Die Geschichte:
Zum 16. Mal, am 7. September 2014, gelangt das Kilchbergschwinget in der Gemeinde Kilchberg nähe Zürich zur Austragung. Das Kilchbergschwinget wurde 1927 durch Dr. Emil Huber ins Leben gerufen. Seine Idee war es neben Grossveranstaltungen der Turner, Fussballer und anderen Sportarten auch dem Schwingsport eine Plattform zu geben, sich neben dem alle drei Jahre statt findenden Eidgenössischen Schwingfest, zu präsentieren. Gleich im ersten Anlauf besuchten über 1’200 Zuschauer das Fest, und das Interesse reist bis heute nicht ab. Speziell an diesem Anlass ist sicherlich auch dass man keine Billets für das Schwingfest kaufen kann, da der Eintritt nichts kostet. Das heisst aber nicht dass man einfach vorbei schauen, und das Fest miterleben kann. Die extra für diesen Anlass aufgebaute Arena fasst heute 12’000 Zuschauer. Wer Eintritt hat, bestimmt der Eidgenössische Schwingerverband. Jeder Schwingklub erhält anhand der Mitgliederzahl entsprechend Billett. Nur der Schwingklub Zürich mit dem, oder für den, Dr. Huber damals das Fest auf die Beine gestellt hat, geniesst Sonderrecht. Er kann jedem seiner Mitglieder ein Billets abgeben. Und er kann zwei Schwinger an den Wettkampf senden. Allerdings müssen sie ,,den anderen Athleten gerecht werden‘‘ sprich es müssen Spitzenschwinger sein. Sind solche in den eigenen Reihen nicht vorhanden, haben sie die Möglichkeit ihre zwei Plätze an zwei nach ihren Wünschen ausgesuchte Schwinger aus dem Nordostschweizer Gebiet weiter zu geben.
Die Schwinger
Nur gerade sechzig Schwinger aus der ganzen Schweiz (ausgewählt aus allen Teilverbänden) bekommen die Möglichkeit an diesem aussergewöhnlichen Wettkampf zu starten. So ist es leicht zu erraten, dass den 12’000 Zuschauer auf den zwei Schwingplätzen aussergewöhnlich viel attraktiver Schwingsport geboten wird.
Einige Verbände haben ihre Selektion bereits bekannt gegeben. In der Südwestschweiz sind die vier Plätze schnell verteilt, da es diesem Verband zurzeit an Spitzenschwinger mangelt. Die Nordostschweiz hat ihre vierzehn Athleten, plus zwei vom Schwingklub Zürich ebenfalls bereits ausgewählt. Schwieriger wird die Entscheidung bei dem Berner und Innerschweizer Verband. Die Berner verfügen momentan über die meisten Spitzenschwinger in der Schweiz. Und die Innerschweizer haben neben einigen Spitzenschwinger eine enorme Wand von Mittelschwinger die dahinter nachrückt.
Es wird also sehr spannend wer in Kilchberg in die Hosen darf.
Wer gewinnt?
Zur Siegerfrage mag sich keiner so recht auf die Äste heraus wagen und einen bestimmten Namen nennen. Einige Topathleten haben schon mit grossen Siegen in der laufenden Saison auf sich aufmerksam gemacht. So zum Beispiel die Schwingerkönige Kilian Wenger, Mathias Sempach und Arnold Forrer. Aber mit Daniel Bösch, den Gebrüder Leimbacher, Bruno Gisler, Christoph Bieri, Mathias Glarner und Mario Thürig sind weitere Festsieger am Sieg interessiert. Dann ist da auch noch der Sieger vom Kilchberschwinget 2008 Christian Stucki der wie seine Saison bis jetzt zeigt voll auf die Titelverteidigung fokussiert ist.
Aber es kann auch ein anderer das Rennen machen. Am Unspunnschwinget in Interlaken im Jahr 2011 wurden viele Namen auf den Siegesanwärter ausgesprochen. Aber zuletzt überraschte Daniel Bösch mit seinem Sieg doch so mancher Schwingkundige Festbesucher.
Nicht zu vergessen sind die Jungen Talente die Aufrücken. Samuel Giger aus dem NOS Gebiet oder Joel Wicki (ISV) sind Namen die man sich merken muss und mit etwas Glück ganz vorne mitmischen.
Vom Kanton Zürich wird Fabian Kindlimann der Neueidgenosse aus dem Oberland am Wettkampf teilnehmen.
Trost für alle ohne Billets
Für alle die kein Billets in die Arena bekommen konnten wird das Schweizer Fernsehen SRF das Geschehen im Sägemehl live nach Hause in die warme Stube übertragen. Wer weiss vielleicht ist dies sogar ein Vorteil. Denn so kann man das ganze unter Dach mit verfolgen. An den vergangenen Austragungen wurden die Zuschauer und die Schwinger nämlich auf gut deutsch so richtig ,,verschiffet‘‘.
Also sind wir gespannt wer sich am siebten September nach dem Schlussgang auf den Schultern seiner Kollegen als Held feiern lassen kann.
Reportage: Daniel Spörri