Der HC Davos gegen die Kloten Flyers, der SC Bern gegen die ZSC Lions und der HC Lugano gegen den EV Zug erreichen mit einem „Sweep“ die Halbfinals.
Was für eine Ausgangslange
Zum ersten Mal in der Geschichte des Playoff der Best-of-7-Serie, kann bei allen vier Partien in den Playoff Viertelfinals heute schon Schluss sein. Da wäre ein Historisches Ereignis in der National League A. Kurz vor dem Aus stehen die Kloten Flyers, die ZSC Lions, Fribourg-Gottéron und der EV Zug. Sie haben alle drei vorgängigen Begegnungen verloren.
Um 19:45 Uhr, empfangen die Kloten Flyers den HC Davos in der SWISS Arena. Es ist das vierte Spiel in dieser Playoff-Viertelfinal-Serie und es geht bereits um alles oder nichts.
Frühes Ausscheiden oder doch noch Hoffnung in Richtung Halbfinale?
Die Flyers haben es in den eigenen Händen.
Der HC Davos bezwang die Kloten Flyers am vergangenen Dienstag mit 3:1. Die Flyers spielten zu passiv und wurden erneut mit einem frühen Gegentor auf dem falschen Fuss erwischt. Die Defensive wie auch die Offensive der Flieger hatte Probleme, den schnellen und bissigen Davosern Paroli bieten zu können. Auch das dritte Spiel fand vermehrt in der Klotener Zone statt. Die Zürcher Unterländer kämpften und wurden abermals von den zahlreich mitgereisten Klotener Fans angespornt. In der 57. Minute konnte Lukas Frick den Anschlusstreffer erzielen. Leider kam das schöne Goal zu spät und die Flyers kassierten die dritte Niederlage in Folge.
Heute Abend muss zwingend eine Reaktion der Flyers erfolgen. Eine klare Steigerung in der Defensive und ein kaltschnäuzigeres Agieren in der Offensive wird benötigt, um die Davoser mit einer Niederlage nach Hause schicken zu können und das frühe Aus zu vermeiden. Die Flieger müssen genauso wie im ersten Heimspiel auftreten und konsequent den Weg zum Tor von Leonardo Genoni gehen. Sie müssen erneut versuchen, die kleinen, individuellen Fehler abzustellen und die Strafen auf ein Minimum zu reduzieren. Und Kampfgeist zeigen, Emotionen generieren und auf ihre Qualitäten vertrauen. Dabei dürfen sie ruhig auch Zähne zeigen. Es ist zu wünschen, dass die Flyers nicht aufgeben werden. Sie hatten diese Saison ihre Höhen und Tiefen. Sie haben gewonnen aber auch verloren, das Wichtige dabei war aber, dass sie immer wieder aufgestanden sind und weiter gekämpft haben. Auch wenn die Statistiken, die Chancen und die letzten Spiele gegen die Flyers sprechen, darf man nie vergessen, dass im Eishockey alles möglich ist. Bei den Flyers kommt kein Comeback des zuletzt wieder mit dem Team mittrainierende Goalie Martin Gerber zu Stande. Der
41-jährige WM-Silberheld von 2013 fiel seit dem 17. Februar verletzt aus. Er und sein Stellvertreter Luca Boltshauser haben noch keinen neuen Vertrag bei den Chlotener für die neue Saison.
Der HC Davos bestimmt das Spielgeschehen
Wie so oft in dieser Playoff-Serie können die Landwassertaler bereits in den Anfangsminuten mehrfach in Überzahl agieren und so ein druckvolles Spiel aufziehen. Die Klotener tun alles, um ein Gegentor möglichst zu verhindern. Dieses gelingt ihnen auch bis zur 7. Spielminute. Der Kanadier Devin Setoguchi passt in den Slot, wo sich Dino Wieser behauptet und so den Führungstreffer für die Gäste aus dem Bündnerland erzielen kann. Der hochkonzentrierte Luca Boltshauser ist beim Gegentor chancenlos. Schon im ersten Drittel wollen Topscorer Tommi Santala und der Schwede Dick Axelsson die Fetzen fliegen lassen. Doch die Unparteiische unterbrechen die zwei Streithähne postwendend, geben aber trotzdem keine Strafen aus. In den ersten 20 Spielminuten sind die Davoser klar näher am 0:2 als die Flieger am 1:1. Die Hausherren verabschieden sich mit einem 0:1-Rückstand in die erste Pause.
Ist die Luft schon draussen?
Zu Beginn des zweiten Drittels nehmen die Kloten Flyers den gegnerischen Torhüter Leonardo Genoni unter Beschuss. Das Spiel entwickelt sich zu einem munteren hin- und her, bei dem die Gastgeber einen leichten Vorteil für sich heraus spielen können. Entgegen dem Spielverlauf erzielt aber der HC Davos in der
32. Minute das 0:2 durch Marc Wieser. Für die Fans ist es bitter mitanzusehen wie die Zürcher Unterländer mit mangelnden Chancenauswertung und viel zu wenig Bissigkeit ständig am überragend haltenden Leonardo Genoni scheitern.
Der HC Davos schnuppert den Durchmarsch
Im dritten Drittel kommen die Davoser klar frischer und hungriger aus der Kabine. Zum Entsetzen der noch immer auf ein Wunder hoffende Fans findet das letzte Drittel vermehrt in der Klotener Zone statt. Die Zeit läuft unerbittlich weiter und gegen die Chlotener. Jetzt gegen Ende des dritten Drittels verliert das Spiel auch noch an Tempo. Steve Kellenberger und Ex-Chlotener Félicien Du Bois wechseln noch schnell handreifliche Nettigkeiten aus.
Ein Hoffnungsschimmer am Playoff-Viertelfinal-Himmel. Wie schon im letzten Spiel kommen die Gastgeber kurz vor Ende der regulären Spielzeit doch noch zum Anschlusstreffer. Der Kanadier James Sheppard trifft in der 57. Minute zum 1:2 für die Kloten Flyers. Für die Letzte, nochmals aufbäumende Schlussphase verlässt Torhüter Luca Boltshauser sein Gehäuse. Doch es sind die Davoser die in der 60. Minute gleich zweimal ins leere Tor einnetzen. Dino Wieser und Perttu Lindgren bescheren den Kloten Flyers mit dem 1:3 und dem 1:4 eine bittere Niederlage zum Abschluss dieser Playoff-Serie.
Gerücht oder Tatsache?
Angeblich (gemäss BLICK) bahnt sich bei den Kloten Flyers der nächste Besitzer-Wechsel an. Vor 11 Monaten, nach dem Abgang von Philippe Gaydoul, wollen die neue Besitzer, die ASE Group, den Klub bereits wieder verscherbeln. Nach all den Änderungen aus Übersee sind in Flyers in dieser Saison erneut in die Verlustzone abgerutscht. Es droht ein Minus von sieben bis neun Millionen Franken. In einer Analyse soll die ASE Group festgestellt haben, dass es keine Möglichkeit bestehe gibt, den Klub in der NLA mittelfristig in die Gewinnzone zu bringen.
Playoff Viertelfinal Spiel 4
Kloten Flyers – HC Davos 1:4 (0:1, 0:1, 1:2)
Kloten SWISS Arena mit 6‘146 Zuschauern
Tore:
06:15 Dino Wieser (Devin Setoguchi) 0:1
31:32 Marc Wieser (Lindgren, Axelsson) 0:2
56:17 James Sheppard (Philippe Schelling) 1:2
59:11 Dino Wieser 1:3
59:58 Perttu Lindgren (Ambühl, Axelsson) 1:4
Strafen:
03:23 2Min. Tommi Santala für absichtliches Tor verschieben
05:47 2Min. René Back für Bandencheck
08:36 2Min. Samuel Walser wegen Beinstellen
16:15 2Min. James Sheppard wegen Stockschlag
23:20 2Min. Tino Kessler für Beinstellen
30:45 2Min. Patrick Von Gunten wegen Crosscheck
33:16 2Min. Andres Ambühl für Crosscheck
41:42 2Min. Perttu Lindgren wegen Halten
52:59 2Min. Beat Forster für Behinderung
Mannschaftsaufstellung HC Davos:
Tor-/Ersatztorhüter:
30 Leonardo Genoni & 91Gilles Senn
Linie 1:
61 Fabian Heldner, 29 Beat Forster, 56 Dino Wieser,
10 Andres Ambühl, 9 Tino Kessler
Linie 2:
20 Ruben Rampazzo, 62 Félicien Du Bois, 28 Dick Axelsson SWE,
17 Perttu Lindgren FIN, 65 Marc Wieser
Linie 3:
71 Claude-Curdin Paschoud, 32 Noah Schneeberger,
31 Marcus Paulsson SWE, 23 Samuel Walser,
16 Devin Setoguchi CAN
Linie 4:
90 Sven Jung, 27 Samuel Guerra, 21 Mauro Jörg,
19 Marc Aeschlimann, 59 Dario Simion
Head-/Assistant Coach:
Arno Del Curto & Remo Gross
Abwesenheiten:
70 Enzo Corvic, 47 Simon Kindschi, 18 Gregory Sciaroni sind verletzt, 96 Chris Egli, 81 Alexandre Picard CAN sind überzählig
Schiedsrichter:
91 D. Stricker, 25 M. Vinnerborg, 23 B. Kovacs, 7 P. Küng
Mannschaftsaufstellung Kloten Flyers:
Tor-/Ersatztorhüter:
39 Luca Boltshauser & 79 Remo Oehninger
Linie 1:
72 Patrick Von Gunten, 38 Lukas Frick, 91 Denis Hollenstein,
23 Tommi Santala FIN, 29 Vincent Praplan
Linie 2:
18 Erik Gustafsson SWE, 34 René Back, 44 Matthias Bieber,
88 James Sheppard CAN, 81 Robin Leone
Linie 3:
57 Lukas Stoop, 25 Franco Collenberg, 61 Corsin Casutt,
46 Mathis Olimb NOR, 94 Peter Guggisberg
Linie 4:
13 Patrick Obrist, 15 Philippe Schelling, 19 Steve Kellenberger,
41 Michael Liniger, 67 Romano Lemm
Head-/Assistant Coach:
Sean Simpson Can & Colin Mueller
Abwesenheiten:
28 Martin Gerber & 63 Adam Hasani sind verletzt, 96 Edson Harlacher & 42 Chad Kolarik USA sind überzählig.