Christof Innerhofer ITA gewinnt die 83. Lauberhorn-Abfahrt

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Bei Königswetter und vor über 33‘000 Zuschauern, eröffnet die Patrouille Suisse das längste Abfahrtsrennen des alpinen Skiweltcups der Herren. Die Österreicher Klaus Kröll und Hannes Reichelt belegen die Ränge hinter dem strahlenden Südtiroler Innerhofen. Das Schweizer Team enttäuscht und Carlo Janka scheidet aus.

Beim spektakulärsten Heimrennen – Sonne, Schnee und eine traumhaft Bergkulisse

Voller Vorfreude über Carlo Janks dritter Platz beim Super-G am Vortag, liess über 33‘000 gutgelaunte Skisportbegeisterte ins Jungfraugebiet pilgern. Viel schleppten Fondue und Racette-Utensilien auf die Wengener-Alp, wo schon vor dem offiziellen Rennstart der „Berg“ brannte. Doch die Hoffnung auf einen weiteren Podestplatz zerplatz schnell. Carlo Janka, der Lauberhorn-Sieger von 2010 geht mit der Startnummer 23 ins Rennen. Doch nach einem Innenski-Fehler musste „Iceman“ seine Ambitionen begraben. Auch seine Teamkollegen schafften nur mässige Resultate. Patrick Küng sorgte für das Beste Resultat mit Rang 15. Didier Défago, Gewinner in Wengen 2009, musste sich schon bei der ersten Zwischenzeit geschlagen geben. Mit dem 17. Schlussrang platzierte er sich nur gerade zwei Ränge vor Silvan Zurbriggen. Platz 24. geht an Vitus Lüönd mit +3.20 Sekunden Rüchstand auf die Bestzeit von Christoph Innerhofer mit 2:29.82. Platz 31 Marc Gisin, Sandro Viletta mit +5;29 Rückstand Platz 36 und Tobis Grünenfelder mit +5.82 auf dem 38. Schlussrang.

Die „Extreme“ fordert die Favoriten

Die Lauberhorn-Abfahrt ist die längste, schnellste, anspruchsvollste und schwierigste  Abfahrt des alpinen Skiweltcup. Der Klassiker mit seinen 4,5 Km langen Strecke fordert die Fahrer bei der Hundschopf-Anfahrt, dem Kerner-S, am Langentreien und dem Ziel-S mit einen weiteren enormen Sprung aufs Äusserste.
Am Freitag in der Kombi-Abfahrt siegte der Italiener Christof Innerhofer und bestätigte sein Können auch auf der klassischen Lauberhorn-Strecke. Der Super-G-Weltmeister von 2011 hatte das richtige „Händchen“ zwischen Angriff und Sicherheit. Voller Freude verkündete der Erstplatzierte, dass er noch nie so aggressiv gefahren sei, aber trotzdem in keiner Passage übertrieben hätte. Triumphieren durfte der 28-jährige Südtiroler zum fünften Mal im Weltcup und zum dritten Mal in dieser Disziplin nach Bormio im Dezember 2008 und Beaver Creek im letzten November. Vor Jahresfrist hatte Innerhofer bereits in Wengen als Dritter überzeugt. Auch auf den beiden anderen Podestplätzen waren altbekannte Gesichter zu finden. Platz zwei, mit  drei Zehntel Rückstand, ist der Österreicher Klaus Kröll, dem Sieger von 2011. Sein Landsmann,  Hannes Reichelt , dem Zweiten vom letzten Jahr büsste nur 0,76 Sekunden auf die Siegerzeit von 2:29,82 ein.

 

Schrecksekunden am Hundschopf

Mitfavorit Aksel-Lund Svindal ist oben ganz schnell. Der Beste Speed-Fahrer des Winters vor Wengen war im obersten Teil vier Zehntel schneller unterwegs als Innerhofer. Leider landete der Norweger nach einem Fahrfehler unmittelbar nach dem Hundschopf in den Sicherheitsnetzen. Der tapfer Wickinge blieb unverletzt und konnte auf den eigenen Ski zu Tal fahren.
Rangliste Weltcup-Abfahrt der Männer
1. Christof Innerhofer ITA 2:29,82
2. Klaus Kröll AUT +0.30,3
3. Hannes Reichelt AUT +0.76,4
4. Erik Guay CAN + 1.15
5. Johan Clarey FRA +1.17
6. Romeo Baumann AUT + 1.30
7. Andrej Sporn SLO +1.35
8. Adrien Theaux FRA +1.49
9. David Poisson FRA +1.42
10. Joachim Puchner AUT +1.50
11. Dominik Paris ITA + 1.56
12. Benjamin Thomsen CAN +1.69
13. Marco Sullivan USA +1.72
14. Max Franz AUT +1.77
15. Patrick Küng SUI +1.96
16. Jan Hudec CAN +2.08
17. Didier Défago SUI +2.11
18. Peter Fill ITA +2.18
19. Silvan Zurbriggen SUI +2.20
20. Werner Heel ITA +2.30
24. Vitus Lüönd SUI +3.20
31. Marc Gisin SUI +4.01
36. Sandro Viletta SUI +5.29
38. Tobias Grünenfelder SUI +5.82

Weltrekord mit 161,90 Km/h – Johan Clarey durchbricht die Ski-Schallmauer

In der Kombinationsabfahrt mit 158.70 km/h hatte Carlo Janka seinen Weltrekord aufgestellt. Doch nach nur 24 Stunden war er ihn wieder los. Seit 2005 war der Italiener Stefan Thanai mit 156,95 km/h Inhaber dieser Rekordmarke gewesen. ErstaunIicherweise war im Lauberhorn-Training der Bulgare Georgi Georgiev mit inoffiziellen Speed-Messung mit 158,30 km/h der Schnellste gewesen. Im Rennen schied er wie auch Janka schon vor dem Hanegg-Schuss aus. Am Renn-Samstag verpasste Clarey das Podest um vier Zehntelsekunden. Der 32-jähhrige Franzose erreichte im Hanegg-Schuss den Speed von 161,90 km/h.

Die schnellsten „Tempi“ in einem alpinen Ski-Rennen
1. Johan Clary FRA               161,90 km/ h Abfahrt Wengen
2. Hannes Reichelt AUT        160,34 km/h Abfahrt Wengen
3. Benjamin Thomson CAN   159,82 km/h Abfahrt Wengen
4. Marc Gisin SUI                   158,90 km/h Abfahrt Wengen
5. Christof Innerhofer ITA       158,81 km/h Abfahrt Wengen
6. Carlo Janka SUI                 158,70 km/h Kombi-Abfahrt Wengen
Bilder: D. Peter/Linsenreflektion.ch & A. Derungs
Reportage: Andrea Derungs