Traumhafte Winter-Berg-Landschaft mit viel Sonnenschein für die Zweibeiner, ein Kampf mit den warmen Temperaturen für die Vierbeiner. Dennoch freuten sich alle auf die romantische, einzigartige Nacht-Trophy, die viel Spannung, Spass und Überraschungen bei „angebrachten“ Temperaturen versprach.
Banges warten auf Schnee
Gadmen im Kanton Bern ist ein Bergdorf an der Sustenpassstrasse und gilt als Schnee und Austragungssicher. In diesem Jahr allerdings lag das gewünschte Weiss nicht so hoch wie in den letzten Jahren und der vorgängige Dauerregen lies das 35. Internationale Gadmer Schlittenhunderennen fast platzen. Doch dieser Winter hält alle mit seinen Wetterkapriolen auf trapp. Durch Sondereinsätzen von Nordic-Zentrum-Loipenchef Mathias Krump und Streckenchef Christian Krump, mit all seinen vielen Helfern, sah der Trail am Samstagmorgen perfekt vorbereitet aus. Für die über 100 Mushern und 500 vierbeinigen Athleten konnte das Renn-Weekend beginnen.
Ganz spezielle Ambiance am Nacht-Plausch-Rennen
Jeder Winterfreak oder Schlittenhundliebhaber sollte mal an dieser einzigartigen nordischen Veranstaltung im Gadmertal dabei sein. Bei diesem Gaudiwettkampf berücksichtigen Musher auch junge und noch unerfahrene Hunde. Um 18:30 Uhr startete die Nacht-Trophy. Bei dieser, nicht todernsten „Prüfung“, waren einige ganz lustige Gespanne zusammen gestellt worden, mit zum Teil
4-beiniger Unterstützung mit „Grössen-Handicap“ oder Rassen untypischen Kampfbrüdern. Diese Jekami-Gespanne hatten beim Publikum sowieso gleich einen „Stein im Brett“ und der Jö-Effekt war weit herum zu hören. Die Musher mussten vorgängig eine Gesamt-Zeitangabe über die 7 km abgeben. Auf der Mitte der Strecke wurden sie zusätzlich im Kühemelken und Erfühlen von drei Gegenständen geprüft. Wer geschickte Postenarbeit ablieferte, wurde mit Gutschriften auf die eigene Laufzeit belohnt. Der in einer Wintermärchennacht ausgetragene Plauschwettkampf wurde von Matthias Hartmann gewonnen.
Gadmer Nacht-Trophy:
1. Matthias Hartmann, Liesberg
2. Wellinga Jurrie, Zwölle
3. Kaja Schmid, Wolfhausen
4. Patrick Weis, Friesenheim
5. Thomas Hänni, Liebefeld
6. Gabriela Wiklund, Gränichen
7. Michael Raschli, Kleinandelfingen
8. Sverine Boillerat, Chatillons.
Wettkampf im Winterparadies
Insgesamt 26 Skijörer in 8 Kategorien eröffneten das 35. Gadmer Schlittenhunderennen über 9 km.
17 km mussten Roger Fuss und Nadia Wittmann mit ihren
11 und 9 Hunden bewältigen.
Mit 8 Hunden ging es ebenfalls auf die grosse Runde. In der offenen Kategorie brauchte Ettore Kamm an beiden Tagen über die 17 km nur ganz knapp etwas mehr als eine Stunde. Sein „Verfolger“, Christian Franz, brauchte insgesamt 20 Minuten länger. Bei den Rassenreinen 8er-Gespanns dominierte der Italiener Roberto Mattasoglio vor zwei Schweizer.
Blauer Himmel und wärmende Sonne verzauberte das Bergpanorama in ein bezauberndes Winterparadies. Neun 6er-Gespanne jagten über 12 km glitzernden Schnee. Teilnehmer aus Italien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz brachten je nach „Hunde-Typ“ eine Gesamtzeit der beiden Tage unter 54 Minuten.
Ein reines Schweizer-Starterfeld mit 13 Mushern waren die 4er-Gespanne in der offenen Kategorie über 9 km. Bei den Sibirischen Husky dominierten die zwei Franzosen Damien Langlois und Phillippe Hoffer. Sie brauchten für die 9 km gute 18- bezw. 20 Minuten. Der Holländer Walter Nistelrooy ersprintete sich eine Gesamtzeit von 48:31.68 vor dem ersten Schweizer, Manfred Müller mit 49:05.40.
Das grösste Teilnehmerfeld waren die 20 Gespanne in der offenen Kategorie mit zwei Hunden über 7 km. Auch hier ein reines Schweizer-Feld. Mit der Startnummer 105 legte Séverine Boillat mit 14:19:60 am Samstag und 14:21.03 am Sonntag unglaubliche Spitzenzeiten hin obwohl die Wärme den Hunden nicht so gefiel. Seine hartnäckigste Kontrahentin, Christine Luterbacher brauchte am Schluss fast vier Minuten länger. Auf dem Siegertreppchen, bei den 2er-Gespanne der Sibirischen Husky, standen gleich drei Franzosen mit Elisabeth Riff in total 38:58:08, Jenna Hoffer 43:21.68 und Coralie Legrand 44:21:31 vor dem Schweizer André Kummer mit 45:07.85. Bei den reinrassigen Zweier-Gespanne gewann die Holländerin Michelle De Wilde mit 54:25.83 vor den drei Schweizern Roger Fux, Patrick Rüegg und Istvan Szabo.
Gesamt-Rangliste auf: http://ww.shr-gadmen.ch
Vom Berner Oberland ins Bündnerland
Über das Wochenende 4. – 5. März 2017 findet ein weiteres internationales Schlittenhunderennen statt. In Splüge beim Langlaufzentrum untere Allmend werden 100 Gespanne aus 5 Ländern erwartet. Im Startgelände können die Vorbereitungen der Musher und ihre Helfer hautnah miterlebt werden. Natürlich ist beim Start – Zielgelände für das leibliche Wohl der Zuschauer mit Festwirtschaft gesorgt.
Rennen in Splügem musste wegen Unwetterwarnung kurzfristig abgesagt werden!!!
Bildergalerie: https://myalbum.com/album/MdxLMZ658itc