Vor 28’000 Zuschauern – ein absoluter Besucherrekord, kämpften 122 Hundeschlitten-Gespanne sowie über 800 Nordische Hunde am internationalen Hundeschlittenrennen im Saignelégier.
Diesmal stimmte alles
Seit der ersten Durchführung im Jahr 1973 musste das Rennen im schönen Jura bisher schon zwanzig Mal abgesagt werden. Das letzte Rennen fand 2010 vor nur halb so vielen Zuschauern statt. Doch dieses Jahr stimmte das tolle Wetter und die Schneeverhältnisse für die Athleten und die vielen Besucher.
In 14 Kategorien, von einem bis zu 12 Hunden, mussten Sprinterstrecken von 8, 12, oder 18km gelaufen werden. Über die Mittel-Distanz mussten die 35km auch an beiden Tagen zurück gelegt werden. Rund 80 % der Musher kommen aus der Schweiz, davon die Hälfte aus der Deutschschweiz. Die ausländischen Teams kamen vor allem aus Frankreich und aus den Niederlanden.
Abgerechnet wird am Schluss
Beim Prix de la République et Caton du Jura, ein Ski-Jöring-Sprint-Rennen über 12km mit maximal zwei Hunden, gewinnt Thiery Charmillot aus der Schweiz mit 00:04:45.0 Vorsprung aus beiden Rennen vor der Französin Annabelle Kersuzan. Heinz Frauchiger belegte am Samstag noch den 4. Rang, konnte sich am Sonntag auf den 2. Rang Vorarbeiten, was Ihm am Schluss die Bronzemedaille einbrachte. Ebenfalls auf die Spitzenplätze spekulieren konnte Julien Léchot und Orane Langel, die im Total nur knapp über einer Stunde lagen. Für die weiteren 10 Teilnehmern, sechs Schweizer und vier Franzosen reichten die Zeiten nicht aus um am Medaillen-Kampf mit zu mischen.
Prix des Chemins de fer du Jura
Beim 8km Sprint-Rennen für maximal vier Sibirische Huskys legte Thierry Maurer aus Les Reussilles das Renntempo an beiden Tagen mit 26:02.6 und 28:56.8 ungeschlagen vor. Im folgte der Franzose Laurent Stanikowski mit 00;05:43.1 Rückstand vor dem Schweizer Kurt Brechbühler auf den dritten Rang. Auch hier hatten die sechs weiteren Gespanne keinen Einfluss mehr auf das Spitzentrio.
Prix de la Commune de Saignelégier
Beim 8km Sprint-Rennen mit vier nordischen Hunden (Malamut, Groenlad, Samoyede) bleiben die vier Schweizer Starter unter sich. Am Samstag gewinnt Katja Gross aus Sissach mit 00:31:40.1 vor Marcel Greminger aus Sennhof mit 00:38:17.3. Reto Stehler und Sébastien Bourquin belegen an beiden Tagen die Plätze 3 und vier. Am Sonntag lief es für Marcel Greminger optimal mit 00:35:30.5. Aber auch Katja Gross lieferte eine gute 00:36:40.4-Zeit ab, was Ihr am Schluss den Sieg einbrachte.
Kopf an Kopf-Rennen über 8km Sprint mit zwei Huskys
Ronny Röhnke aus Menziken legte am Samstag mit 00:27:49.8 vor. Der Franzose Frédérique Maertens folgte mit nur einem Wimpernschlag dahinter, hartnäckig verfolgt von der Schweizerin Caroline Clerc aus Le Locle. Am Sonntag lieferte Frédérique Maertens mit 00:29.32.0 die Bestzeit ab. Doch er musste sich mit dem mickrigen Rückstand von 00:00:05.3 hinter Ronny Röhnke mit dem zweiten Schlussrang begnügen. Caroline Clerc wird Dritte vor Alain Hauert, André Kummer, Gabriela Wiklund, aus Belgien angereist Laure Dupont, Yann Merk, der Frnzösin Mélodie Jardel, Magnus Wiklund aus Aarau, Taima Moosmann, Marie-Jeanne Rosat und Liliane Fankhauser aus Adelboden.
Emmanuel Carlod der Mann der Stunde
Beim Prix de la Fondation Loisirs-Casino 8km Sprint mit 2 Hunden (Malamut, Groenlad, Samoyede) dominierte der Franzose Emmanuel Carlod an beiden Tagen das Renngeschehen in der Prüfung über 8km der nordischen 2-er Gespanne. Am Schluss verlor der Belgier Loic Huriaux über 22 Minuten auf den Sieger. Die beiden Schweizer Willi Kernen und Patrick Rüegg verbuchten sogar über 28 und 30 Minuten Rückstand.
Das grösste Starterfeld
17 Gespanne mit jeweils maximal 6 Hunden starteten zum 12km Sprint-Rennen in der offenen Kategorie (pro Gespann mindestens ein Hund der NICHT zu den Rassen Malamut, Groenlad, Samoyede oder Husky gehört). Alexandre Fay hielt das Siegerzepter an beiden Tagen fest in der Hand. Für die 2X12km benötigte es und seine Hunde Total nur 49 Minuten, 15 Sekunden. An diese Höllenritts kam Christoph Wyssenbach mit 51:56.7, Johanna Hungenbühler mit 52:28.3, José Pena mit 55:59.2 und Daniela Sauber mit total 56:46.1 nicht heran. Ab dem sechsten Schlussrang wurde über 60 Minuten bis hin zu fast drei Stunden gebraucht.
Eine Klasse für sich
Die Startnummer 128, Pierre Chappe aus Frankreich zeigte mit seinen sechs Sibirischen Huskys wo der Nagel hängt. Am Samstag erreichte er das Ziel nach 31:31.1 Minuten und am Sonntag unterbot er seine Zeit auf 30:33.0 mit dem Total von 01:02:04.1. Die Schweizer Ruedi Senn, mit über 14 Minuten, Sebastian Fretz mit über 19 Minuten, Stéphanie Nussbaumer mit über 32 Minuten, Walter Thuler mit über 48 Minuten und Christine Luthi mit einer Stunde, 38 Minuten Rückstand, hatten nicht die geringste Chance den souveränen Siegeszug des Franzosen zu stoppen.
Prix des Cafés La Semeuse
Das zweite Rennen über 12km mit 6 Hunden (Malamut, Groenlad, Samoyede) ging an den Belgier Jonathan Benois, der ebenfalls seine Topform an beiden Tagen aufblitzen liess und mit einer Gesamtzeit von 1:39:08.2 seine zwei Schweizer Verfolger mit über 15 Minuten, Roger Fux, und 28 Minuten Rückstand, Jo Beytrison, klar auf die Plätze 2 und 3 verwies.
18km Sprinter-Rennen der Sibirischen Huskys
Daniéle Tock aus Les Reussilles hatte die Zeit auf seiner Seite. Am Samstag wurde Ihm noch Elio Ronconi aus Märstetten mit nur 3 Sekunden Rückstand sehr gefährlich, doch am Sonntag verliert Ronconi über 7 Minuten auf den siegreichen Daniéle Tock. Auch Vivienne Décorvet kommt mit Ihrer Gesamtzeit von 2:16:42.1 nicht an die ersten zwei Gespanne heran. Vierter wird Lysiane Pernet Keller vor dem Gast aus Frankreich Stéphane Kelai und den beiden Schweizer Damen Christine Senn und Linda Kehrli.
Prix de Biomill
Sechs Musher traten zu 35km Mittel-Distanz-Rennen in der offenen Klasse an. Acht oder mehr Hunde wurden vor den Schlitten gespannt. Die beiden Franzosen, Isabelle Lemoine und Geoffrey Gros gaben sich um wenige Sekunden ein Kopf an Kopf Rennen. Am Samstag erreichte Isabelle Lemoine mit 1:16:49.8 die Spitzenzeit vor Geoffrey Gros mit 1:18:03.5. Am Sonntag hatte aber der gestrige Zweite mit einer Zeit von 1:18:54.7 die Nase vorn. Mit 32.3 Sekunden Rückstand musste die Französin Ihrem Landsmann den Vortritt auf den Sieg überlassen. Mit 10:45:6 Minuten Gesamtrückstand belegte der Schweizer Luzi Bernhard den dritten Rang, gefolgt von Marc Tercier mit 23:08.3 Minten Zeitverlust auf den Sieger. Corinne Berchtold und Florance Pittet brauchten über zwei Stunden länger als die Erstklassierten.
Mitteldistanz-Rennen der Sibirischen Huskys
Beim Prix du Quotidien Jurassien mussten ebenfalls zwei Mal die 35km absolviert werden. Am Samstag gewann Christophe Sudan knapp mit 1:49:24.5 vor Manuela Walter mit 1:50:56.1 und Ambroise Evéquoz mit 1:53:38.3, sowie Donato Egli mit 1:54.34.3.Die weiteren fünf Gespanne konnten bereits am Samstag nicht mehr um den Sieg mitreden. Am Sonntag legte Manuela Walter mit 1:51:12.8 die Tagesbestzeit vor gefolgt von Christophe Sudan mit 1:51:32.8 was ihm zum Sieg reichte. Manuela Walter wird mit 1:11.6 Minute Rückstand Zweite vor Donato Egli und Ambroise Evéquoz.
Im dritten Rennen der Mitteldistanz der nordischen Rassen ist nur ein Gespann am Start. Beat Stäger aus Wängi benötigte für die jeweils 35km 2:58:33.1 am Samstag und 3:10:13.3 am Sonntag.
Junioren mit maximal zwei Hunden
Morgan Clerc aus Le Locle gewinnt mit 23.6 Sekunden vor Loane Sudan aus Broc. Dritte mit 01:02.5 Rückstand wird Mia Stauffacher vor Chloé Pernet, Elisa Merk, Axelle Evéquoz, Jade Barrette, Julie Beytrison und Margaux Beytrison aus Mase.
Das Hundeschlittenrennen in Saignelégier (JU) findet jeweils am letzten Januar Wochende statt – sofern die Schneebedingungen es zulassen. Jetzt schon das Datum 27.-28. Januar 2018 vormerken.
Weitere Bilder:
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