Am Anfang war ein Kaiser, ein Papst und ein Bürgermeister – Auf zur 539. Herbstmesse in Basel

nicetosee_chilbibasel2009

Was für die Ostschweizer die OLMA ist, für die Zürcher die Züspa und das Knabenschiessen ist für die Region Basel die legendäre Herbstmesse…..

Die Geburt einer tollen und jung gebliebenen Tradition

Vom 24. Oktober bis 8.November 2009 erwartete sie am Rheinknie, verstreut über die ganze Stadt Basel über 300 Aussteller mit riesiger Auswahl an Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Mode, Wohnen, Haushalt, Wellness, Sport, Freizeit und vieles mehr.

Am 27. Oktober 1471 war die Geburtsstunde eines einzigartigen Jahrmarkt, der sich bis heute als der Grösste der Schweiz nennen darf. Tief verwurzelt ist im Herzen der Stadt- und Landbasler die traditionelle „Herbschtmäss“. Voller Stolz kann die alte Stadt Basel auf die Geschichte zurück blicken, in der drei neudenkerische, revolutionäre Köpfe, ein Kaiser (Friedrich III aus dem Hause Habsburg), ein Papst (Pius II) und ein begeisterungsfähiger Bürgermeister eine spannende Idee in handfeste Tatsachen umsetzten. Obwohl die Jahrhunderte das Gesicht der Herbstmesse veränderte, hat sie sich in ihren ureigenen, sympathischen Art angepasst. So darf man behaupten, dass die „Mäss“ immer jung, frisch und abwechslungsreich geblieben ist.

 

Von allerlei Schleckzeug und Karusell

Wo früher Marktschreier, Artisten, Kaufleute und exotische Gaukler die Hauptattraktion waren, stehen heute schnelle Achterbahnen mit Loopings im Mittelpunkt. Mobile Riesenräder, die vor 30 Jahren unglaubliche 20 Meter hoch waren wurden in der Zwischenzeit auf 60 Meter Höhe aufgerüstet. Jedes Jahr werden die Chilbibahnen extremer, schneller, höher und wilder. Nur die wunderschönen, restaurierten, prachtvollen und romantischen „Rösslikarussell“ lassen die damalige pompöse Einfachheit der Karussells erahnen. Zu Glockenspielmelodien drehen sie langsam und stetig ihre Runden, für kleine Kinderaugen immer noch ein Grund zum glänzen.

Zucker in allen Formen und Farben

Schon damals, vor mehr als 500 Jahren war das Schleck oder Schlemmerzeug heiss begehrt. In Buden oder Zelten wurden nebst vielen kulinarischen Köstlichkeiten drei traditionelle Zuckerspezialitäten zum Kauf angeboten. Untrennbar,  bis in die heutige Zeit hinein, sind die süssen Naschereien mit der Basler Herbstmesse vereint. Aus speziellem Zuckerteig geformte, harte und süsse „Mässmogge“ ist ein typisches Symbol der herbstlichen Basler Tradition. Eine weitere geschichtsträchtige Süssigkeit ist das kleine Zuckerplättchen „Maagemorselle“. Magenbrot oder die gebrannten Mandeln gehören ebenfalls zu den Oldtimer der Messen und Chilbis. Die Zuckerwatte ist eher eine neuzeitliche Errungenschaft. Erst als die Elektrizität erfunden war, wurde das luftige, bunte, klebrige Nichts zum Renner bei gross und klein.

Eine eigene Halle für erlesene Tropfen

Vom 24. Oktober bis 1. November 2009 zeigten an der 36. Basler Weinmesse 110 Aussteller Weine aus der ganzen Welt. Auf dem Messegelände in der Halle 4 konnte im gediegenen Ambiente gute Tröpfchen degustiert, verglichen und natürlich bestellt werden. Ein wahres Paradies für Geniesser von Spitzenweinen.

Letzte Change

Wer also Lust bekommen hat die Basler Herbstmesse zu Besuchen, kann bis zum 8. November 09 von 12.00 bis 22.00 Uhr auf dem Peters,- Barfüsser,- Münster,- Clara,- Kasernen und Messeplatz geniessen und schlemmen.
Reportage und Fotos Andrea Derungs