Und wo badest du? – Heute mal in einer Cenote!

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Süßwassergefüllte Kalksteinlöcher, der grosse Strom der Mayas, heute das reinste Badevergnügen in Mittelamerika

 

Das Wort Cenote leitet sich vom Mayawort ts’o’noot für „heiliges Wasser“ ab und bezeichnet eine dolinenartiges, mit Süßwasser gefülltes Kalksteinloch, entstanden durch den Einsturz einer Höhle. Die meisten Cenoten befinden sich auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan und eine geringere Zahl in Belize.

Cenoten entstehen in Karstgebieten. Während der Mayazeit wurden sie als Eingänge in die Unterwelt betrachtet und oftmals als Opferstätten gebraucht, aber auch als Brunnen (Chichen Itzá – „Am Rande des Brunnens der Itzá“). Moderne Forschungen gehen davon aus, dass die Cenoten die Grundlage für die Entstehung der Mayakultur bildeten und ihnen eine ähnliche Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung der Mayas zukam, wie Indus, Nil, Euphrat und Ganges für die anderen Hochkulturen. Cenoten dienen auch als das unterirdische Bewässerungssystem für den Dschungel im häufig trockenen Yucatan und Belize.

Die Cenoten sind wahrscheinlich verbunden mit dem grösstem unterirdischem Wassersystem der Erde, Ox Bel Ha (240km) und Sac Actun (215km). Die erforschte Gesamtlänge im Bundesstaat Quintana Rao auf Yucatan beträgt 1045km.

In vielen Cenoten auf Yucatan und in Belize kann man baden. In einigen sogar tauchen. Cenoten befinden sich über- wie auch unterirdisch. Sie sind eine erfrischende Alternative zum Baden im Meer.

Photos / Text: Sabina Herbst