Coolman Pius Schwizer und sein „Partner“ Toulago rocken den CSI Mercedes Classic 2014

Was für ein Sonntag! Stan Wawrinka, Lara Gut, Didier Defag, das Bob-Teams der Männer und Frauen und Pius Schwizer im Sattel seines erst neunjährigen Ausnahmespringers Toulago sorgen für äusserst positivste Sportmeldungen.

Meine Uhr, mein Wein, mein neues Auto…
Katapultartig hat sich der Luzerner Routinier Pius Schwizer am diesjährigen Longines FEI World Cup im Hallenstadion vom 22. auf den 8. Weltcup-Rang hoch gearbeitet. Nach einem harten Dämpfer unmittelbar nach Olympia sowie im letzten Frühling, wo die Top-Pferde Carlina, Verdi und Powerplay ins Ausland verkauft wurden, ist der nervenstarke Oensinger mit neuen vierbeinigen Talenten auf dem Vormarsch. Das „Gespann“ Schwizer und Toulago verweisen im Stechen den überraschenden Briten Joe Clee mit Diablesse de Muze und den erfahrenen Deutschen Christian Ahlmann mit Aragon auf die Ehrenplätze. Mit Platz 5 für Jane Richard Philips mit Pablo de Virton und Rang 7 für Paul Estermann mit Castlefield Eclipse belegten zwei weitere Schweizer Spitzenkräfte einen Topplatzierung in der achten von zehn Weltcup-Qualifikationsprüfungen.

Der erst 9-jährige Toulago, ein Oldenburger-Wallach im Besitz der Schwyzer Familie Haber, steht erst seit letztem Juni 2013 in Schwizers Stall und ging noch nicht so viele schwierige Prüfungen. Das Zeug dazu hat er. Schon vor Monaten sagte Schwizer über ihn. „Er wird mein Pferd. Er lässt mich meine verkauften Top-Pferde vergessen, da er alles mitbringt, was ein gutes Springpferd auszeichnet“. Jetzt darf der neue vierbeinige Superstar für drei Wochen seine wertvollen Beine baumeln lassen.

Am Eröffnungstag gewinnt er auf Wallach Picsou du Chene den Grand Prix. Mit einem momentanen Total von 39 Punkten sollte für Schwizer die Qualifikation für den Weltcup-Final von Ende April in Lyon FRA geschafft sein.

Etwas Pech beklagte Jane Richard Philips mit ihrem temperamentvollen Franzosen Pablo de Virton. Wie ein Lift katapultierte er sich mehrmals über die Hindernisse, beklagte aber im Stechen am zweitletzten Sprung mit der Nachhand einen Fehler. Mit Platz fünf nach dem vierten Rang vor zwei Wochen im GP von Basel durfte die in Italien lebende Amazone trotzdem zufrieden sein. Wertvolle Weltcupunkte sammelte auch Paul Estermann mit Castlefield Eclipse. In der Barrage passte aber die Distanz zum zweiten Hindernis nicht. Der Abwurf war nicht zu vermeiden. Mit Platz 7 schob sich der Luzerner auf den 21. Rang im Weltcup-Zwischenklassement vor. Während Pius Schwizer und Olympiasieger Steve Guerdat, der im Mercedes-Benz Classic – Longines FEI World Cup™ auf seine Nachwuchshoffnung Concetto Son setzte, und im Normalkurs beim Einsprung in die oftmals klassierende Dreierkombination scheiterte, bereits für den Final qualifiziert sind, benötigt Estermann nochmals ein zählbares Resultat, um Ende April in Lyon auch dabei zu sein.

Lob für Parcoursbauer Gérard Lachat
Neun von 38 Paaren erreichten das Stechen vor 11’500 begeisterten Zuschauern im Zürcher Hallenstadion. Parcoursbauer Gérard Lachat, assistiert von Rolf Lüdi, hatte bei seinem Mercedes-CSI-Einstand in Zürich Massarbeit geleitet und einen selektiven und fairen Kurs aufgestellt. In der entscheidenden Runde setzte Pius Schwizer mit dem noch unerfahrenen Oldenburger Wallach alles auf eine Karte. Sein grosses, aber dennoch sehr bewegliches Pferd, das punkto Vermögen und Sprungkraft sehr an seine einstige Spitzenstute Carlina erinnert, deckte enorm viel Boden und war im Ziel 14 Hundertstelsekunden schneller als der seit zehn Jahren in Belgien lebende Joe Clee, der erstmals in Zürich startete und sein bestes Karriereresultat lieferte. Wie im Vorjahr kam der ehemalige deutsche Weltcupsieger Christian Ahlmann mit Aragon auf Platz drei, betonte aber, nicht letztes Risiko eingegangen zu sein. „Ich reise mit grosser Zufriedenheit nach Hause.“

Gesamt Starter-und Rangliste unter:
http://eventcontent.hippoonline.de/863/863zeitplanDEU.htm

Reportage: A. Derungs Quelle: mercedes-csi.ch
Bilder: Andrea Derungs