Das OK stellte unter der Leitung von Peter Hoff bei hervorragenden Wetterbedingungen ein nahezu perfektes Fest auf die Beine. Bereits um fünf Uhr früh pilgerten die ersten Besucher ins Festgelände und suchten mit der Taschenlampe ihren Platz auf der Tribüne, um anschliessend den ersten Kaffee und die erste Wurst in der Festwirtschaft zu verdrücken.
Wenger musste absagen
Das Fest wurde bereits am Samstag mit einem ersten Schatten belegt. Kilian Wenger zog die Gesundheit dem Start am Fest vor und musste wegen seinem Bandscheibenvorfall kurzfristig absagen.
Nordostschweizer im Verletzungspech
Arnold Forrer zog sich im ersten Gang einen Muskelriss zu. Er beendete den ersten Kampf noch unentschieden gegen Mattias Glarner musste dann aber aufgeben. Auch für das Jungtalent Samuel Giger war der Wettkampf schnell vorbei. Er zog sich im ersten Gang gegen Mattias Aeschbacher ebenfalls eine Verletzung zu die ihn zur Aufgabe zwang. Und auch Stefan Burkhalter verliess den Ring nach einer Niederlage gegen Christian Schuler mit Schmerz verzerrtem Gesicht. Er wurde aber in der Sanität soweit zu Recht gebracht dass er das Fest weiter bestreiten konnte.
Sempach bestätigt
Matthias Sempach galt im Vorfeld als Topfavorit, und machte diesem Titel alle Ehre. Im ersten Gang teilte er die Punkte noch mit Andreas Ulrich aber dann zog er sein gesamtes Repertoire und besiegte ein Gegner nach dem anderen mit der Maximalnote und sicherte sich so den klaren Einzug in den Final. Sein Gegner war der Innerschweizer Philip Leimbacher. Im Schlussgang machte Leimbacher voll auf Risiko und griff Sempach gleich an. Sempach konterte mit seinem Sempch Spezial und nach fünf Sekunden war der Schlussgang auch schon vorbei. Somit konnte Sempach das Kilchberger Schwinget zum ersten Mal gewinnen. Er ist in der Schwinger Geschichte nach Ernst Schläpfer erst der zweite amtierende Schwingerkönig der diesen Anlass für sich entscheiden konnte.
Die Berner
Wie vermutet führte der Tagessieg über die Berner. Mit Christian Schuler konnte zwar auch ein Innerschweizer vorne mitmischen, aber die Einteilung war immer wieder gezwungen Berner gegen Berner antreten zu lassen, um das Fest nicht allzu einseitig verlaufen zu lassen. Florian Gnäggi stand lange an der Spitze musste dann aber im fünften Gang gegen Philip Leimbacher eine Niederlage einziehen, was ihn den Einzug in den Final kostete. Auch der Publikumsliebling Willi Graber verbuchte zu Beginn drei Siege. Aber nach der Mittagspause musste der zwei Mal als Verlierer vom Platz und der abschliessende Sieg über Bruno Müller reichte noch für Platz vier. Christian Stucki verlor keinen Gang, aber mit drei Gestellten kam er auch nicht ganz an sein Ziel. Mathias Siegenthaler verbuchte am Morgen ebenfalls drei Siege. Dann musste er aber einen bitteren Fehlentscheid des Kampfrichters hinnehmen was ihn aus dem Rennen um den Tagessieg warf. Der Überraschungsmann des Tages war sicherlich der Zweitplatzierte Bernhard Kämpf. Im Schatten der grossen Berner Spitze holt er sich das Jahr hindurch immer Kranz um Kranz aber ganz nach vorne reichte es nie. Nun zeigte er aber was in ihm steckt. Mit vier Siegen und zwei Gestellten holte er sich den verdienten Ehrenplatz.
Die Innerschweizer
Christian Schuler erholte sich gut von seinem „Startkräsch“ mit Burkhalter wo er sich eine klaffende Platzwunde am Kopf holte, und konnte Gang zwei, drei und vier für sich entscheiden. Im Gang fünf und sechs wollte aber nichts mehr funktionieren und er holte sich zwei Niederlagen. Philipp Leimbacher wies vor dem Schlussgang vier Siege und einen Niederlage vor, was für das Finale reichte. Da machte er aber auf zu grosses Risiko lief Sempach voll in seinen Speizalschwung und vorbei war der Traum vom Sieg. Sein Bruder Adi gelangte auf den achten Schlussrang. Auch Benj von Ah startete gut in den Tag. Im Ausstich kam er aber nicht mehr über zwei Remis hinaus.
Die Nordwestschweizer
Nach seinem Sieg am Schwägalpschwinget setzten viele auf Mario Thürig als Geheimfavorit. Er startete zwar sehr gut in den Tag, aber zuletzt musste er den Wettkampf ebenfalls verletzungsbedingt aufgeben. Bruno Gisler kam ebenfalls nicht recht auf Touren und auch Christoph Bieri verlief es nicht viel besser.
Die Südwestschweizer
Von den Romandie schaffte es kein Schwinger über vier Gänge hinaus.
Die Nordostschweizer
Daniel Bösch konnte seine Form bis anhin nur in der Ostschweiz aufleben lassen. Nun zeigte er aber mit dem dritten Platz dass er in der ganzen Schweiz mit seinen Gegner mithalten kann. Bless, Notz, Götte und die weiteren Ostschweizer beendeten den Wettkampf auf den hinteren Rängen. Aber auch der NOS Verband konnte einen Überraschungsmann liefern. Marcel Kuster zeigte eine sehr gute Leistung. Mit vier Siegen und zwei Niederlage setzte er sich als einziger nicht Eidgenosse gleich hinters Podest.
Die sechzig Schwinger zeigten den dreizehntausend Zuschauer hervorragenden Schwingsport und boten viele Lekerbissen. Das Kilchberger Schwinget 2014 wird bestimmt Zuschauer sehr gut in Erinnerung bleiben.
Schlussrangliste 16. Kilchberger Schwinget
58.75 Punkte:
1 Matthias Sempach*** Alchenstorf BKSV -+++++
57.75 Punkte:
2 Bernhard Kämpf*** Sigriswil BKSV +-++-+
57.25 Punkte:
3a Daniel Bösch*** Sirnach NOSV -+0+++
3b Florian Gnägi*** Aarberg BKSV -+++0+
57.00 Punkte:
4a Willy Graber*** Bolligen BKSV +++00+
4b Marcel Kuster*** Appenzell NOSV +00+++
56.75 Punkte:
5 Philipp Laimbacher*** Sattel ISV ++0++0
56.50 Punkte:
6a Simon Anderegg*** Unterbach BE BKSV -++0++
6b Christian Schuler*** Rothenthurm ISV ++++00
6c Thomas Sempach*** Heimenschwand BKSV ++0++0
6d Matthias Siegenthaler*** Thun BKSV +++0–
Gewinner des Schönschwingerpreis
56.25 Punkte:
7a Christian Stucki*** Lyss BKSV -+-++-
7b Andreas Ulrich*** Gersau ISV –+-++
7c Benji von Ah*** Giswil ISV +0++–
56.00 Punkte:
8a Matthias Glarner*** Meiringen BKSV -+-+0+
8b Adrian Laimbacher*** Schwyz ISV 0+++–
8c Urs Abderhalden*** Stein SG NOSV +0+0-+
55.50 Punkte:
9a Bruno Nötzli*** Pfäffikon SZ ISV -0+0++
9b Thomas Zaugg*** Schangnau BKSV ++0+0-
9c Marcel Mathis*** Büren NW ISV 00+++0
55.25 Punkte:
10a Christoph Bieri*** Untersiggenthal NWSV 0+-++0
10b Bruno Gisler*** Rumisberg NWSV +0+0+-
10c Michael Bless*** Gais NOSV +0+0+0
10d Hansjörg Gloggner*** Ettiswil ISV 00+++0
10e Philipp Reusser** Aeschlen b. Oberdiessbach BKSV +—-+
55.00 Punkte:
11 Matthias Aeschbacher** Hasle-Rüegsau BKSV +0+0+0
54.75 Punkte:
12a Beni Notz*** Güttingen NOSV ++000+
12b Pascal Gurtner*** Schaffhausen NOSV –0++-
12c Armon Orlik** Maienfeld NOSV -+0+0-
12d Beat Salzmann*** Signau BKSV 0+0+–
54.50 Punkte:
13a Stefan Burkhalter*** Homburg NOSV 0+–0+
13b Urban Götte*** Stein SG NOSV -0+-0+
13c Lutz Scheuber** Büren NW ISV 0+0+–
13d Remo Käser** Alchenstorf BKSV ++00-0
13e Sven Schurtenberger** Nottwil ISV +0+00-
54.25 Punkte:
14 Beat Wampfler*** Wolhusen BKSV 0+0+0-
54.00 Punkte:
15 Roger Erb** Metzerlen NWSV +0+000
53.75 Punkte:
16 Bruno Müller*** Unterägeri ISV +00+00
53.50 Punkte:
17a Remo Stalder*** Mümliswil NWSV +00+00
17b Joel Wicki** Sörenberg ISV +0-000
53.25 Punkte:
18 Martin Zimmermann** Ennetbürgen ISV +0—0
53.00 Punkte:
19 Reto Nötzli*** Pfäffikon SZ ISV -+–00
35.50 Punkte:
20a Fabian Kindlimann*** Wald ZH NOSV +0-0
20b David Schmid** Wittnau NWSV 0-+0
20c Fredi Kohler** Pfäfers NOSV 00+0
20d Philipp Schuler** Rothenthurm ISV 000+
20e Gerry Süess*** Busswil TG NOSV 000+
35.25 Punkte:
21a Martin Glaus*** Schänis NOSV 0+00
21b René Suppiger** Sursee ISV 0+00
21c Werner Suppiger** Hergiswil b. Willisau ISV 00+0
21d Henryc Thoenen** Binningen NWSV 0+00
21e Raphael Zwyssig** Gais NOSV 000+
34.50 Punkte:
22a Melk Britschgi** Alpnach Dorf ISV -0-0
22b Pascal Piemontesi** Eclépens ARLS 0—0
34.00 Punkte:
23a Benjamin Gapany** Marsens ARLS 0000
23b Thomas Glauser** Châtonnaye ARLS 0000
23c Christoph Overney** St. Antoni ARLS 0000
Frühzeitiger Abbruch wegen Unfall:
Mario Thürig*** Möriken AG NWSV 0+-
mit 27.50 Punkten nach 3 Gängen
Arnold Forrer*** Stein SG NOSV –
mit 8.75 Punkten nach einem Gang
Samuel Giger** Ottoberg NOSV 0 mit 8.50 Punkten
nach den ersten Gang
( + ) gewonnene Gang mit den Noten 9.50 – 10.00
( – ) unentschiedene Gang mit den Noten 8.50 – 9.00
( 0 ) verlorene Gang mit den Noten 8.25 – 8.75
*** Eidg. Kranzschwinger
** Teilverbandskranzschwinger
Reportage: Daniel Spörri