Die ZSC Lions sind im Playoff-Finale

Die ZSC Lions schicken im siebten Playoff-Halbfinal-Spiel die Genfer Adler in die Ferien.
Nach am Dienstag haben die Servettiens dank einem phänomenalen 5:2 Heimsieg diese Belle erzwingen können. Wer Heute im siebten Spiel den Sieg holt, wird das Playoff-Final gegen die Kloten Flyers antreten können. Sollen die Löwen heute den Sack zu machen, ist es seit der Einführung der Playoffs steht das erste Zürcher Derby im Final. Die Genfer Adler Servette hingegen strebt schon zum dritten Mal unter McSorley einen Playoff-Final an, was bis anhin aber noch nicht geklappt hat.

Kampf um den Finaleinzug
Die Zürcher markieren von Beginn an den Platzhirsch auf dem Eis. Die erste Grosschance für die Genfer. Juraj Simek kurvt ungestört bis an die Torlinie. Mit einem sauberen Pass an den weiten Pfosten wo aber Cody Almond nicht ins halboffene Tor trifft. Die Zürcher starten mit einem vielversprechenden Konter durch die Mitte. Ryan Keller will das Hartgummi an seinen Partner Roman Wick übergeben, doch er kommt nicht wie gewünscht an die Scheibe ran.  In der fünften Spielminute brennt es vor Tobias Stephans Kasten. Roman Wick krallt sich die Scheibe und übergibt mit einem Querpass zu Keller, der es nicht schafft an die Scheibe zu kommen dafür aber steht der Amerikaner Ryan kommt Shannon am linken Pfosten, kann aber diese tolle Chance nicht umsetzen. Trotz verpassten Riesenchange kommen die Gastgeber zur ersten Überzahlspiel. Der Kanadier Matthew Lombardi muss wegen zu hohen Stock für zwei Minuten auf die Strafbank. Der Finne Lennart Petrell will die Scheibe aus der Gefahrenzone heben, aber Marc-André Bergeron kann sich den Puck runterpflücken. Ungeniert legt sich der Kanadier die Scheibe zurecht und schmettert das Hartgummi in der sechsten Spielminute zum 1:0 in die Maschen. Auf dem offenen Eis wuchtet Chris Baltisberger Chris Rivera mit einem brutalen Check um, sodass der Genfer einen Moment liegenbleibt. Daraufhin geraten sich Goran Bezina und Reto Schäppi geraten in die Haare was aber keine Strafen zur Folge hat. Der Genfer Christian Marti will die Scheibe hinter dem eigenen Tor durchspielen, doch Ryan Shannon kann sie abfangen und zieht in die andere Richtung hinten durch und vor den Kasten von Tobias Stephan, wo er den Puck in rechte Torecke versenkt. Die Servettiens haben da aber geschlafen. Die Abrechnung in der 12. Spielminute ist jetzt für die ZSC auf 2:0 angestiegen. Zwei Minuten später dürfen die Zürcher erneut mit einem Mann mehr agieren. Chris Rivera muss wegen Cross-Checks auf die Strafbank. Dieses Powerplay-Spiel überstehen die Adler ohne grosse Probleme. Die Genfer wieder vollzählig da lanciert Dan Kenins einen Konter. Der Lette tänzelt über die rechte Seite am Gegenspieler vorbei, schmettert aber die Scheibe Backhand am Tor vorbei. Das erste Drittel ist Geschichte. Die Gäste kamen mit der Schnelligkeit und Härte der Zürcher Löwen nicht zurecht. Traurig zu sehen wie der Spengler Cup-Sieger von 2013 sich in der eigenen Zone ausreichend viele Fehler geleistet hat, was die Zürcher zweimal kaltblütig ausgenutzt haben.

Nur nicht resignieren
Etwas ruhiger lassen es beide Teams am Anfang des zweiten Drittels angehen. Bei beiden Mannschaften passt derzeit noch nicht viel zusammen, was zu zahlreichen Unterbrüchen führt. In der 24. Spielminute fasst Eliot Antonietti wegen hohem Stock die erste Zweiminutenstrafe. Goran Bezina wird von Robert Nilsson umgenietet und hebt so die Unterzahl auf. Für 65 Sekunden stehen vier gegen vier Spieler auf dem Eis. Und schon wieder ist der Arm der Schiris oben. Captain Mathias Seger muss für Stockschlag auf die Strafbank und die Gäste sind bereits jetzt mit einem Mann mehr auf dem Eis.  Goran Bezina schmettert den Puck erstmals aufs  Lukas Flüelers Kasten. Danach versucht es auch der Kanadier Matthew Lombardi auf Zuspiel von Kaspars Daugavins. Jetzt können die Adler in doppelter Überzahl agieren. Doch der HC Genf-Servette hat nicht den Biss diese Chance vor der Rückkehr der zwei Zürcher zu nutzen. Alexandre Picard startet den schnellen Konter, im Schlepptau drei Zürcher. Dennoch schafft es der Kanadier bis vor Flüeler, doch der Keeper hält den Kasten sauber. Im Gegenzug sprintet Robert Nilsson alleine auf Stephan los. Er wird unsanft von Eliot Antonietti von den Kufen gerissen und rutscht ins Genfer Tor. Die Schiris sprechen einen Penalty für die ZSC Lions. Robert Nilsson lanciert seinen Treffer über die rechte Seite versenkt eiskalt auf Stephans Stockhandseite. Für die Gastgeber das 3:0 in der 31. Spielminute. Jetzt versuchen die Servettiens sich im Zürcher Drittel festzubeissen, was aber nur ansatzweise gelingen will. Für einen Check gegen den Kopf kassiert PostFinance-Topskorer Roman Wick ein 2 plus 10 Minuten-Strafe. In der 38. Spielminute das wohl vorentscheidende Tor zum 4:1 durch Zweifachtorschutze Ryan Shannon der mit einem schönen Move Tobias Stephan austricksen kann. Der Kanadier Alexandre Picard kassiert jetzt wegen übertriebenen Härte auch noch eine Zweiminuten-Straffe was das Genfer-Powerplay neutralisiert. Unmittelbar vor Ende des zweiten Drittels ist die Zweiminutenstrafe gegen Wick abgelaufen und die Lions jetzt mit einem Mann mehr auf dem Eis. Wieder ist es Marc-André Bergeron der es als Erster von der blauen Linie aus versucht, doch Stephan ist mit dem Beinschoner zur Stelle.

Die einen können die Anderen müssen nicht mehr
Die ZSC Lions können das letzte Drittel in Überzahl beginnen. Grob checkt Goran Bezina Keller den Helm vom Kopf und kann so mit Picard einen fliegenden Wechsel auf der Strafbank machen. Eine weitere Powerplay-Runde in der 42. Spielminute für den ZSC. Nicht übermässig enthusiastisch gestalten die Gastgeber das Überzahlspiel. Auf den Rängen im Hallenstadion jagt eine Welle die Andere und die ZSC-Fans üben schon mal die Final-Hymne für das unausweichliche Züri-Derby. Die Genfer sind bemüht doch noch mit einen guten Eindruck die Saison zu beenden. Mit den letzten, mobilisierten Kräften drücken sie sogar noch auf den Ehrentreffer. Verschiedene Angriffe werden nochmals aufgebaut aber Lukas Flüeler will keinen Treffer mehr zulassen. Selbst nach einer Szene vor Flüeler Kadten nehmen sich die Adler höflich zurück, die Lust am Prügeln ist allen vergangen. Einzig Bezina, der fast pausenlos auf dem Eis steht, will sich nicht endgültig geschlagen geben. Eine Minute vor dem Schlusspfiff erheben sich 10’394 Zuschauer und zählen die Sekunden runter. Der Triumph der ZSC Lions bestellt sie am Samstag wieder im Hallenstadion zum ersten Playoff-Final-Duell gegen die Kloten Flyers. Die enttäuschten Genfer werden in die Ferien geschickt. Für Keeper Tobias  Stephan war es der letzte Einsatz beim HC Genf-Servette. Ab der nächsten Saison steht er beim EV Zug zwischen den Pfosten.

Playoff-Halbfinal Spiel 7
ZSC Lions – HC Genf-Servette 4:0 (2:0, 2:0, 0:0)
Hallenstadion mit 10‘394 Zuschauern
Tote:
6. Spielminute im Powerplay Marc-André Bergeron 1:0
12. Spielminute Ryan Shannon (Assists R. Keller, R. Wick) 2:0
31. Spielminute beim Penalty Robert Nilsson 3:0
38. Spielminute Ryan Shannon 4:0
Strafen:
6. Spielminute 2 Min gegen Matthew Lombardi für hoher Stock
14. Spielminute 2 Min gegen Christopher Rivera für Cross-Check
24. Spielminute 2 Min gegen Eliot Antonietti für hoher Stock
25. Spielminute 2 Min gegen Robert Nilsson für Beinstellen
25. Spielminute 2 Min gegen Mathias Seger für Stockschlag
37. Spielminute 2+10 Min plus Disziplinarstrafe gegen Roman Wick für Ckeck gegen den Kopf & Nackenbereich
39. Spielminute 2 Min gegen Alexandre Picard für übertriebene Härte
42. Spielminute 2 Min gegen Goran Bezina für übertriebene Härte

Mannschaftsaufstellung HC Genf-Servette:
51 Tobias Stephan, 47 Eliot Antonietti, 57 Goran bezina, 9 Juraj Simek, 89 Cody Almond, 96 Noah Rod, 54 Christian Marti, 55 Daniel Vukovic, 20 Eliot Berthon FRA, 88 Kevin Romy, 91 Denis Hollenstein, 56 Frédéric Iglesias, 22 Jonathan Mercier, 10 Matthew Lombardi CAN, 61 Kaspars Daugavins LAT, 81 Alexandre Picard CAN, 3 Lionel Girardin, 15 Roland Gerber, 17 Arnaud Jacquemet, 26 Chris Rivera, 32 Lennart Petrell FIN
Trainer/Assist: Chris McSorly & Louis Matte
Bemerkungen/Abwesenheiten:
Romain Loeffel ist verletzt, Garrett Stafford, Laurent Meunier und Alexei Krutov sind überzählig

Schiedsrichter: Eichmann, Kurmann, Arm und Küng

Mannschaftsaufstellung ZSC Lions:
30 Lukas Flüeler, 22 Marc-André Bergeron CAN, 11 Andri Stoffel, PostFinance-Topskorer 27 Roman Wick, 17 Ryan Shannon USA, 28 Ryan Keller CAN, 3 Steve McCarthy, 15 Mathias Seger, 91 Rolands Kenins LAT, 12 Luca Cunti, 71 Patrick Bärtschi, 4 Patrick Geering, 5 Severin Blindenbacher, 39 Mark Bastl, 49 Dan Fritsche USA, 9 Robert Nilsson SWE/CAN, 18 Daniel Schnyder, 73 Mike Künzle, 19 Reto Schäppi, 98 Sven Senteler, 14 Chris Baltisberger, 1 Tim Wolf
Trainer/Assist: Marc Crawford & Rob Cookson
Bemerkungen/Abwesenheiten:
Morris Trachsler ist gesperrt und Jan Tabacek SVK ist überzählig

Bilder: D. Peter/Linsenreflektion.ch
Reportage: A. Derungs