Die ZSC Lions sind auf dem Weg zur Titelverteidigung ins Hintertreffen geraten. Dank einer starken und soliden Leistung von Torhüter Leonardo Genoni steht es nach der dritten Begegnung im Playoff-Final 2:1 für den HC Davos.
Intensives erstes Drittel
Mit je einem Sieg zu Hause sind die beiden Mannschaften in das Playoff-Final 2015 gestartet. Im Eröffnungsduell markierten die ZSC Lions mit einem 3:0 Sieg ihre Titelverteidigung. Am Donnerstag revanchierten sich die Davoser in der Vaillant Arena mit einem imposanten 5:2 Sieg. So ist es fast zu erwarten, dass am Ostermontag-Nachmittag die Zürcher Löwen das dritte Spiel der Best of 7-Runde vor dem Ausverkauften Hallenstadion mit 11‘200 Zuschauern,für sich entscheiden „müssen“.
Etwas angriffslustiger starten die Davoser Gäste, doch die erste Topchance gehört den Hausherren. Tallinder spielt einen Diagonalpass gekonnt durch die Mittelzone wo Künzle in idealer Abschussposition steht. Doch der Davoser Schlussmann lässt sich nicht übertölpeln. Erste grosse Aufregung im Hallenstadion. Vor dem Zett-Tor stochert Sciaroni nach einem Bullygewinn vor dem Tor herum, bevor Blindenbacher das Führungstor gerade noch verhindern kann. Achteinhalb Minuten sind gespielt, die ersten „Nettigkeiten“ werden nach einem Pfostenschuss vor Genonis Kasten ausgetauscht. Die Unparteiischen schicken die beiden Hitzköpfe Kindschi und Künzle zum Abkühlen auf die Strafbank. In der 10. Spielminute „vergreift“ sich Siegenthaler hinter dem Gastgeber-Tor an Walser und muss daraufhin ebenfalls in die Abkühlbox. Für 63 Sekunden können die Davoser 4 gegen 3 agieren. Schöner Angriffsaufbau von Ambühl und Axelsson. Sie lassen das Hartgummi herrlich laufen wo Félicien Du Bois versucht, den Puck im hohen Slot zu versenken. Patrick Geering wirf sich rettend in den Slapshot. Die restliche heikle Phase überstehet der ZSC unbeschadet. Hinter dem Gäste-Tor wird Malgin mit der Scheibe von Simon Kindschi „ausgeschaltet“. Für diesen Bandencheck muss der Bündner raus und die Gastgeber erhalten ihr erstes Überzahlspiel an diesem Nachmittag. Bergeron, Nilsson, Wick und auch Blindenbacher scheitern an der „Genonie-Wall“. Beat Forster muss für den Cross-Check, 59 Sekunden vor dem ersten Drittelsende raus, die Chance für die Limmatstädter. Bergeron zweimal brandgefährlich aus halbrechter Position, ähnlich wir bereits Gelbhelm Roman Wick zuvor. Doch der Führungstreffer soll nicht fallen.
Bissiger „Zett“ – dichter HCD Goalie
Hartnäckig und entschlossen übernehmen die Hausherren das zweite Drittel mit 13:3 Schüssen. Eine aussichtsreiche Torchance reiht sich für die Gastgeber an die Andere. Die Zürcher Löwen drücken mächtig aufs Gaspedal. Shannon, Malgin, Trachsler, sie alle erarbeiten immer wieder gute Möglichkeiten. Doch obwohl von der Offensive der Davosern in diesem Mittelabschnitt bisher noch nichts viel zu sehen ist können die guten Chancen der Zürcher nicht umgesetzt werden. Sie alle scheitern an der hervorragenden Präsenz des Landwassertal-Goalie. Ab der Mitte des zweiten Drittels sind es jetzt die Bündner die zum Generalangriff blasen. Axelsson huscht über die rechte Seite Richtung Tor und wird von Patrick Geering von den Kufen geholt. Powerplay für die Gäste. Der erste Versuch von Redenbach jagt am Kasten vorbei. Obwohl der Puck in der Zürcher Zone hin und her huscht, kommen die Davoser nicht zum Abschuss bis die Zweiminuten-Strafe vorbei ist. In der 33. Spielminute ist es Dino Wieser die mit dem Beinstellen an Roman Wick die vierte Zweiminuten-Strafe für den HCD produziert. Das Crawford-Ensemble installieren sich schnell im gegnerischen Drittel. Doch auch ihnen will das erste Tor in dieser Partie auch in diesem Überzahlspiel einfach nicht gelingen. Alle Spieler sind wieder vereint auf dem Eis. Der 31-jährige Ex-Löwe Andres Ambühl ergattert sich den Puck in der eigenen Zone, kurvt solo und ungehindert durchs Mitteldrittel, flitzt weitert in die Angriffszone und hämmert das Geschoss in die Maschen hinter Lukas Flüeler in der 36. Spielminute zum 0:1. Keine Zeit für Enttäuschungen auf der einen, Freude auf der Seite der angereisten HCD-Fangemeinschaft. 87 Sekunden schreit die Sirene erneut. Schellenberger spielt das Hartgummi quer zu Enzo Corvi der zum 0:2 Befreiungsschlag effizient ausholt. Beat Forster muss für Behinderung auf die Strafbank. Die in Rückstand geratene Heimmannschaft zeigt unmittelbar vor der zweiten Pause ein schwaches Powerplay obwohl das bisherige Schlussverhältnis 22:10 zu Gunsten des ZSC lautet..
Dramatisches Schlussdrittel
Wie so oft, lassen die Zürcher Löwen ihre Mähne aber nicht hängen. Sie kämpfen hart und verbissen weiter. Die Belohnung holt sich in der 46. Spielminute Ryan Shannon ab. Das optimale Zusammenspiel zwischen Nilsson, der den Puck an Keller übergibt aber erneut an den pfeilschnellen Reaktionen von Genonie erst einmal scheitert, ist es der 32-jährig Amerikaner der im Nachschuss das Runde doch noch ins Eckige hämmert. Umgehend nimmt Arno Del Curto sein Timeout. Seger führt den Angriff an. Malgin und Wick versuchen es mit dem Doppelpass, ohne Erfolg. An der blauen Linie übernimmt in der 48. Spielminute der Verteidiger Patrick Geering das Angriffszepter und trifft aus der Distanz zum 2:2 ins hohe Eck. Es ist nicht „nur“ Geering der befreiend jubelt. In der 9. Spielminute ist er noch an der Latte gescheitert und am Ostersamstag sind ihm bei der 2:5-Niederlage in Davos zwei «Eigentore» unterlaufen. Laute Empörungsrufe im Hallenstadion. An der Bande wird Roman Wick unsanft von Dino Wieser aufs Eis gelegt. Dafür muss er für zwei Minuten raus. In den ersten 90 Sekunden können die Davoser die Scheibe zwei Mal aus ihrer Zone befördern. Jetzt ein ansehnlicher Angriff von Bergeron zu Wick aber erneut ist es Genoni die den Zürchern die Siegessuppe versalzt. In den verbleibenden neun Spielminuten versuchen die Zürcher noch weiter Druck zu machen. Doch ein Spieler nach dem Anderen scheitert am Davoser Torhüter. Mit aller Gewalt und Geschicklichkeit verhindert der HCD-Keeper das 3:2 in der regulären Spielzeit. Auch Lukas Flüeler kann in den letzten Sekunden ein gefährlichen Angriff der Gäste neutralisieren und es geht in die Overtime.
Geschwächt in die Verlängerung
In den ersten Spielminuten haben die Hausherren das Geschehen auf dem Eis klar unter ihrer Kontrolle. Die Bündner sind zu diesem Zeitpunkt bereits arg dezimiert. Verletzungsbedingt können die beiden Center Perttu Lindgren und Tyler Redenbach erst gar nicht mehr antreten und in der 72. Spielminuten scheidet auch noch Dick Axelsson aus. Wie gravierend die Verletzungen der drei Söldner sind, wird erst nach genauer Abklärungen im Spital von Davos Klarheit geben. Wie verbissen versucht der „Zett“ die Partie für sich zu entscheiden. Sie bombardieren das Tor von Davos mit 13:2 Schüssen. Jedes Mal versperrt Leonard Genoni den Weg zum zweiten Heimsieg. Vor dem Davoser-Tor wird Schäppi von Ambühl umgerissen, Powerplay für die Lions in der 75. Spielminute. Die Gäste überstehen das Unterzahlspiel unbeschadet. Die letzte Minute im Overtime ist angebrochen. Im Angriffsdrittel hat sich Simion den Puck ergattert und übergibt an den Verteidiger Guerra, der abzieht. Lukas Flüeler lenkt den Schuss um den Pfosten gekonnt ab. Auf der anderen Spielfeldseite hämmert Wick das Geschoss an Genonis Maske. Und da ist die Schlusssirene. Für die Schluss-Entscheidung an diesem Ostermontag müssten die Teams zum Penaltyschiessen antreten.
Hochspannung im Hallenstadion
Die Hausherren starten mit Shannon – Genoni schnappt sich den Puck.
Sciaroni startet den ersten Versuch für den HCD – auch Lukas Flüeler hält.
Die zweite Chance für den ZSC führt Künzle aus – wieder vernichtet die Fanghand von Genoni die Führung.
Der zweite Davoser läuft an – Wasler hämmert den Puck ins linke obere Kreuz. 1:0 für den HCD.
Die Löwen unter Druck. Nilsson scheitert an Genonis Beinschoner.
Jetzt startet Du Bois und erwischt Flüeler ebenfalls links oben zum 2:0 für den HCD.
Die ganze Last liegt jetzt bei Bärtschi, er muss treffen – doch Genoni pariert auch diesen Versuch.
Auswärts gewinnt der HC Davos das dritte Finalspiel mit 3:2 nach Penaltyschiessen.
Playoff Final Best off 7 Serie 1:2
ZSC Lions – HC Davos 2-3 n.P. (0:0, 0:2, 2:0, 0:1)
Hallenstadion Zürich-Oerlikon mit 11’200 Zuschauern – Ausverkauft
Tore:
35:00 Min Andres Ambühl (Assist BeatForster) 0:1
36:26 Min Enzo Corvi (Assist Noah Schneeberger) 0:2
45:40 Min Ryan Shannon (Assists Keller, Nilsson) 1:2
47:28 Min Patrick Geering (Assists Malgin, Wick) 2:2
Penalty:
ZSC Ryan Shannon verschiesst
HCD Gregori Sciaroni verschiesst
ZSC Mike Künzle verschiesst
HCD Samuel Walser trifft
ZSC Robert Nilsson verschiesst
HCD Félicien Du Bois trifft
ZSC Patrick Bärtschi verschiesst
Strafen:
9. SpielMin 2Min Simon Kindschi für übertriebene Härte
9. SpielMin 2Min Mike Künzle wegen übertriebener Härte
10. SpielMin 2Min Jonas Siegenthaler für Halten
14. SpielMin 2Min Simon Kindschi für Bandencheck
20. SpielMin 2Min Beat Forster wegn Cross-Check
30. SpielMin 2Min Patrick Geering für Beinstellen
33. SpielMin 2Min Dino Wieser für Beinstellen
37. SpielMin 2Min Beat Forster wegen Behinderung
49. SpielMin 2Min Dino Wieser für Haken
Verlängerung:
75. SpielMin 2Min Andres Ambühl für Haken
Mannschaftsaufstellung HC Davos:
Tor/Ersatztorhüter:
30 Leonardo Genoni, 91 Gilles Senn
Linie 1:
62 Félicien Du Bois, 47 Simon Kindschi, 31 Marcus Paulsson,
49 Tyler Redenbach, 10 Andres Ambühl
Linie 2:
29 Beat Forster, 61 Fabian Heldner, 28 Dick Axelsson,
17 Perttu Lindgren, 15 Gregory Hofmann
Linie 3:
27 Samuel Guerra, 78 Jan Von Arx, 56 Dino Wieser,
23 Samuel Walser, 18 Gregory Sciaroni
Linie 4:
71 Claude-Curdin Paschoud, 32 Noah Schneeberger, 21 Mauro Jörg, 70 Enzo Corvi, 59 Dario Simion
Head Coach: Arno Del Curto
Bemerkungen/Abwesenheiten:
44 Ville Koistinen, Marc Wieser sind verletzt,
83 Reto von Arx ist überzählig
Schieds-/Linienrichter:
22 D. Massy, 20 M. Wiegand, 31 F. Espinoza, 7 P. Küng
Mannschaftsaufstellung ZSC Lions:
Tor/Ersatztorhüter:
30 Lukas Flüeler, 81 Urban
Linie 1:
10 Henrik Talinder, 4 Patrick, 27 Roman Wick, 12 Luca Cunti,
71 Patrik Bärtschi
Linie 2:
22 Marc-André Bergeron, 11 Andri Stoffel, 9 Robert Nilsson,
17 Ryan Shannon, 28 Ryan Keller
Linie 3:
97 Jonas Siegenthaler, 5 Severin Blindenbacher, 19 reto Schäppi, 53 Morris Trachsler, 73 Mike Künzle
Linie 4:
13 Denis Malgin, 15 Mathias Seger, 39 Mark Bastl, 98 Sven Senteler, 14 Chris Baltisberger
Haed Coach: Marc Crawford
Bemerkungen/Abwesenheiten:
1 Niklas Schlegel, 18 Daniel Schnyder, 49 Dan Fritsche sind verletzt, 47 Derek Smith, & 80 Jan Tabacek sind überzählig
PostFinance Topskorer:
Roman Wick (ZSC Lions) & Marcus Paulsson (HC Davos)
Best Player:
Ryan Shannon (ZSC Lions) & Andres Ambühl (HC Davos)
Bilder: D. Peter/Linsenreflektion.ch
Reportage: Andrea Derungs