor David Aebischers Tor auf. Während Geiger als hinterster Mann im dümmsten Moment stürzte, spedierte Aebischer gekonnt die Scheibe weg. Unübersichtlich stocherten Schelling, Jenni und Steinmann vor Aebischers Hütte herum bis schliesslich die Scheibe irgendwie über die Linie drückt wurde. In der 25. Spielminute die Führung für Kloten zum 1:0. Einmal mehr lagen die Lakers im Rückstand. Dem ohnehin angeknacksten Selbstbewusstsein dürfte dies nicht gut getan haben. Daher agierten vorerst vor allem die Truppe von Felix Hollenstein. Rappi schaffte es nur selten, sich ins generische Drittel zu spielen. Frustriert spedierte Geiger die Scheibe aus der eigenen Zone über die Absperrung hinweg. Dafür musste er natürlich für zwei Minutenauf die Strafbank und ermöglichte den Flyers erneut ein Powerplay. Das dritte Überzahlspiel war mit Abstand das Beste. Aebischer hielt sein Team mit mehreren guten Saves im Spiel. Gleich anschliessend die nächste Strafe gegen die Lakers. Sejna spendierte mit dem Stockschlag die nächste Powerplay-Change für die Chlotener. 35. Spielminute und das 2:0 für die Flyers durch Stancescu. Unmittelbar nach dem „Downer“ erhielten die Lakers die Gelegenheit den Anschluss zu schaffen. Steinmann musste auf die Strafbank, Powerplay für Rapperswil. Offenbar hatte sich Steinmann zu heftig über die Strafe aufgeregt, Head-Schiedsrichter Stöphane Rochette gab noch eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe obendrauf. Doch auch diese Change wurde nicht genutzt. Zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels kam die Chance, es besser zu machen. Bodenmann war der nächste Flyer der raus musste. Das Powerplay-Spiel der Lakers lief gar harmonisch. Die Zürcher überstanden die Strafe ohne einen einzigen Aufreger, kein einziger Abschluss auf Müller.

Ein Stelldichei auf der Strafbank

„Guter“ Auftakt für die Lakers, Sejna musste erstmals auf die Strafbank. Fast unglaublich, wie die Lakers in diesen heiklen zwei Minuten um einen Gegentreffer herumkommen. In der gleichen Aktion kamen gleich mehrfach die Chlotener aus kürzester Distanz zum Abschluss, doch Aebischer hielt seinen Kasten mit mehreren guten Paraden „sauber“. In der 44. Spielminute musste Klotens, Vandermeer raus, erneutes Powerplay für die Lakers. Beim recht gutem Powerplay-Spiel der Gäste, fehlte es aber an der Abgebrühtheit im Anschluss. Sejna brachte aus eine tolle Vorlage von Earl den Puck aus kürzester Distanz nicht ins Tor. Damit blieb auch die fünfte Strafe gegen die Flyers ungenutzt. Die „Strafe“ folgte auf dem Fuss. Das 3:0 für die Flyers. Bieber und Blum zogen im Gespann gegen die Rapperswiler los.  Blum war es schliesslich, der die Scheibe auf die Backhand legte und durch die Schoner von Aebischer ins Tor würgte. Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff, die Lakers kamen kaum noch über die Mittellinie. Es war einzig Aebischer zu verdanken, dass die Lakers nicht noch höher in Rückstand gerieten. Erneute Strafbancksession, wegen einem Crosschecks, Robbie Earl musste raus. Die Flyers konnten gar noch in doppelter Überzahl agieren. Auch Sandro Gmür musste nach einem Haken zu Earl auf die Strafbank. Unglaublich, Rappi überstand die doppelte Überzahl unbeschadet. Es blieb beim 3:0. Die Kloten Flyers zeigten den nötigen Biss nicht mehr. Das 1:0 von Steinmann im Mitteldrittel war gleichzeitig die Entscheidung. Nach diesem Gegentreffer schienen die Gäste aus Rapperswil nicht mehr an ihre Chancen zu glauben und fügten sich der achten Niederlage in Serie ohne Gegenwehr. Goalie Jonas Müller durfte in seinem zweiten Einsatz ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub einen Shutout feiern.

Ersatz für den verletzten Topskorer Tommi Santala
Die Kloten Flyers sind auf der Suche nach einem kurzfristigen Ersatz für den Finnen Santala. Bereits im vergangenen Sommer versuchte sich Andreas Nödl in Lausanne im Tryout. Doch einen Vertrag erhielt der Österreicher aber nicht. Nun startete der Ex-NHL-Spieler einen neuen Versuch in der NLA. Wie der “ORF“ berichtet, absolviert der 26-Jährige bis am kommenden Freitag ein Probetraining bei den Kloten Flyers. Insgesamt absolvierte Nödl 195 NHL-Partien für Philadelphia und Carolina. Nach einem Kreuzbandriss im März fiel er in Nordamerika aus den Traktanden. In Kloten erhielte er voraussichtlich einen Kontrakt bis Mitte November, inklusive Option auf Verlängerung.
Kloten Flyers – Rapperswil-Jona Lakers 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)
Kolping Arena mit 4574 Zuschauer
Tore:
25. Spielminute Steinmann (Schelling, Jenni) 1:0
34. Spielminute Stancescu (Du Bois, Bodenmann/Ausschluss Sejna) 2:0
47. Spielminute Erich Blum (Bieber) 3:0
Strafen:
4mal 2 plus 1mal 10 (Steinmann) Minuten gegen Kloten
8mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona
Mannschaftsaufstellung der Rapperswil-Jona Lakers:
Torhüter 33 David Aebischer, Ersatzgoalie 74 Ivars Punnenovs
Reihe 1:
55 Daniel Fernholm, 5 Sven Berger, 23 Duri Camichel, 8 Niklas Persson, 61 Mauro Jörg
Reihe 2:
25 Franco Collenberg, 22 Matteo Nodari, 81 Nils Berger, 80 Loïc Burkhalter, PostFinance-Topskorer 10 Robbie Earl
Reihe 3:
30 Sandro Gmür, 63 Dan Weisskopf, 64 Benjamin Neukom, 13 Peter Sejna, 18 Lars Frei
Reihe 4:
58 Valentin Lüthi, 24 Marc Geiger, 17 Antonio Rizzello, 9 Stefan Hürlimann, 87 Samuel Friedli
Trainer: Anders Eldebrink & Roland Schmid
Bemerkungen: Verletzungsbedinge Ausfälle Derrick Walser, Andreas Camenzind, Cyrill Geyer und Adrian Wichser
Mannschaftsaufstellung der Kloten Flyers:
Torhüter 1 Jonas Müller, Ersatzgoalie 95 Nicola Aeberhard
Reihe 1:
25 Micki DuPont, 58 Eric Blum, 44 Matthias Bieber, 67 Romano Lemm, 88 Peter Mueller
Reihe 2:
72 Patrick Von Gunten, 62 Félicien Du Bois, 22 Victor Stancescu, 41 Michael Liniger, PostFinance-Topskorer 13 Simon Bodenmann
Reihe 3:
57 Lukas Stoop, 9 Jim Vandermeer, 15 Philippe Schelling, 10 Marcel Jenni, 19 Janick Steinmann
Reihe 4:
33 Gian-Andrea Randegger, 38 Lukas Frick, 71 Yannick Herren, 17 Aurelio Lemm, 18 Luka Hoffmann
Trainer: Felix Hollenstein & Kimmo Rintanen
Bemerkungen und Abwesenheiten:
Tommi Santala, Martin Gerber, Cyrill Bühler, Robin Leone und Fabio Högger sind verletzt
Schiedsrichter: Markus Kämpfer, Stéphane Rochette, Roman Kaderli und Michael Tscherring
Reportage & Bilder: Andrea Derungs