Elm im Sernftal – die Heimat von Vreni Schneider und Elmer Citro

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Ein verträumtes Winter und Sommerparadies in der Glarner Alpenwelt

Im Senrftal ist Elm das südlichste Dorf. Umringt von einem prächtigen Gebirgskranz erschliesst es sich zu einem weite Talkessel. Im Osten erheben sich der Piz Sardona, der Piz Segnes und die bizarre Gipfelreie der Tschingelhörner mit dem weltberühmten Martinsloch. Im Süden befinden sich die Gipfel des Vorab sowie des Hausstockes und im Westen die sanfteren Hänge der Kärpfgruppe.
Rund um die Kirche gruppiert sich das eigentliche Dorfzentrum mit den unter Denkmalschutz stehenden Häusern wie das Grosshaus, das Zentnerhaus, das Pfarrhaus und das Suworowhaus.

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Der Elmer-Dorfkern mit seinen imposanten Strick-Holzbauten ist von nationaler Bedeutung. 1976, im Europajahr für Heimatschutz und Denkmalpflege wurde das romantisch Bergdörfchen international ausgezeichnet. 1981, hundert Jahre nach dem Bergsturz wurde Elm mit der Verleihung des Wakkerpreises geehrt.
Heute ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig mit einem wunderschönen Skigebiet am Fusse des Kärpfs mit den zwei schönen 7-Kilometer langen Langlaufloipen im Tal. Elm, das schneesichere, vielseitige Skigebiet an den Hängen des Schabells (2036 MüM) und den Blistöcken bietet sechs Anlagen. 40 Kilometer präparierte Pisten für Skifahrer, Snowboarder und Carven, verschneite Berghänge für Freerider, einen Snowpark und eine vier Kilometer lange Schlittelbahn und märchenhafte Winterwanderwege erwarten Kleine und Grosse Wintersportler. Ein weiteres Highlight ist  eine permanente Ski-Rennstrecke. Dieses Angebot kommt nicht von ungefähr, denn schliesslich ist Elm die Heimat der Rekord-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Vreni Schneider.

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Nebst dem Militär mit dem Panzerschiessplatz auf Wichlen und der Landwirtschaft ist das Bergdorf geprägt durch verschiedene Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe.

Naturschauspiel Martinsloch

Zweimal im Jahr, am 12./13. März sowie am 1./2. Oktober fallen bei schönem Wetter die Sonnenstrahlen durch das neun auf 16 Meter grosses Martinsloch, im Fels der Tschingelhörner, genau auf den Kirchtrum von Elm. Ein beeindruckendes Naturspektakel für Frühaufsteher.
Im nahe gelegenen Dorf Schwanden, wo das Sernftal vom Glarner Haupttal abzweigt, erinnert das Suworow-Museum an den Aplenzug des russischen Generals im Jahre 1799. Suworow musste sich vor der französischen Armee zurück ziehen und Tausende seiner Männer starben im Schnee am Panixerpass auf dem Weg nach Graubünden. Heute kann man entlang der Sernf auf dem 15 Kilometer langen Suworow-Weg auf den Spuren des russischen Feldmarschalls wandern.

Das schwarze Gold des Sernftals

Über Jahrhunderte prägte das Schiefergeschäft die Geschichte des Sernftals entschieden. Den Bergbauern brachte anfänglich die Schieferverarbeitung nur ein willkommener Nebenverdienst. Mitte des letzten Jahrhunderts und der Einführung der allgemeinen Schulpflicht, wurde aus einem „Hobby“ eine gewerbsmässige Ausbeutung der Bodenschätze. Der weiche Sernftaler Schiefer eignete sich ausgezeichnet zur Herstellung von Schreibtafeln und Griffeln. Zum einträglichen Profit verschiedenen Konzessionsbetrieben regte die steigende Nachfrage im In- und Ausland, vor allem in Deutschland an. 1878 betrieben die Elmer den Abbau auf eigene Rechnung. Mangelnde Kenntnisse im Bergbau führten aber am 11. September 1881 zum verheerenden Bergsturz. 114 Einwohner wurden unter den Massen begraben und einigen Dutzend Bergleuten die Verdienstquelle geraubt. Erst rund zehn Jahre nach der Katastrophe wurde der Abbau wieder aufgenommen. Man hatte aus den Fehlern gelernt und bei diesem Neuanfang wurde nicht mehr im Tagbau sondern im Stollenbau gearbeitet. Das vorerst reichliche Schiefervorkommnis im Innern des Berges ging aber rapide zurück. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges besiegelte das Schicksal des Schieferabbaues in Elm endgültig. 1994 gründete man die Stiftung Landesplattenberg Engi, die sich zum Ziel setzte, das alte  Bergwerk touristisch zu erschliessen und als historisches Denkmal der Nachwelt zu erhalten.

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Die bekannteste Schweizer Limonade

Elmer Citro ist die bekannteste Schweizer Limonade mit Zitronenaroma. Es basiert auf dem praktisch nitratfreien Mineralwasser aus den beiden 1’200 m hoch gelegenen Gstögg- und Kapuzinerquellen bei Elm. Kreiert wurde sie 1927 von Oskar Schärli, dem Besitzer des damaligen Kurhauses in Elm. Weder Name noch Rezeptur wurden seither verändert.

Bilder: D. Peter/Linsenreflektion.ch – Aerial Imaging
YouTube-Movie: http://youtu.be/jqMd7ix6ePU
Reportage: A. Derungs