Im Hockeytempel zu Zürich mühen sich die Löwen 40 Minuten lang ab, bevor die Flieger das Spiel innerhalb dreier Minuten drehen.
Eigentlich waren sich ja alle einig: „Das wird eine enge Angelegenheit“, was es ja auch wurde.
1. Drittel. Die Lions im Angriff und die Flyers sehr passiv, wie wenn man die Motivation und die Spiellust am Garderobenhaken gelassen hätte. Pittis verteilt die Scheiben und organisiert das 1:0 in der vierten Minute, indem er Monnet auflegt. Jener düppiert Rüegger souverän. In der Folge versucht der ZSC ein weiteres Tor zu erzielen, was aber trotz vieler Powerplay Situationen auf beiden Seiten, keinem der Kontrahenden gelingen will. Zur Mitte des Spiels kommen die Flyers besser ins Spiel, was auch daran liegt, dass sich die Lions über diskutable Schiedsrichterentscheidungen dermassen aufgeregt haben. Ende des 2. Drittels, die Lions immer noch mit einem leichten Chancenplus. Der Schlussmann Flüeler bietet eine sehr gute Leistung und ist am knappen Resultat massgeblich beteiligt.
3. Drittel. 25 Sekunden nach Anpfiff. Hammer von Luomola auf Pass von Santala, in die obere, rechte Ecke. Ausgleich 1:1. Die Lions hatten den Start ins letzte Drittel einfach verschlafen. Zudem hatten sie nun auch vermehrt Mühe mit dem gesteigerten Tempo der Flyers, welche immer mehr konternten und Flüeler nur drei Minuten später zum zweiten Mal bezwangen. 1:2 Bodenmann auf Zuspiel von Jacquemet. Die Flyers hatten das Spiel gedreht und gezeigt, warum sie die Qualifikation dominiert hatten.
Die letzte Viertelstunde des Spiels legten die Flyers eine grosse Abgeklärtheit an den Tag. Die Lions gingen auf Provokationen ein und standen sich so selber im Weg. Das Verwalten des Vorsprungs klappte auch deswegen so gut, da die Lions sich in den letzten vier Minuten jeweils für zwei mal zwei Minuten in Unterzahl brachten und so das Herausnehmen des Torhüters zur Wirkungslosigkeit verkam.
Die ZSC Lions sind noch nicht ausgeschieden, jedoch wird es am kommenden Dienstag für diese Mannschaft ungleich schwerer. Mit dem sicher agierenden, mannschaftszusammenhaltenden, Matthias Seger, der sich neben Flüeler, Pittis und Monnet als Rückgrat der Mannschaft bestätigte. Wenn man auch bedenkt, dass die Lions über weite Teile spielbestimmend waren und nur durch die Temposteigerung im letzten Drittel um die Früchte ihrer Anstrengungen gebracht wurden. Spielen die Lions am Dienstag genau gleich und blenden ihre Emotionen aus, so werden sie in der Kolpingarena auch Auswärts eine gute Figur abgeben und mit ein bisschen Glück einen Auswärtserfolg verbuchen, denn eng wird es sowieso und das für beide Mannschaften…
Text/ Bilder DPe, Linsenreflektion.ch