Danke und Goodbye Ronnie Rüeger

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Ronnie Rüeger beendet nach 23 Jahren seine Karriere als Spitzensportler. Die Abgänge der Stammspieler Denis Hollenstein (nach Genf), Samuel Walser ( HC Davos), Nicholas Steiner (Langnau), Lars Neher sowie der Ausländer Brian Willsie, Emil Lundberg, Alexandre Giroux und Kamil Kreps werden in der kommenden Saison eine weitere Lücke im Team der Kloten Flyers schlagen.

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Eine beispielhafte Karriere geht zu Ende

Mit mehr als 1000 Nationalliga A-Einsätzen zwischen den Pfosten verabschiedete sich der 40-jährige Topkeeper Ronnie Rüeger aus dem Profisport. Mit diesem einschneidenden Abgang verlieren die Kloten Flyers einen ihrer wichtigsten Leistungsträger aus den vergangenen Jahren. Ronnie Rüeger stammt aus dem Nachwuchspool des damaligen EHC Kloten. Hier gab er 1990 auch seine Premiere in der NL A, stand aber für fast zwei Jahre im Schatten von Reto Pavoni. Aus diesem Grund wechselte er im Frühjahr 1992 zum HC Davos. Mit den Bündnern schaffte der gebürtige Klotener auf Anhieb den Wiederaufstieg in die NLA. In den 23 Jahren absolvierte das Goalietalent eine wahre „Tour de Suisse“. In Zug reifte er zum Meister-Goalie und erreichte mit dem EV Zug (1996 bis 2002) und mit dem HC Lugano (2002 bis 2006) drei Meisterschaftstitel. Vom Lago di Lugano kehrte Ronnie Rüeger 2006 schliesslich in die Flughafenstadt zurück und war massgebend daran beteiligt, dass die Flyers 2009 und 2011 bis ins Playoff-Finale vorstiessen. Der Traum von einem vierten Titel, und dem ersten mit seinem Stammclub, blieb ihm aber verwehrt. Beide Male scheiterten die Klotener äusserst knapp am HC Davos.
Mit der A-Nationalmannschaft nahm Ronnie Rüeger zwischen 1998 und 2009 an vier Weltmeisterschaften teil und bestritt insgesamt 56 Spiele im Schweizer Dress. 2010 war er zudem im Aufgebot für die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Die Klotener Nummer 66 steht nicht nur für eine beeindruckende Hockey-Karriere, der 40-Jährige ist ein Ausnahmespieler. Während seiner brillanten Laufbahn stellte sich Ronnie Rüeger stets in den Dienst der Mannschaft und blieb trotz Erfolgen bescheiden. Er wusste gerade dann mit herausragenden Leistungen zu trumpfen, wenn seine Kritiker am lautesten waren. Definitiv geregelt ist die Nachfolge von Ronnie Rüeger. Als zweiter Torhüter neben Lukas Meili wurde Jonas Müller (28) von den Rapperswil-Jona Lakers verpflichtet. Müller erhielt einen Vertrag bis Frühjahr 2015.
Auch das Leben nach dem Sport überliess Ronnie Rüeger nicht dem Zufall, sondern plante vorausschauend. So hat er die meiste Zeit neben dem Profisport in Teilzeit gearbeitet und erfolgreich die Ausbildung zum Marketing-Fachmann absolviert. Aktuell ist Ronnie Rüeger als „Projektleiter Sponsoring Engagements“ für die Zürcher Kantonalbank tätig. Auf diese Karte will der Goalie auch in Zukunft voll setzen und freut sich, wie er selbst sagt, auf die neuen Herausforderungen. Nicht nur die Hardcore-Fans, auch alle Zuschauer, inklusive die Fans der SCL Tigers gaben am letzten Spiel minutenlanges Standingovations. Ein Gänsehautfeeling der Extraklasse.

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Der Aderlass geht weiter

Stürmerstar Denis Hollenstein geht für vier Jahre zu Genf-Servette
Seit längerem ist bekannt,  dass die Kloten Flyers eine weitere Schlüsselfigur, den Topskorer Denis Hollenstein verlieren. Der 23-jährige Nationalstürmer hat bei Servette einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Im Vorfeld hatte Trainer und Manager Chris McSorley aggressiv um Hollenstein Junior umworben – und damit Erfolg gehabt. Der Zürcher hat sich entschieden, Kloten den Rücken zu kehren und in der Westschweiz eine neue Herausforderung anzunehmen. In Genf wird der Stürmer künftig mit Kevin Romy zusammenspielen, mit dem er zuletzt in der Nationalmannschaft vorzüglich harmoniert hat. Eigentlich hat Hollenstein bei den Flyers einen Vertrag bis 2014, doch im Zug der Lohnkürzungen bei den Flyers in diesem Sommer liess er sich in seinen Kontrakt eine Ausstiegsklausel per Ende dieser Saison 2012/13 einbauen. Der in Kloten ausgebildete Hollenstein Junior bestritt aktuell seine 4. NLA-Saison mit den Flyers. Zwischen 2007 und 2009 spielte der Flügelstürmer bei Guelph Storm in der Ontario Hockey League in Kanada. Danach reifte er im Zürcher Unterland unter dem Trainer-Duo Anders Eldebrink/Felix Hollenstein zum Nationalspieler. Zusammen mit Simon Bodenmann war Denis Hollenstein bislang Klotens bester Spieler mit Schweizer Pass.

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Höhenluft schnuppern – Samuel Walser zum HC Davos

Ein weiteres junges Talent verlieren die Flyers auf die neue Saison. Im vergangenen Sommer wurde Roman Wick zu den ZSC Lions transferiert und jetzt wechselt  das wohl grösste Talent der Flyers zum HC Davos. Der Vertrag des erst 20-jährigen Samuel Walser lief per Ende Saison bei den Kloten Flyers aus. Walser spielt in Kloten seine dritte NLA-Saison und hat in der höchsten Spielklasse bereits 16 Tore geschossen. Zu Beginn der laufenden Spielzeit war er gar der Nummer-1-Center der Flyers, wurde in den letzten Spielen aber in der Hierarchie nach hinten gereicht. Der technisch und läuferisch starke Mittelstürmer verfügt zudem mit 190 Zentimetern und 95 Kilogramm über Idealmasse. Beim HC Olten lanciert Samuel Walser seine Karriere hatte und bei den Kloten Flyers zum NLA-Spieler avancierte. Der talentierte Mittelstürmer war von zahlreichen NLA-Klubs umworben. Das Rennen machte der HC Davos und verpflichtete Samuel Walser für drei Jahre ins Landwassertal.

Eine Konstante

Marcel Jenni (38) erhielt bei den Kloten Flyers wie erwartet einen weiteren Einjahresvertrag.
Der 100-fache Internationale kam 2005 von Färjestad (SWE) nach Kloten und avancierte dabei von Beginn weg zu einer absoluten Leaderfigur. In bislang 393 Spielen für die Kloten Flyers liess sich Marcel Jenni 88 Tore und 149 Assists gutschreiben. In der aktuellen Saison hält er nach 39 Spielen bei 15 Skorerpunkten (9 Tore).  Eine tragende Rolle übernahm der schnelle Stürmer auch im vergangenen Sommer, als die Existenz der Flyers auf der Kippe stand. Jenni organisierte diverse Aktionen der ersten Mannschaft und trug damit massgebend zur gelungenen Rettung bei.
Bilder: Marcel Kaul/mkaul.ch & A. Derungs
Reportage: Andrea Derungs