Erinnerungen an alte Zeiten

Am Traditionsturnier in Rothenburg und Sempach fühlte man sich in einen Film aus alten Zeiten versetzt. An die 40 Gespanne mit alten Wagen, schönen Geschirren und edlen Pferden und etwa gleich viele Holzrücker sorgten für wunderschöne Bilder.

Viele Zuschauer bestaunten schon am Samstag die Wettkämpfe.
35 Freiberger, Haflinger und Ponys zogen in den Holzrückprüfungen Stämme durch oder sogar über die Hindernisse.
Alois Zehnder, der Initiant der Holzrücke-Prüfungen war vor allem am Interesse der Zuschauer während der Ponyprüfung erfreut.
«9 Ponys, davon 8 Minishettys stahlen den grösseren Pferden fast ein wenig die Show», meinte er.
Der Erfolg in der Holzrückprüfung liegt in der täglichen Arbeit mit den Tieren. Wie in anderen Sportarten braucht es regelmässige Arbeit und immer mehr Training.
Bruno Emmenegger, Peter Schmid und Hansueli Stöckli freuten sich als Sieger in den Kategorien M, L und Pony.



Augenweide

In der AIAT-Prüfung stellten sich am Samstag 35 Gespanne einer Bewertung durch eine Fachjury. Anschliessend wartete eine 15 Kilometer lange Geländefahrt mit 5 Postenarbeiten auf die Teilnehmer und am Schluss war auch noch ein Kegelparcours zu durchfahren. Jurypräsident Erhard Schneider und seine Kollegen aus Deutschland und England betonten immer wieder das gestiegene Niveau gegenüber der Erstausführung vor zwei Jahren. »Die Fahrkünste von Daniel Würgler sind mit einem Pianisten zu vergleichen, der mit den Leinen Musik spielt. Schön ist auch, dass bei Traditionsfahrern kein «Ellenböglen» um die vorderen Ränge stattfinden würde», meinte Erhard Schneider. Die AIAT-Prüfung vom Samstag dominerte bei den Vierspännern Routinier Daniel Würgler. Einen neuen Sieger im Traditionsfahren gab es bei den Zweispännern mit Gregor Holenstein, während bei den Einpännern am Schluss einmal mehr das Gesicht des ehrgeizigen Albert Sporrädli lachte.

Sempach im Bann der Gespanne
Am Sonntag starteten 39 Gespanne zum Corso ins Städtchen Sempach. Das Bild der nostalgischen Gespanne und die Erklärungen von Kutschenexperte Andres Furger und von Pferdejournalist Thomas Frei begeisterten ein zahlreiches Publikum. In den Kutschen waren Ehrengäste aus dem Fahrsport und der Pferdewelt wie Pius Hollenstein, Hanspeter Rüschlin, Max E. Ammann oder Ernst Vögeli zu sehen. Die abgesperrte Altstadt gehörte an diesem Tag einmal für einmal den herrlichen Gespannen und den zahlreichen Bewunderern. Wohl am meisten Eindruck hinterliessen die Geissberger-Coach, gezogen von 6 Schimmeln und gefahren von Daniel Würgler sowie der achtplätzige Cabriolet-Landauer mit vier Freibergern, gefahren von Toni Windlin. Als schönste Gespanne des Corsos wurden später Brigitte Kump, Max Häusermann und Daniel Würger ausgezeichnet.
Immer wieder wurde unter Fahrern die Grosszügigkeit von Franz Knüsel erwähnt, der für den Anlass 12 eigene Kutschen zur Verfügung stellte. Auch die vielen Landwirte waren den Teilnehmern wohlgesinnt und die Fahrgruppe Innerschweiz verwöhnte die Zuschauer mit Gratisbier und Würsten sowie mit Gratiscafé und Kuchen.

Bilder: Andrea Derungs