Im dritten Spiel der Playoff-Viertelfinals konnten die Kloten Flyers am Dienstag 6.3.2012 zu Hause in der Kolping-Arena die führenden Berner in die Schranken verweisen.
Taktik – Notbremse / Motto – Hoffnung
Die Flieger sind in den Playoff-Viertelfinals gegen die Bären wieder im Spiel. Vor 7321 Zuschauern gelang den Flyers in der dritten Runde mit 3:0 der erste und so wichtige Sieg. Um es auf den Punkt zu bringen; diesen Sieg hatten die Flyers auch dringenst nötig. Nach zuletzt zwei Niederlagen in der Best-of-Seven-Serie gegen den SC Bern wäre es für die Kloten Flyers ohne Sieg sehr eng geworden.
Hervorragende Leistung zeigte einmal mehr Ronnie Rüeger. Seine Team-Kollegen konnten sich bei ihm bedanken, dass sie nach zwei Spielabschnitten mit einem Minivorsprung führten. Gerade im Mitteldrittel war der frühere EVZ- und Lugano-Meistergoalie der einzige Klotener, der die Übersicht behielt, während seinen Mitstreiter mehr und mehr die Puste ausging. Die wichtigste Parade zeigte Rüeger gegen ex-Klotenspieler Ryan Gardner, dessen Abschlussversuch in der 24. Spielminute nach Vorlage von Joel Vermin mit ungenügendem Power geschickt parierte wurde. Als die Gäste einmal mehr in Überzahl spielen konnte, schien der Ausgleich in gefährliche Griffnähe zu kommen. Aber Rüeger legte geschickt einmal mehr sein Veto ein, gewann das Privatduell gegen die Berner Stürmer innert wenigen Sekunden. Unmittelbar nach diesem Versäumnis wurden die Berner mit einem weiteren Shorthander bestraft. Vor aller Augen verlor Joel Kwiatkowski den Puck gegen Victor Stancescu. Den Klotener Captain musste man nicht zweimal bitten. Er zog los und hämmerte den Puck zwischen die Hosenträger des Bernergoalis Marco Bührer. Die Kloten-Fans brachen in ohrenbetäubenden, kollektiven Jubel aus.
Möglicherweise wirkt der Sieg für die Kloten Flyers in der Serie als grosse Befreiung. Vermutlich müssen sich die Flyers am kommenden Donnerstag, auf einen ganz anderen Gegner gefasst machen. Der SC Bern tat am heutigen Spiel zu wenig Kampfesgeist gezeigt, um sich den Sieg zu verdienen.
Kloten Flyers – SC Bern 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)
Tore und Strafen Kloten Flyers:
5. Spielminute Victor Stancescu (Ausschuss Duvie Westcott) 1:0
48. Spielminute Victor Stancescu (Ausschuss Niklas Nordgren) 2:0
60. Spielminute Félicien Du Bois 3:0 (ins leere Tor)
Kloten und Bern bezogen je 8mal 2 Minuten-Strafen
Mannschaftsaufstellung Gastgeber Kloten Flyers:
PostFinance-Topskorer 23 Tommi Santala, 66 Ronnie Rüeger, 58 Eric Blum, 25 Micki Dupont, 95 Christian Marti, 62 Félicien Du Bois, 52 Benjamin Winkler, 16 Duvie Westcott, 19 Sebastian Sutter, 15 Philippe Schnelling, 44 Matthias Bieber, 14 Niklas Nordgren, 22 Victor Stancescu, 41 Michael Liniger, 27 Roman Wick, 91 Denis Hollenstein, 10 Marcel Jenni, 13 Simon Bodenmann, 17 Arnaud Jacquemet, 94 Samuel Walser, 71 Yannick Herren, 84 Michael Flückiger
Trainer: Andres Eldebrink, Felix Hollenstein
Bemerkungen für Kloten:
Berger, Kellenberger und Romano Lemm verletzt, Nylander und Keller überzählig
Schiedsrichter:
Markus Kämpfer, Carlo Popovic, Roger Bürgi, Stefan Marti
Mannschaftsaufstellung der Gäste:
Postfinaz-Topskorer 93 Bryon Ritchie, 39 Marco Bührer, 29 Philippe Furrer, 8 Joël Kwiatkowski, 2 Beat Gerber, 19 Geoff Kinrade, 49 Andreas Hänni, 72 Jobin David, 9 Martin Höhener, 97 Adrian Brunner, 17 Jean-Pierre Dumont, 89 Pascal Berger, 92 Joël Vermin, 51 Ryan Gardner, 27 Thomas Deruns, 32 Ivo Rüthemann, 28 Martin Plüss, 83 Christoph Bertschy, 26 Marc Reichert, 20 Etienne Froidevaux, 24 Carly Neuenschwander, 35 Olivier Gigon
Trainer: Antti Törmänen, Lars Leuenberger
Bemerkungen für SC Bern:
Morant und Roche beide verletzt, Scherwey ist krank, Meier und Vigier sind überzählig.
Reportage & Bilder: Andrea Derungs
Mögliche Aussichten für Samstag 9. März 2012 – Siegen oder fliegen
Man kann die Dinge von verschiedenen Seiten anschauen, hier ein „Wenn“, dort ein „Hätte“ einstreuen, aber die Ausgangslage vor dem dritten Heimspiel gegen den SC Bern vom Samstag ist glasklar: Eine Niederlage bedeutet Saisonende, ein Sieg bringt die Chance, am Dienstag in Bern die Serie auszugleichen und die Berner in ein siebtes Spiel zu zwingen – und das würde dann am Donnerstag nächster Woche in Kloten stattfinden. Es heisst am Samstag also ganz einfach oder salopp ausgedrückt für die Flyers: Siegen oder fliegen.
Doch in die Ferien will eigentlich niemand. Die schönste Zeit im Eishockey soll so lange wie möglich dauern, die Flyers haben noch immer die Chance, diese Serie für sich zu entscheiden. Eigentlich steckt so viel Charakter in diesem Team, dass mehr möglich sein muss als ein frühes Ende. Die Flyers haben nach der Heimniederlage zum Auftakt nun zwei Gelegenheiten zum Auswärtssieg in Bern verpasst, auf das 3:6 vom Samstag folgte das 1:4 vom Donnerstag.
Die Flyers benötigen für einen Erfolg alles und alle. Sie brauchen mehr Härte, weniger dumme Strafen, wie Assistenztrainer Felix Hollenstein sagte, sie benötigen dringend mehr Durchschlagskraft, Geradlinigkeit und die harte, aber undankbare Arbeit in allen Zonen. Weniger Kunst, aber mehr Biss. Und sie benötigen, wie immer, wenn sie grosse Taten bewerkstelligen wollen, eine Riesen-Unterstützung des Publikums und des wichtigsten Mannes, des Torhüters.
Die Mannschaft war am letzten Dienstag in Rücklage, und hat sich mit einem 3:0 aus der Bredouille befreit. Sie hat das Zeug, um das ein zweites Mal zu schaffen. Was indes auffällig ist: In vier Partien erzielten die Berner 13 Treffer (3 plus 6 plus 0 plus 4), die Flyers sind bei erst neun angelangt (2 plus 3 plus 3 plus 1). Und am Donnerstag legten die Berner in Sachen Powerplay-Effizienz mit 3:1 Toren wieder nach. Sie haben die „Shorthander-Attacke“ der Flyers in Spiel 3 relativ schadlos überstanden. www.kloten-flyers.ch