17. Freestyle.ch – Sensationelle Freestylesportveranstaltung mit einem Schweizer Doppelsieg

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Bei traumhaften Spätsommerwetter wohnten am 24. und 25. September 2011 über 32’000 begeisterte Besucher dem Europas grössten Freestylesportevent bei.  Die grösste Anziehung genoss die neue Vorzeige-Infrastruktur der Landiwiese, die MegaRamp für Skateboarder, die zum ersten Mal überhaupt auf europäischem Boden stand. Als Sieger aus diesem aktionsreichen Weekend gingen Snowboarder Halldor Helgason (ISL), Freeskier Elias Ambühl (SUI), FMXer Dany Torres (ESP) und Skateboarder Pierre-Luc Gagnon (USA) hervor. Insgesamt wurden am Samstag bei der Crossover-Session und am Sonntag in den einzelnen Disziplinen 110’000 Dollar Preisgelder vergeben.

Grösste Rampe Europas für Skater und BMXer

 

Mit Stolz darf „Head of Event“ Erwin Flury sein Freestyle.ch als den grössten Trendsportanlass des Kontinents rühmen.  Die neue 9-Meter-Absprung-Rampe, die so genannte mini-MegaRamp, der Big Air der Skateboarder, war in Zürich die Europa-Premiere.  Erstmals war an diesem Grossevent nicht nur für Freeskier und Snowboarders eine grosse Sprungschanze aufgebaut worden, sondern die „Brättlibuäbä“ konnten sich neu über eine 53 Meter lange Anlage mit einem 9 Meter hohen Absprung austoben. Nach der Landung erwartete die Skateboarder noch eine 5,5 Meter hohe Quarterpiep wo sie erneut für atemberaubende Tricks in die Höhe katapultiert wurden. Es war ein bewegender Moment für die Freestylersport-Familie, als Stadtrat Gerold Lauber die erste MegaRamp auf europäischem Boden eröffnete. Auf die Eröffnung folgte ein Skateboard-Contest, der laut Qualifikationssieger Adam Taylor (USA) nur ein Vorgeschmack darauf war, was die Besucher am Sonntag erwarten dürfen. Überraschenderweise nicht durch die Qualifikation kam der Top-Star Bob Burnquist (BRA). Burnquist, der erst am Freitag nach Zürich gereist war, machte das fehlende Training und die Zeitumstellung zu schaffen. Die Skateboard-Legende erhielt am Samstag eine zweite Change, seine Stärke unter Beweis zu stellen – er war einer der gesetzten Athleten für die Disziplin übergreifende Crossover Session. Ebenfalls in der Crossover Session starteten die BMXer Morgan Wade (USA) und Vince Byron (AUS). Am Sonntag genossen die Skateboarder eine Publikums-Ausmerksamkeit wie schon lange nicht mehr. Die Athleten, die ausnahmslos alle sehr vorfreudig nach Zürich kamen, boten eine Show, die für die erfolgsversprechende Zukunft dieser Rampe steht. Der Kanadier Pierre-Luc Gagnon ging als souveräner Sieger aus einem spannenden Finale hervor. Aud den Plätzen 2 und 3 reihten sich Rony Gomes (BRA9 und Adam Taylor (USA) vor Elliot Sloan (USA), Jussi Korhonen (FIN), Paul-Luc Ronchetti (GBR), Jake Brown (AUS), Sandro Dias (BRA), Andy MacDonald (USA), Bob Burnquist (BRA) und Jürgen Horrwath (GER) ein.

Die Schweizer Ambühl und Mahler auf Siegeszug

Freeskier Elias Ambühl und Kai Mahler mussten sich unter anderem gegen den Shootingstar 2011 und doppeltem X-Games-Goldmedalien-Gewinner Alex Schlopy (USA) durchsetzen. Der Qualifikationswettkampf im Freeski verlief aus Schweizer Sicht erfreulich. Das Aushängeschild der Schweizer Freeskier, Elias Ambühl, und der erst 15-Jährige Kai Mahler qualifizierten sich am Samstag punktegleich auf den ritten Platz. Von Ambühl war diese Leistung zu erwarten, Freestyle.ch-Neuling Mahler hingegen, gelang ein Überraschungscoup, mit dem er aber klar zeigte, dass man ihn in der Szene nicht grundlos als Ausnahmetalent handelt. Am Samstag gewann der Neuseeländer Jossi Wels die Qualifikation der Freeskier mit einem speziell rotierten Switch 1080 Grad, ein Trick, der zum ersten Mal in einem Contest gestanden wurde.

In einem spannenden Freeski-Final, das technisch nicht hochstehender hätte sein können, schaffte der 19-Jährige Schweizer Vorzeige-Freeskier Elias Ambühl nach zwei zweiten Plätzen 2009 und 2010 mit einem Double Cork 1440 den Sprung bis zuoberst aufs Podest. Ebenso überwältigt war das Zürcher Publikum – nicht zuletzt weil dem Schweizer Freeski-Shootingstar Kai Mahler eine Überraschungscoup gelang und er sich hinter Ambühl auf Platz 2 einreihte. Dritter wurde der Erste der Qualifikation, Jossi Wells aus Neuseeland vor Andreas Hatveit (NOR), Gus Kenworthy (USA), Markus Eder (ITA), Tom Wallisch, Alex Schlopy (USA), Jacob Wester (SWE), PK Hunder (NOR), Antti Ollila (FIN), Jon Olsson (SWE), Frido Fredricsson (NOR), Phil Casabon (CAN), James Woods (GBR) und Kevin Rolland (FRA).

Kein Glück bei der Schweizer Snowboardtruppe

 

Bei den flippigen Snowboardern dominiert der Älteste (28) im Feld, Marko Grilc aus Slowenien. Er setzte sich am Samstag vor Halldor Helgason (ISL) und dem Schweizer Christian Haller durch. Lokalmatador Iouri Podladtchikov schied nach einem Sturz überraschend aus. Auch die beiden Schweizer Jungtalente Pat Burgener und Jan Scherrer schafften den Einzug in die Semi Finals nicht. Auf dem BigAir dominierten die jungen Wilden, wobei der Isländer Halldor Helgason den Contest für sich entscheiden konnte. In der Szene , vor allem für seinen Style bekannt, überzeugte er die Judges in Zürich mit einem Frontside Double Cork 1080 Grad. Dieser Trick muss praktisch blind gelandet werden und ist daher ernorm schwierig zu stehen. Platz zwei belegte Seppe Smits (BEL) vor Stäle Sandbech (NOR), Sebastien Toutant (CAN), Christian Haller (SUI), Marko Grilc (SLO), Torgei Bergrem (NOR), Roope Tonteri (FIN), Mark McMorris (CAN), Nils Arvidsson (SWE), Elias Elhardt (GER), Louri Podladtchikov (SUI), Clemens Schattschneider (AUT), Jan Scherrer und Pat Burgener (SUI) und Ethan Morgan (GER).

FMXer Torres eine Klasse für sich

Die Qualifikation der FMXer gewann erwartungsgemäss der Spanier Dany Torres. Vorjahressieger Torres, der eben die Red Bull X-Fighters Tour gewonnen hat, befindet sich in einer unglaublichen Top-Form und setzte sich am Samstag souverän durch. Der Schweizer Mat Redeaud Freestyle-Motocrosser zeigte trotz Oberschenkelbruchs das volle Programm und qualifizierte sich als sechster und somit Letzter, nur knapp für den Finalsonntag. Rebeaud gab am Samstag nach längeten verletzungsbedingten Pause sein Comeback bei Freestyle.ch. Klarer Sieger bei den FMX Dirt wurde erwartungsgemäss der Spanier Dany Torres. Nach einem zweiten Platz im Semi Final startete Torres als Zweitletzter, zeigt einen perfekt ausgeführten Backflip Double Seat Grab und reihte sich auf den ersten Platz ein. Der erste der Semi Finals, Maikel Melero (ESP), stürzte schwer bei seinem letzten Run, als seine Maschine bei der Landung weggeschleudert wurde. Er verlor für kurze Zeit das Bewusstsein und musste umgehend ins Krankenhaus gebracht werden. Bereits Sonntagabend gaben die Ärzte vom Zürcher Universitätsspital Entwarnung. Melero blieb einzig zur Beobachtung bis Montagmorgen im Krankenhaus. Platz zwei sicherte sich Tom Pagès (FRA) vor Petr Pilat (CZE), Maikel Melero (ESP), Hannes Ackermann (GER); Mat Rebeaud (SUI) und Jey Rouanet (FRA).

Reportage: Medienmitteilung freestyle.ch & Andrea Derungs
Bilder: D. Peter/Linsenreflektion.ch & Andrea Derungs