Gigantische Kuhglocken und rausgeputzte Kühe: Alpabfahrt in Mels

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Prächtig geschmückte Kühe, lautes Glockengeläut, meckernde Ziegen, traditionell gekleidete Hirten und Älplerinnen und fröhliche aufgeschlossene Zuschauer. Alpabfahrt im September, jedes Jahr ein aufregendes Spektakel…

Zwischen Anfang September und Mitte Oktober kann man überall in den Alpen das jahrhunderte alte und urtümliche Brauchtum sehen. In Bayern und Österreich nennt man es den Almabtrieb, in der Schweiz heisst es die Alpabfahrt. An diesen Tagen treiben die Älpler und Älplerinnen die wundervoll herausgeputzten Kühe von der Alp hinunter ins Tal, wo sie von ihren Besitzern in Empfang genommen werden.

Die Alpabfahrt ist der Höhepunkt eines arbeitsreichen Sommers auf der Alp. Dumpfes Glockengeläut von den „Plümpen“, Glocken, die den Leitkühen fast bis an die Knie gehen, das Geläut von kleineren Glocken und der helle Klang der kleinen Geissenschellen mischt sich mit dem Gemuhe der Kühe und dem Lachen der Älpler und den Zuschauern. Der Kopfschmuck der Kühe ist beieindruckend. Viele Kühe tragen den „Tschäppäl“. Oftmals wird die Almabtrieb oder die Alpabfahrt im Dorf mit Musik und Tanz verbunden. Es gibt eine Festwirtschaft und verschiedene Marktstände an den „gluschtige“ Alpprodukte verkauft werden.

Mels, gleich hinter Flums ist bekannt für die fast grösste Alpabfahrt in der Schweiz. Die Alpabfahrt verteilt sich über zwei Wochenende und ist nach Alpen getrennt. Die erste Alpfahrt am letzten Samstag fand vor riesigen Besuchermenge statt, die geduldig auf die geschmückten Tiere und die stolzen Hirten wartete. Diesen traditonellen Brauchtum sollte man sich nicht entgehen lassen, denn die Alpabfahrten gibt es noch den ganzen September in der Schweiz.

Photos & Story: Sabina Herbst